Hermine Gold aus Pinzberg beteiligt sich an der Kunstschau in Weißenohe. Thema ist das Schwinden der Erinnerung.
Irgendwann im Januar erhielt Hermine Gold Post von Lutz Krutein. Der Kurator des Kunstraums Weißenohe hatte die Einladungen zur Ausstellung 2015 versandt. Die Ausschreibung stand unter dem Arbeitstitel "Einsichten 0.1 - Vom Schwinden der Erinnerung".
Die Pinzbergerin nahm gerne an; zum siebten Mal ist sie schon dabei und immer noch begeistert - von den Räumen, dem Konzept und den Teilnehmern sowie den beiden Mäzenen Katharina und Urban Winkler. "Krutein engagiert sich außerordentlich; er verfügt über einen geistigen und künstlerischen Hintergrund, der ihn immer wieder Themen finden lässt, die gesellschaftspolitisch relevant sind."
Kruteins Impuls setzte sich bei Gold mit dem gedanklichen Gegenpol "Vergessen-Erinnern" fest und führte sie zu einer Vorstellung aus der griechischen Mythologie. Sie kennt den Fluss Lethe, in dem das Wasser des Vergessens floss.
Wer aus ihm trank, durfte vergessen und kam ohne schmerzliche Erinnerung ans andere, jenseitige Ufer.
Karge weiße Steine liegen am Rande des Flusses, ist Golds Idee, die sie als dreidimensionales Bild umsetzte. Zerzauste Vögel mit einem verblassend weißen Gefieder haben sich dort niedergelassen. Zu einer kurzen Rast. Ein Geräusch nur, ein kleine Störung und sie verschwinden flügelschlagend in der unendlichen Leere des Himmels. "Vögel fliegen, flattern, sind unstet wie die Erinnerungen", beschreibt Gold selbst ihre Assoziation.
Sie freut sich auf die Ausstellung: Wozu ihre Mitstreiter, nicht zuletzt die Kunststudenten aus Krakau, durch Kruteins Gedankenanstöße angeregt wurden, wie sie ihre persönlichen Vorstellungen umsetzten, zu welchen Materialien und Mitteln sie griffen. "Die Weißenoher Ausstellungen sind fern vom Kommerz.
Da werden keine ,schönen Bilder' ausgestellt, sondern wir versuchen, der Kunst, den aktuellen Strömungen auf den Grund zu gehen."
Die Ausstellung Die Ausstellung läuft vom Samstag, 5. September, bis Sonntag, 27. September.
Öffnungszeiten
Freitag und Samstag von 14 bis 18 Uhr, Sonntag von 11 bis 18 Uhr
Vernissage
Offiziell eröffnet wird die Ausstellung am Samstag, 5. September, 19 Uhr.
Ort Ehemalige Mälzerei im Kloster Weißenohe, Klosterstraße 20