Tierische Einsätze der Ebermansstadter Polizei

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Ein Hochlandrind hielt die Ebermannstadter Polizisten schwer auf Trab. Fotos: privat
Ein Hochlandrind hielt die Ebermannstadter Polizisten schwer auf Trab.  Fotos: privat
Selbst gebaute Angel mit Bierflasche als Schnurgeber. Foto: Polizei EBS
Selbst gebaute Angel mit Bierflasche als Schnurgeber. Foto: Polizei EBS
 

Ausgebüxte Schafe und Rinder sowie schrullige Fischwilderer bereichern den Alltag der Ebermannstadter Polizeiinspektion. Die Polizisten stellen sich aber auch diesen Fällen mit dem nötigen Ernst.

Mehr als fünf Stundenkilometer zu schnell war ein Sechstklässler unterwegs und wurde prompt geblitzt. Den Führerschein durfte er behalten. "Da gibt es ein beratendes Gespräch", sagt der Ebermannstadter Polizeihauptkommissar Werner Götz. Es kommt eben auch vor, dass Fahrradfahrer in die Radarfalle tappen.

Das sind neben den auf der Tagesordnung stehenden Diebstahls- oder Einbruchsdelikten die etwas kurioseren Geschichten, die den Alltag der Polizisten bereichern. Denn keineswegs verkörpern die Polizeibeamten immer nur die Sheriffs; manchmal schlüpfen sie auch in die Rolle der Cowboys. Dann, wenn die Einsätze tierisch werden - und beispielsweise ein Pferd ausbüxt, wie Götz erzählt.


Ross und Reiter

Die Pferde sind in der Regel zahm und bleiben stehen, die Besitzer schnell gefunden werden und so kommen Ross und Reiter meist schnell und unkompliziert wieder zusammen.


Eine andere Sache ist es dann, wenn ein Stier oder gar zwei Bullen einen Ausflug ins Grüne unternehmen - so wie vor einigen Wochen in der südlichen Fränkischen Schweiz. Als die stämmigen Tiere auf einem Wiesenweg entlang der Obstblüte liefen, erhielten sie aus größerer Entfernung Polizeischutz. Nun, vor allem war die Polizei vor Ort, um Fußgänger oder Passanten schützen zu können. Einen Stier hält man eben nicht mit der bloßen Hand auf.


Ein Schaf beim Bummeln

"In jeder Dienststelle ist jemand ausgebildet, um im Extremfall mit dem Langgewehr auf einen Stier zu schießen", erklärt Werner Götz. Denn diese Tiere könnten schon zur Gefahr für den Menschen werden. Der Polizist müsste dann schützend eingreifen. Eher erfinderisch mussten sich die Ebermannstadter Polizeibeamten zeigen, als ein Schaf in Ebermannstadt einen Einkaufsbummel machte. "Es gehörte zu einem herumziehenden Schäfer", erinnert sich Götz.

Das Schaf war gerade vor einem Drogeriemarkt, als Passanten die Polizei informierten. Mit den Fahrrädern, die auf dem Platz dort standen, bauten die Polizisten eine Art Gatter und konnten das Tier so aufhalten und es später dem Schäfer übergeben.
Wenn andererseits ein schottisches Hochlandrind tagelang im Wald unterwegs ist und sich von dort Auffindbarem ernährt, kann es sich auch nur um einen "Ausreißer" handeln. Die Polizei vermittelte und übergab das Tier dem Besitzer.
Nicht schlecht staunte ein anderer Beamter der Ebermannstadter Polizeiinspektion, als er am Campingplatz einmal einen Fischwilderer erwischte. Das tat dessen Namenskollege Johannes Götz. Er ertappte den Wilderer, der keine Angelberechtigung hatte. Schon seltsam sah dessen Angel aus: eine Selbstgebaute mit einer leeren Bierflasche als Schnurhalterung.


Käse an der Angel

Zudem probierte der niederländische Staatsbürger, die Fische mit einer holländischen Spezialität zu fangen: Er hängte Käse an die Angel. Johannes Götz ließ sich nicht beeindrucken und hatte den Fischwilderer fest an der Angel. Er verbuchte auch diese Geschichte unter "Kurioses aus dem Polizeialltag".