Von den vielen Korbmachern, die einst das Bild von Trailsdorf prägten, ist nur noch Thomas Backof übrig geblieben. Der Korbmachermeister flicht Körbe in allen Größen, doch das beschreibt noch längst nicht alle seine Tätigkeiten.
Backof hat 2002 die Korbflechterei von seinem Vater Erich übernommen. Schon seit Längerem hat der Betrieb ein weiteres Geschäftsfeld erschlossen. Der Flechthandwerker ist Zulieferer für Ladenbauer.
"Körbe aus dem Aischgrund verkaufen sich nicht nur in der Gegend, sondern finden Liebhaber auf der ganzen Welt. Sie stehen in Ankara, Moskau, Beirut, in Schweden und Norwegen", nennt der Korbmacher die Adressen seiner Kunden, zu denen Alfons Schuhbeck ebenso gehört wie die Drogerie Douglas.
Der Grund für den Erfolg: "Wir fangen dort an, wo die andere Kollegen aufhören", so Backof, der gleich mehrere Körbe als Anschauungsmaterial mitgebracht hat. Die großen Körbe für Heißluftballone hatte er freilich nicht im Gepäck. Stattdessen zeigte er winzige Miniaturkörbe und -möbel für Puppenhäuser, die mit Pinzetten geflochten werden müssen. Oder eine aufwändige Schmuckdose, die der Korbmacher-Meister mit Hilfe der Weidenschientechnik gefertigt hatte. "Das gibt es heute gar nicht mehr", erklärte Backof. Vier Tage Arbeit stecken in der Schmuckdose, die aus etwa 200 Schienen besteht. Kostenpunkt: Rund 1600 Euro.
War ein Korb früher ein reiner Gebrauchsgegenstand, hat er sich heutzutage längst zum Kunstobjekt gewandelt. Darum ist Backof auch Ansprechpartner für Restaurierungsarbeiten, wie vor kurzem in Schloss Sassanfahrt. Dort fertigte er die Wandverkleidung und einen passenden Kronleuchter.
Und woher kommen die Aufträge? "Wir werden glücklicherweise gefunden und haben einen guten Ruf", freut sich Thomas Backof. "Es gibt nicht mehr viele Korbflechtereien und in den nächsten Jahren werden es wohl noch weniger", ist der Innungsmeister des bayerischen Flecht handwerks überzeugt. Die Nachfrage sei da, aber kaum jemand wolle das Handwerk erlernen." So gehe viel Wissen und Technik verloren, denn: "Ein einzelner Mensch kann gar nicht alle Techniken erlernen", findet Backof, der auch außergewöhnliche Aufträge annimmt. So hat er für einen Sarghändler einen Sarg geflochten. Die Kreativität kennt keine Grenzen.