Vor dem Walberlafest drücken die Sorgen

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Anja Gebhardt, Otto Roppelt und Heiner Gremer (v. li.) vor der Kapelle.
Anja Gebhardt, Otto Roppelt und Heiner Gremer (v. li.) vor der Kapelle.
 
 
 

Zum Beginn des Walberlafests treiben die Verantwortlichen nicht nur die Wetteraussichten, sondern auch der Zustand der St.-Walburgiskapelle um.

Besucher und Veranstalter gleichermaßen schauen im Augenblick mit einer gewisser Anspannung auf den Wetterbericht für die kommenden Tage. Schließlich soll an diesem Wochenende wieder das Walberlafest auf dem heiligen Berg der Franken stattfinden.

Die Vorbereitungen nehmen längst konkrete Formen an. Rund um die friedlich auf dem Berg liegende St.-Walburgiskapelle bereiten sich rund 50 Aussteller und sonstige Dienstleister auf den zu erwartenden Besucheransturm vor. Sie sind mit dem Aufstellen ihrer Zelte und Geschäfte beschäftigt. Speisen und Getränke - darunter 14 verschiedene, vorwiegend regionale Biersorten - versprechen für jeden Gaumen Verlockendes. Der Bayerische Rundfunk nahm das Fest zum Anlass für eine kurze Livesendung mit Heiner Gremer. Die Bürgermeisterin von Kirchehrenbach, Anja Gebhardt (SPD), nahm bei der Sendung teil wie Pfarrer Michael Gehret und Otto Roppelt aus Wiesenthau. Letzterer nimmt sich besonders um die Belange des Kirchleins an.

Im Interview erläuterte die Bürgermeisterin, dass seit Wochen ein Bauzaun um die Kirche angebracht ist. Das Gotteshaus weise erhebliche Baumängel auf. Eine Renovierung sei unumgänglich.


Teuere Sanierung

"Das zum Teil aufgeschüttete Fundament trägt nicht mehr", erläuterte Pfarrer Michael Gehret prägnant. Auf Grundlage einer Untersuchung von Architekten und Statikern weist die Außenwand Risse auf. Den Dachstuhl hat der Holzwurm völlig destabilisiert.
Otto Roppelt deutete auf die Empore im Innern. Alles Holz müsse auch hier entfernt werden, wolle man eine sichere Sanierung gewährleisten. Eine Generalsanierung bewegt sich nach Angaben von Pfarrer Gehret im Bereich von etwa 200 000 Euro.

Da Anja Gebhardt die Gefahr sieht, dass der oft starke Wind auch Ziegel vom Dach wehen könnte, brachte man den Zaun an. Die Absicherung vor Gefahren gewinnt gerade im Vorfeld des Walberlafests höchste Priorität. Die bislang letzte Renovierung des Kirchleins aus dem 16./17. Jahrhundert fand im 1966 statt. Die erste urkundliche Erwähnung einer Kapelle an gleicher Stelle stammt aus dem Jahr 1360. Jetzt gilt es, die nötigen Geldquellen zu finden und dabei Zuschüsse von Einrichtungen wie der Oberfrankenstiftung zu erschließen.

Zunächst aber muss die Denkmalschutzbehörde ins Boot geholt werden. Aufgrund der Umstände fällt der traditionelle Gottesdienst an diesem Sonntag an der Kapelle aus. Die Maiandacht an den Sonntagen im Mai findet wie üblich um 16.30 Uhr statt, jedoch nicht während des Walberlafests.

Um das weite Areal des Kirchleins sind rund 50 Parzellen abgesteckt für die einzelnen Schausteller und Bierzelte. Weiter unten am Berg warten bereits die ersten Karussells. "Nix hier ist mit Auto rauf", sagt Bürgermeisterin Gebhardt schon einmal vorsorglich. Sie freut sich auf das familienfreundliche Fest am Walberla, das sie seit ihrem Amtsantritt 2008 begleitet.


"Keiner will laufen"

Als Hauptkoordination der Veranstaltung zieht Carmen Amon im Rathaus von Kirchehrenbach sorgfältig die Fäden. Das Walberla liegt auf dem Gebiet der Gemeinde von Kirchehrenbach.
Bei allen Planungen spielt der Umweltschutz im sensiblen Naturschutzgebiet der Ehrenbürg eine wichtige Rolle. Dementsprechend wird auch an beiden Zugängen von Kirchehrenbach zum Berg die Walberlafestverordnung mit Verhaltensregeln angebracht. "Keiner will laufen, aber jeder die Natur genießen", sagt Carmen Amon.
In Kirchehrenbach ist am Dorfausgang bergaufwärts spätestens am Parkplatz Gasthaus Trautner Schluss. Dort muss das Auto abgestellt werden. Im Gegenzug wird ein Shuttle-Service angeboten, der bis zum ehemaligen Parkplatz weiterfahren darf.

Dieses Taxi kann auf Wunsch auch weiter bis zum Bahnhof Wiesenthau oder auch Forchheim fahren und ist in erster Linie für ältere oder gehbehinderte Menschen gedacht. Polizei, Rotes Kreuz und THW werden für einen reibungslosen Ablauf sorgen.
Freitag, 5. Mai
17 Uhr Baumaufstellen mit den Ehrabocha Musikanten und Kirchweihburschen.
18 Uhr Bieranstich mit Bürgermeisterin Anja Gebhardt;
anschließend kleines Standkonzert und Auftritt der Stäudla (Trachtentanzgruppe)
Samstag, 6. Mai
10.30 - 23 Uhr Festbetrieb

Sonntag, 7. Mai
9.30 -23 Uhr Festbetrieb

Abbau Die Buden und Zelte werden am Sonntag ab 18 Uhr wieder abgebaut.