Thomas Köhler spielt auf seiner Königin

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Thomas Köhler ist ein Könner an der Orgel. Foto: privat
Thomas Köhler ist ein Könner an der Orgel.  Foto: privat

Schon als Schüler fühlte er sich zur Orgel hingezogen.

Thomas Köhler, die klanggewaltige Schuke-Orgel und die St.-Bonifatius-Konzerte in Weißenohe sind untrennbar miteinander verbunden. Regelmäßig versuchten der Organist Köhler und die Weißenoher Kirchengemeinde, eine Idee zu finden, die gleich zwei positive Aspekte erfüllte. Diese Idee waren die Konzerte an der damals neuen Schuke-Orgel in der St.-Bonifatius-Kirche in Weißenohe. Sie lockten acht Mal im Jahr viele Leute in die Klosterkirche.
Am Tag des offenen Klosters wird das Jubiläumskonzert "20 Jahre Orgelkonzerte" gespielt. Für diesen Anlass hat sich Thomas Köhler für Mozart entschieden. "Mozart bezeichnete die Orgel als Königin der Instrumente und er komponierte auch viele Orgelstücke", erklärt Köhler.


Musikalische Pause

Ganz sicher ist die Orgel die Königin von Thomas Köhler. Das stand für ihn schon in der ersten Klasse fest. Während andere Kinder Gitarre oder Schlagzeug lernten, entschied sich Köhler für die Orgel und lernte das Instrument in der damaligen Musikschule in Forth. Nach fünf Jahren Orgelunterricht legte er allerdings eine Pause an der Orgel ein.

Als Ministrant in der Kirche in Forth erfuhr er aber von dem Mangel an Organisten. Also übte er wieder fleißig, bis er einen Gottesdienst an der Orgel begleiten konnte. Obwohl die Kirche Stöckach-Forth damals noch nicht zum Seelsorgebereich mit Weißenohe gehörte, unternahmen die Katholiken beider Kirchen gemeinsame Wallfahrten nach Gößweinstein. Dort in der Basilika war Köhler der Wallfahrtsorganist. Er erfuhr, dass die Weißenoher einen noch größeren Notstand an Organisten hatten. Der Wallfahrtsgottesdienst 1990 war für Köhler ausschlaggebend.

Von da an zog er in Weißenohe als Organist alle Register. Mit Studien, Spielen und Fortbildungen bei den Regionalkantoren und dem Bamberger Domorganisten verfeinerte Thomas Köhler sein Orgelspiel. Dann musste die Kirche in Weißenohe renoviert werden und zugleich sollte eine neue Orgel angeschafft werden. Der damalige Pfarrer Wolfgang Kuntze merkte bald, dass die neue Orgel Köhlers Herzensangelegenheit war.
Einig war man sich schnell: "Es war egal, wer die Orgel baut, sie musste einfach schön klingen", erinnert sich Köhler. Die Entscheidung fiel auf eine Schuke-Orgel. Doch der Neubau musste auch finanziert werden. Köhler entwickelte deshalb die Idee für die Orgelkonzerte. "Mit den Konzerten wollten wir die Restschulden abtragen und auch die Orgel präsentieren", sagt Köhler.


Zwei positive Aspekte

Doch unter welchem Namen sollten die Orgelkonzerte stattfinden? Die Klosterkirche ist weder ein Dom noch eine Basilika. Da das Patronatsfest eher verkümmerte, hatte Köhler wieder eine Idee, mit der er zwei positive Aspekte bediente. "Bonifatius-Konzerte" sollten die Konzerte heißen und damit an den Patron der Kirche erinnern. Die Idee zündete, Köhler spielte eine bunte Mischung von Orgelmusik und begeisterte auf diese Weise vieler Besucher. Sogar eine CD brachte er 2001 heraus. Dann allerdings flaute das Interesse an dem Potpourri verschiedener Komponisten ab.

Köhler brauchte eine neue Idee und erreichte mit seinen Orgelkonzerten, die immer nur einen Komponisten hervorhoben, einen neuen Durchbruch. "Endlich spielt jemand nur etwas von Bach", fasst Köhler die Kommentare der mindestens 150 Zuhörer zusammen. Seitdem haben die Konzerte einen einzigen Komponisten oder auch eine einzige Region zum Thema.


Auftritt im Fernsehen

Mit den Jahren hat sich Thomas Köhler national und international einen Namen gemacht. Auch im Fernsehen war er mit seinem Orgelspiel schon zu hören und zu sehen.
Doch Köhler unterstützt auch andere Kirchen mit seinem Orgelspiel. Als die Görlitzer eine neue Orgel bauten und Geld brauchten, gab er dort kurzerhand ein Benefizkonzert. Lediglich die Fahrtkosten ließ er sich erstatten.
Und wenn er im Urlaub ist, spielt er in der Kirche seines Urlaubsortes ein Konzert. Thomas Köhler bereitet musikbegeisterten Menschen immer eine größere Freude.

"Tag des offenen Klosters" in Weißenohe
Der Sonntag, 11. Juni, beginnt mit einem Gottesdienst um 10 Uhr in der Pfarr- und Klosterkirche St. Bonifatius. Anschließend startet die Gemeinde Weißenohe, der Fränkische Sängerbund, der Förderverein und die GmbH "Chorakademie Weißenohe" den "Tag des offenen Klosters", der bis 17 Uhr dauern wird und mit einem Orgelkonzert von Thomas Köhler endet. Die Gäste werden mit Blas- und Chormusik im Laufe des Tages unterhalten.
Auch Landrat Hermann Ulm
wird in Weißenohe unter den Gästen sein.