Wie Mirco aus Heroldsbach den Krebs besiegte
Autor: Ronald Heck
Heroldsbach, Sonntag, 25. November 2018
Am 25. November feiert Mirco seinen 17. Geburtstag. Dank einer Stammzellenspende und seinem Kampfgeist hat er seine schwere Krebserkrankung überlebt. Und der "Fighter" aus Heroldsbach hat noch viel vor.
Mirco Reck ist ein echter Kämpfer, aufgeben kam nie in Frage. Mirco ist 12 Jahre alt, als er im Oktober 2013 die alles verändernde Diagnose bekommt: Lymphknotenkrebs. Der Heroldsbacher nimmt den Kampf an und macht zahlreiche Therapien. Ein Jahr später kommt der erste Rückschlag, der Tumor ist zurück. Und wieder folgen Therapien, die aber nicht wirken. 2015 steht fest, dass Mirco einen Knochenmark-Spender braucht, um zu überleben.
Unter dem Motto "Mirco will leben" starten er, seine Familie und Freunde eine große Typisierungsaktion, bei der sich 2349 Menschen in der Hirtenbachhalle in Heroldsbach typisieren lassen. Im November vor drei Jahren ist er bereit, als erster Jugendlicher in Deutschland eine ganz spezielle Chemotherapie mit Antikörpern zu machen. "Nur das hat mir die Zeit verschafft, einen Spender zu finden. Ohne diese Therapie wäre ich wahrscheinlich nicht mehr am Leben", sagt Mirco.
Die Suche der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) nach seinem genetischen Zwilling geht los, der Stammzellen-Spender muss die gleichen Gewebemerkmale wie Mirco haben. Und sein Kampfgeist zahlt sich aus: Ende Februar 2016 ist die Suche tatsächlich erfolgreich. "Das Gefühl, wenn du erfährst, dass ein Spender gefunden wurde, ist der Wahnsinn."
Der letzte große Kampf steht bevor
Mirco wird auf die Stammzellen-Transplantation vorbereitet. Großes Blutbild, Computertomographie, Ultraschall - der 14-Jährige wird von Kopf bis Fuß durchgecheckt. Am 21. März beginnt die Therapie in der Erlanger Klinik. Vor der Transplantation erhält Mirco eine Hochdosis-Chemotherapie. "Die ist so stark, dass das Herz gerade noch nicht stehen bleibt. Da war ich wirklich kurz vor dem absoluten Ende", erinnert sich Mirco.
Dann der große Tag: Am 30. März 2016, genau um 18.10 Uhr, bekommt Mirco die erste von drei Blutkonserven seines anonymen Spenders. Die Stammzellentransplantation müsse man sich wie eine Bluttransfusion vorstellen, erklärt Mirco. Danach findet das Blut seinen Weg direkt ins Knochenmark, wo es anfängt ,wieder Blutblättchen selbst zu produzieren. "Das ist wie bei einem Computer, der auf Null gesetzt wird. Danach müssen sich die Fragmente wieder einsetzen und hochfahren."
Die Stammzellentransplantation ist erfolgreich
An Tag 13 nach der Transplantation bilden sich die ersten Blutblättchen. Der Kämpfer nimmt sich vor: "Spätestens an Tag 30 will ich wieder nach Hause und auch das habe ich geschafft!". Am 28. April darf er wieder heim nach Heroldsbach. Und Mirco hat es geschafft, die Transplantation war erfolgreich.