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"Wetten, dass..."-Promis sitzen auf Baiersdorfer Sofa


Autor: Andreas Oswald

Forchheim, Donnerstag, 11. Oktober 2012

Die Firma Popp aus Baiersdorf hat sich von einer Schreinerei zu einem vielseitigen Unternehmen gewandelt. Auch Kulissen für Fernsehsendungen werden hergestellt.
Das neue Promi-Sofa und Kulissenteile für die 200. ZDF-Show "Wetten, dass...?" mit Markus Lanz im ISS Dome in Düsseldorf  wurden von der Baiersdorfer Firma Popp gefertigt.


"Wetten, dass" ein Baiersdorfer seine Hand im Spiel hatte, beim Show-Debüt von Markus Lanz? Frank Geppert von der Firma Popp sorgte dafür, dass der Gottschalk-Nachfolger und seine Gäste bequem plaudern konnten. Denn sein High-Tech-Unternehmen, das längst mehr ist als eine Schreinerei, hatte das neue Promi-Sofa für die Auftakt-Sendung im Düsseldorfer ISS Dome gefertigt. Doch im Gegensatz zu Lanz war das keine Premiere für Geppert. Bei Popp entstand bereits ein Bühnenbild für Gottschalks "Wetten dass..?"in Mallorca.

"Wir haben schon öfter was fürs Fernsehen gebaut", berichtet der Popp-Geschäftsführer. Diverse Ausstattungen für Unterhaltungssendungen und Nachrichtenstudios sind "Made in Baiersdorf". "Wir bauen die Sachen, aber wir designen sie nicht", präzisiert Frank Geppert.

Die 3-D-Welt ist klein


Wie kommt eine Schreinerei ins Show-Geschäft? "Wir kommen zwar aus dem Schreinereibereich", erklärt Frank Geppert, "aber wir arbeiten mit dreidimensionaler Technologie". Schreiner gebe es viele, aber die 3-D-Welt sei klein. "Und mein Mann ist dabei", ergänzt Sonja Geppert, die die Geschäftsleitung bei der Firma Popp hat.

Popp gibt der Idee die Form


Den komplexen Entwürfen von Designern eine Form zu geben und damit eine Idee in greifbare Realität umzusetzen, das ist die Kunst, die Popp beherrscht.

"Dafür sind das Wissen über die 3D-Technologie notwendig", betont der Geschäftsführer, "und die Maschinen, die das ausarbeiten können." Vor 15 Jahren fing die Firma Popp mit dieser Technologie an - und mittlerweile steht in den Hallen die dritte Generation der High-Tech-Geräte: Computergesteuerte Fräsmaschinen, die einen Fräskopf haben, der sich gleichzeitig in fünf verschieden Richtungen bewegen kann!

Bevor die großen Objekte entstehen, werden oft Miniaturmodelle gebaut. So gewinne man einen realistischen Eindruck von der "Anmutung" des Produktes, betont Frank Geppert.

Schwerpunkt ist die Produktion von Komponenten für Industriekunden. Die kommen aus der Medizintechnik, aus den Bereichen Automotive und Luftfahrt. So werden etwa für Flugzeugsitze Schockabsorber hergestellt. Die mit einer ganz speziellen Form ummantelten Schaumstoffpolster sollen die Verletzungsgefahr bei Crashs vermindern. Für renommierte Rennauto-Marken baut Popp Teile für die Entwicklung von Keramik-Bremsscheiben. Und für die Medizintechnik werden beispielsweise aus High-Tech-Werkstoffen Tischplattenoberteile für Röntgengeräte hergestellt. Auch Prototypen und Vorserienverkleidungteile für Computertomographen und Kernspinngeräte werden gefertigt.

Lernen von der Pike auf


"Was natürlich nicht heißt, dass wir die klassischen Schreinertätigkeiten, wie Möbelbau, nicht mehr ausführen", betont Frank Geppert. Deshalb lernen die Azubis auch ihr Handwerk von Grund auf - zum Beispiel "Zinken" mit Massivholz.