Einwendungen gegen ein Baugebiet in Niederfellendorf und die Zukunft des Freibades in Streitberg waren zwei der Themen im Wiesenttaler Gemeinderat.
Der Marktgemeinderat hatte schon in der Mai-Sitzung ein Bauvorhaben im neuen Wohnbaugebiet "Wirtsäcker 2" in Niederfellendorf gebilligt, um das Baurecht wirksam werden zu lassen. Trotzdem konnte in der jüngsten Sitzung noch kein Satzungsbeschluss gefasst werden. Die zahlreichen Einwendungen insbesondere von Bürgern aus der zweiten Öffentlichkeitsbeteiligung wurden aber abgearbeitet.
Dennoch bleibt es beim Grundsatz: Der Markt Wiesenttal hält an seinen Planungen mit einer Ringstraße zur Erschließung fest. "Es sind keine weltbewegenden Änderungen", erläuterte Bürgermeister Helmut Taut (FWW) die Aufarbeitung der Einwendungen durch Planerin Ingrid Saal.
Es werden 30 Baurechte entstehen. Die meisten Grundstücke sind über 1000 Quadratmeter groß, was zum Teil der Hanglage geschuldet ist.
Keine Pultdächer
Deswegen wurde auch die Firstrichtung aller Häuser mit "parallel zum Hang" und die Gebäudehöhe bis zur Dachtraufe auf 6,5 Meter festgelegt. Damit sind Pultdächer, die ein halbes drittes Geschoss ermöglichen könnten, nicht zulässig.
Spielplatz in Niederfellendorf
Festgelegt wurde weiter, dass der Markt in Niederfellendorf einen Spielplatz errichtet. Eine Bodenprobe - hauptsächlich wegen möglicher Quellaustritte am Hang - soll laufen; ihr Ergebnis lag aber noch nicht vor. Auf die Belange des Naturschutzes wird durch den Erhalt vorhandener Hecken und die Umrahmung des Baugebiets mit ebensolchen Rücksicht genommen. Bei den betroffenen Biotopen wird auf die Festlegung aus dem Jahr 2014 zurückgegriffen, da die neueren Erkenntnisse noch nicht beziehungsweise nicht mehr veröffentlicht sind. Ein großer Nussbaum wird dabei eigens berücksichtigt.
Brückenneubau in Haag
Den Vorwurf, Niederfellendorf sei zu schlecht an das Verkehrsnetz angebunden, um den Baustellenverkehr zu verkraften, entkräftete Taut durch den Hinweis, die Gemeinde bemühe sich "ernsthaft" um einen Brückenneubau in Haag als zweite Zufahrt. Derzeit gibt es nur die über den Ebermannstadter Ortsteil Rothenbühl und die tonnagebegrenzte Brücke zwischen Streitberg und Niederfellendorf.
Da die meisten Punkte ohne Diskussion beschlossen wurden, kommentierte Taut zwischendurch: "Warum wir so schnell vorgehen? Es ist immer das Gleiche; immer die Sorge um Ebermannstadt. Um Wiesenttal macht sich keiner Sorgen." Der Marktgemeinderat hatte seinerzeit beim Aufstellungsbeschluss das Interesse an der Ansiedlung junger Familien bekundet, um den Grundschulstandort in Muggendorf zu sichern.