Willy Astor albert sich in die Herzen der Eggolsheimer

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Willy Astor bei seinem Auftritt in Eggolsheim Fotos: Josef Hofbauer
Willy  Astor bei   seinem Auftritt in Eggolsheim Fotos: Josef Hofbauer
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Der Reimkünstler, Sänger und Gitarrist badet in der Eggerbachhalle im Beifall seines Publikums. Das hat er sich auch mehr als verdient.

Es war keine große Überraschung: Der Auftritt von Willy Astor in der Eggolsheimer Eggerbachhalle war ausverkauft.
Was auch keine große Überraschung war: Der Reimkünstler, Sänger und Gitarrist konnte mit seinem Programm "ReimTime" die Erwartungen seiner Fans voll und ganz erfüllen. Und das, obwohl das Publikum vieles aus seinem Programm sicherlich schon einmal gehört hat: die Klassiker "Maschin' scho putzt" oder auch das "Seniorenmedley". Aber Willy Astor live zu erleben, ist eben etwas ganz anderes.

Astor spielt mit seinem Publikum, er bindet es ein. Astor ist ein Sympathieträger. Spätestens nach seiner "Liebeserklärung" an die Eggolsheimer hat er den gesamten Saal für sich eingenommen: "Ihr seid eines der besten Publikümer", scherzte er. Tosender Beifall, auch wenn er kurz darauf relativierend anmerkte: "der letzten 24 Stunden".


Schelmisch und hintersinnig

Selbst ein eigenes Lied hat er für Eggolsheim komponiert. Viel Zeit habe er sich für den Text genommen. Es sei ein umfangreiches Werk herausgekommen, für dessen Vortrag er die Textvorlage zum Singen brauche. "Eggolsheim, du bist so wie du bist", fing Astor verheißungsvoll unter der Begleitung seiner Gitarre an. Damit endete das Lied aber auch. Plötzlich und abrupt. Es steckt immer etwas Schelmisches in den Vorträgen des 56-jährigen Oberbayern.

In der Folge bewies der "in Funk und Fernsehen omnipräsente Künstler" - wie er von Bürgermeister Claus Schwarzmann angekündigt wurde - seine Genialität als Reimer, Sänger und Gitarrist. Das Publikum hing an seinen Lippen, um ja keinen Gag zu verpassen. Die Lacher kamen manchmal erst ein paar Sekunden später. Astor hat eben auch einen tiefgründigen Humor. Die vielen Silben, die er von der Bühne in den Saal wirft, muss man erst gedanklich verarbeiten.

Aus seinem neuen und noch nicht ausgestrahlten wöchentlichen Radiobeitrag "Lach matt" gab er ebenfalls einige Kostproben. Er hofft, dass der Seehofer seinen Horst wieder findet, denn an der Niederlage da kaut
er (gesprochen: Kauder). Bei der CSU machte er "Feuer unterm Dach" aus, "do
brennts" (gesprochen: Dobrinths).

Willy Astor kann aber auch anders. Zum Ende seines Auftrittes zeigt er sich von einer ganz anderen Seite. Bei seiner
Ballade "Einfach sein", in der er für eine bescheidene Lebensweise plädiert, wurde es still im Saal. Das Lied regt zum Nachdenken an. In einer weiteren Zugabe stellte er seine Virtuosität als Gitarrenspieler beim Stück "Nautilus" eindrucksvoll unter Beweis.