Tückisches Fahrwasser des CSU-Kreischefs
Autor: Andreas Oswald
Kirchehrenbach, Sonntag, 14. Oktober 2012
Eigentlich war diese Wahl unnötig wie ein Kropf. Denn die "Kommandobrücke" des CSU-Dampfers ist jetzt gerade mal für ein halbes Jahr besetzt worden, dann beginnt mit der turnusmäßigen Wahl im Frühjahr wieder ein Ringen um den Kapitänsstand.
Dennoch: Für Benedikt Graf Bentzel bedeuten 100 Delegiertenstimmen, dass er mehr als eine "Handbreit Wasser unter dem Kiel" hat.
Zwar haben die "Meuterer" das Schiff nicht entern können - aber immerhin: Bei ihrem Überraschungscoups hat Antje Müller 61 Stimmen abgefischt und damit einen Achtungserfolg errungen. Was so unerwartet erschien, ist jedoch bei näherer Betrachtung erklärbar. Denn: Wer jenseits der Forchheimer "Westbank" wohnt - wie Antje Müller aus Ebermannstadt - hat schon alleine seiner Herkunft wegen einen Teil des Oberlandes hinter sich. Dies liegt schlicht und ergreifend in der historischen Kluft zwischen Stadt und Land(kreis) begründet.
Aber es gibt noch einen Graben: Den innerhalb der CSU, der sich mit dem Rücktritt des ehemaligen Kreisvorsitzenden Udo Schönfelder aufgetan hatte. Auch wenn Einigkeit beschworen wurde bei der Wahl der neuen Galionsfigur: zugeschüttet ist diese Kluft noch lange nicht. Das Fahrwasser für den Kapitän ist tückisch, die Klippen sind gefährlich und auch vor Minenlegern ist er nicht gefeit!
Doch zunächst gilt es, die Untiefen der kommenden Wahlen zu umschiffen. Kurs "Sieg" liegt an. Was danach angepeilt wird, weiß nur der Kapitän: Land(tag) in Sicht?