Walberlafest 2019: Richtig feiern, ohne dass Flora und Fauna leiden
Autor: Ronald Heck
Kirchehrenbach, Donnerstag, 02. Mai 2019
Jedes Jahr stürmen Tausende Menschen hoch aufs Walberla zum traditionellen Maifest. Die Verantwortlichen bemühen sich, die einzigartige Natur mit Auflagen und Vorkehrungen zu erhalten. Und appellieren an die Besucher.
Während die Bierbänke, Zelte und Imbissbuden auf der Ehrenbürg aufgestellt werden, herrscht noch die Ruhe vor dem Besucheransturm. Das wird sich bald ändern. Am Freitag, 3. Mai, gegen 17 Uhr wird der Maibaum aufgestellt und das erste Fass Bier angestochen. Am Samstag und Sonntag feiern dann wieder zigtausende Besucher auf dem Traditionsfest.
,Schwarze Schafe' schaden
"Das Walberlafest stellt natürlich jedes Jahr auch eine Beeinträchtigung für das Naturschutzgebiet dar, einfach auch, weil es bei der Masse der Besucher immer ein paar ,schwarze Schafe' gibt, die sich nicht an die Regelungen halten", weiß Alexander Niedling. Der Gebietsbetreuer der Oberen Naturschutzbehörde besichtigt regelmäßig die Ehrenbürg. Im Hinblick auf das Maifest versucht er gemeinsam mit der Gemeinde Kirchehrenbach, die Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten.
Um die einzigartige Natur des Berges zu schützen, werden während der Festtage zum Beispiel Wege abgegrenzt und Schilder angebracht. "Die Flora und Fauna wird an besonders sensiblen Bereichen abgesperrt. Die Natur kann nur geschützt werden, wenn alle Festbesucher mitmachen und sich an die Auflagen halten", appelliert Bürgermeisterin Anja Gebhardt (SPD). Die Gäste sollten möglichst mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen, auf den Wegen bleiben, keinen Müll hinterlassen und die öffentlichen Toiletten benutzen, betont Niedling.
Lob für die Festwirte
Zudem gilt die Festordnung für die Imbiss- und Ausschank-Betreiber. Verstöße werden geahndet. Am Wochenende finden Besichtigungen und Kontrollen statt, ob sich die Wirte daran halten. Für die Betreiber hat die Gemeinde und das Landratsamt vieles festgelegt: Es ist zum Beispiel verboten, Einweggeschirr zu verwenden und Spülwasser ablaufen zu lassen. "Es darf kein verschmutztes Wasser am Berg ausgebracht werden. Die Festwirte sind im Laufe der Jahre erfinderisch geworden sind, um dies einzuhalten. Ein Lob an alle Beteiligten", betont Gebhardt.
Wie sich die Besucherzahlen in den vergangenen Jahren verändert haben, ließe sich nur schwer sagen. "Das ist immer wetterabhängig. Gefühlt waren in meiner Jugend noch mehr Besucher am Walberlafest", schätzt Gebhardt. "Wenn man sich alte Bilder anschaut, sieht man, dass das Fest auch früher schon sehr beliebt war und vermutlich nicht weniger Besucher hatte", stimmt Niedling zu.
Abseits der Wege und Wildpinkeln
Ein Problem sei oft, dass sich die Besucher abseits der Wege aufhalten. Und: "Wildpinkeln ist auch laut Verordnung verboten!", mahnt die Bürgermeisterin. Wildpinkeln sei allerdings in den vergangenen paar Jahren schwierig gewesen, da der Baumbestand gefehlt habe.
Auch nach dem Fest tauschen sich Gemeindeverwaltung und Gebietsbetreuer über den Naturschutz am Walberla aus. Es gibt fast jedes Jahr eine Begehung von Gemeinde, Naturschutzbehörden, Naturschutzwächter und Gebietsbetreuer vor dem Fest sowie eine Nachbesprechung mit allen Beteiligten. Hierbei werden Probleme angesprochen und Vorschläge diskutiert, was künftig verbessert werden kann. "In den vergangenen Jahren haben sich die Regelungen eigentlich gut eingespielt", meint Niedling. Es habe schon Jahre gegeben, wo es nichts zu verbessern gegeben habe. Dann sei die Nachbesprechung auch schon einmal ausgefallen, so Gebhardt.