Plötzliche Schmerzen in der Brust

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Schiedsrichter Manfred Kettler erlitt am 17. September einen Herzinfarkt und wird noch in dieser Woche in der Herzchirurgie in Erlangen operiert. anpfiff.info
Schiedsrichter Manfred Kettler erlitt am 17. September einen Herzinfarkt und wird noch in dieser Woche in der Herzchirurgie in Erlangen operiert. anpfiff.info

Schiri-Obmann Manfred Kettler steht in diesen Tagen vor einer schweren Herz-Operation. Diese hat Javuz Minaz vom ASV Pettensiedel bereits überstanden.

Mancher hat es bereits mitbekommen, für den einen oder anderen ist es vielleicht neu: Manfred Kettler, Obmann der Schiedsrichtergruppe Erlangen, erlitt vor einer Woche einen Herzinfarkt auf dem Sportplatz und muss nun operiert werden. Er hofft auf das Beste, hat jedoch Angst vor dem Schlimmsten.

Es war die Partie in der Kreisklasse 2 am Sonntag, 17. September, zwischen dem SV Kleinsendelbach und dem SV Weilersbach, als Kettler nach 25 Minuten die Leitung der Partie an seinen Kollegen Günter Müller abgeben musste. Der langjährige und fitte Schiedsrichter hat einen Druck in der Brust gespürt und konnte nach eigenen Aussagen keinen Meter mehr über den Platz rennen. "Davor hatte ich noch nie Probleme gehabt. Ich bin erst einmal nach Hause gegangen. Dort wurde es nicht besser, weswegen mich meine Frau ins Krankenhaus gefahren hat", erklärt der Schiedsrichter, der Spekulationen um seine Person als Funktionär vorbeugen will und deswegen mit seinem Gesundheitszustand an die Öffentlichkeit tritt.

Die Ärzte diagnostizierten sofort einen Herzinfarkt und haben die Arterien um das Herz herum mit zwei sogenannten Stents aufgedehnt, um den Blutfluss wieder zuzulassen. "Es gibt jedoch noch eine Stelle, die schwieriger ist", sagt Kettler. Er muss sich deswegen in dieser Woche in die Hände der Erlanger Herzchirurgen geben, die die Besten ihres Fachs sein sollen. "Angst habe ich trotzdem", gibt der 59-Jährige offen zu und hofft auf das Beste, weiß jedoch auch ohne medizinischen Hintergrund, dass die Herzoperation keine leichte werden wird und mit großen Risiken verbunden ist. "Ich werde einfach machen, was die Ärzte sagen."

Wenn es nach Kettler geht, will er bald wieder auf dem Platz stehen und Spiele pfeifen. "Fußball ist mein Leben. Wenn es gesundheitlich geht, will ich danach natürlich weiterpfeifen", sagt er. Um Gerüchten vorzubeugen, erklärt er, dass er seine Position als Schiedsrichterobmann der Gruppe Erlangen ebenfalls weiterführen will und sich erneut zur Wahl für dieses Amt stellt. "Trotzdem macht einen eine solche Geschichte natürlich nachdenklich."


Sorgen auch um Javuz Minaz

Der Vorfall um Kettler ist dieser Tage nicht der einzige: Der ASV Pettensiedel aus der B-Klasse 5 muss die nächsten Wochen auf seinen Übungsleiter Javuz Minaz verzichten. Der 47-Jährige erlitt bereits am 2. Spieltag gegen die dritte Mannschaft der SG Brand/Eckenhaid einen leichten Herzinfarkt, der jedoch erst im Nachhinein festgestellt wurde. Minaz fühlte sich während des laufenden Spiels nicht gut, verspürte leichte Schmerzen in der Brust und wechselte sich schließlich selbst aus. Nach der Partie ging Minaz aufgrund von anhaltenden Schmerzen ins Krankenhaus, wo ein leichter Herzinfarkt, der aufgrund eines Geburtsfehlers im Herz entstand, diagnostiziert wurde. Minaz blieb eine Woche im Krankenhaus und musste sich in der vergangenen Woche einer von den Ärzten angeordneten Operation unterziehen, die glücklicherweise gut verlief.

"Ich werde in den nächsten Tagen mit dem Reha-Programm beginnen", sagte Minaz gegenüber unserem Partnerportal anpfiff.info. "Natürlich werde ich in den nächsten Wochen erstmal nicht als Trainer zur Verfügung stehen. Unser Abteilungsleiter Klaus Bauer wird zusammen mit meinem Sohn Hakan die Mannschaft betreuen. Ich schaue, dass ich schnell wieder auf die Beine komme. Im Oktober heiratet jetzt erstmal mein Sohn, da will ich natürlich dabei sein", zeigt sich Minaz kämpferisch und fügt hinzu: "Vielleicht kann ich im neuen Jahr wieder mit einsteigen, aber dazu muss ich erst wieder gesund werden", so Minaz.


Unterstützung von allen Seiten

"Ich habe jeden Tag Anrufe von verschiedenen Menschen bekommen, die mir gute Besserung gewünscht haben und mich unterstützt haben. Die Mannschaft hat ein Plakat für mich hochgehalten, was mich natürlich auch sehr gefreut hat", so Minaz, der hinzufügt: "Ich bin Türke und lebe seit knapp 40 Jahren in Deutschland. Dass man mir in dieser Situation so zur Seite steht und mir so hilft, ist etwas, das ich noch nie erlebt habe und was mir sehr viel bedeutet."