Wildkatze wird wieder heimisch: Auf Tatzen durch die Fränkische Schweiz
Autor: Franziska Rieger
Gößweinstein, Montag, 22. April 2019
Auch im Landkreis Forchheim suchen Ehrenamtliche des Bund Naturschutz (BN) nach Spuren von Wildkatzen. Noch hat sich das scheue Tier nicht gezeigt - aber Experten sind sich sicher: Die Wildkatze wird in der Fränkischen wieder heimisch.
Sorgfältig sprüht Rochus Grün, Vorsitzender der Bund Naturschutz (BN) Ortsgruppe Egloffstein, Obertrubach und Gößweinstein, den Lockstock mit Baldrian ein. Tierhaare hängen heute keine an den Kerben im Holz, die mitgebrachte Pinzette und die Probetütchen kann Grün eingesteckt lassen.
Der Wildkatze auf der Spur
Auch ohne Haarprobe ist sich Grün sicher: "Wir wissen, dass sich Wildkatzen in unserer Gegend bewegen." Nur Haare hat sie dabei eben noch nicht an den drei Lockstöcken hinterlassen, die er aufgestellt hat.
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In 23 Landkreisen Nordbayerns zwischen der Rhön und dem Oberpfälzer Wald suchen derzeit Ehrenamtliche des Bund Naturschutz (BN) nach Spuren der scheuen Wildkatze. Acht Wochen lang versuchen sie in der Paarungszeit der Wildkatze, Wildkatzenhaare an mit Baldrian besprühten Lockstöcken zu finden und zu sichern. "Die besten Chancen haben wir am Anfang der Aktion zur Paarungszeit, weil die Wildkatzen dann am verrücktesten sind", sagt Grün. Rund 60 Lockstöcke seien im gesamtem Landkreis Forchheim aufgestellt worden.
Schon Wildkatze nachgewiesen
Die Ergebnisse werden von allen Beteiligten mit Spannung erwartet, denn vor fünf Jahren fand die erste derartige Wildkatzenerfassung-Aktion in Nordbayern statt. Damals wurden im Landkreis Forchheim an einem Lockstock bei Hundshaupten Wildkatzenhaare nachgewiesen.
Ob die Tiere nur auf Durchreise waren oder mittlerweile in den Wäldern heimisch geworden sind, soll die diesjährige Untersuchung zeigen. "Ich bin optimistisch, dass sich die Wildkatze hier wieder ansiedelt", sagt Erich Daum, Revierleiter im Forstrevier Oesdorf der Bayerischen Staatsforsten. Er hat in seinem 2000 Quadratmeter großen Revier sieben Lockstöcke aufgestellt. Fünf Beutel mit Haaren hat Daum den Stöcken schon entnommen.
Diese werden zuerst von Biologen, die ehrenamtlich für den BN arbeiten, untersucht. Eine genaue genetische Untersuchung am Senckenberg-Institut soll dann klären, ob es sich wirklich um eine Wildkatze handelt.