Sparpolitik macht in Forchheim Schule

1 Min
Für die Schule in Kersbach stehen im aktuellen Haushalt rund eine Million Euro bereit, um die Planungen und die Vorarbeiten für den Neubau zu leisten. Foto: Josef Hofbauer
Für die Schule in Kersbach stehen im aktuellen Haushalt rund eine Million Euro bereit, um die Planungen und die Vorarbeiten für den Neubau zu leisten. Foto: Josef Hofbauer

Forchheim investiert so wenig, wie schon seit Jahren nicht mehr. OB Franz Stumpf (CSU/WUO) gesteht einen "Investitionsstau" ein, hält aber den Schuldenabbau für wichtiger.

Wahrscheinlich hätte Franz Stumpf dieses Jubiläum gern etwas ausgelassener gefeiert. Doch der Jubiläumshaushalt - es war sein 25. - löste beim Oberbürgermeister (CSU/WUO) am Tag nach den Etatberatungen nicht gerade Jubelstimmung aus: "Man wird mir vorhalten, was man mir immer vorgehalten hat - nur zu verwalten und nicht zu gestalten."
Aber im Grunde war Franz Stumpf am Donnerstag zufrieden über den Verlauf der Etat-Verhandlungen 2015. Der Eckwerte-Beschluss habe sich all die Jahre "extrem vorteilhaft ausgewirkt". Heuer sei dann noch der "mehrheitliche politische Wille" hinzugekommen, keine Nettoneuverschuldung zu produzieren. "Es ist auch vernünftig, nur auszugeben, was man hat", sagt Stumpf.

Seit vier Jahren kein Kredit mehr

Die Folgen allerdings sind, wie berichtet, etwas ernüchternd. Die Investitionen in die Stadt, die vor acht Jahren noch mehr als drei Mal so hoch waren, erlauben heuer nur noch "das Notwendigste", wie Kämmerer Gerhard Haagen betont. So wird etwa eine Million Euro in die Vorbereitungsarbeiten der Kersbacher Schule gesteckt. Weitere wichtige Investitionen betreffen die Restfinanzierung von Kindergärten- und Krippen, die Rückzahlung von Belastungen aus sogenannnte Geschäfts-Besorgungsverträgen oder den Hochwasserschutz und den Straßenbau.
Kämmerer Gerhard Haagen und Detlef Winkler, der Leiter der Kämmerei, betonen, dass die Stadt Forchheim in den letzten vier Jahren ganz ohne Kreditaufnahmen ausgekommen sei; und dass dadurch die Schulden um rund ein Drittel abgebaut werden konnten.

Schulden: 22,6 Millionen Euro

Der Schuldenstand betrug zum Jahresende 2014 rund 22,6 Millionen Euro. Gewiss bringe der Abbau der Schulden die Stadt in einen "Investitionsstau", sagte OB Franz Stumpf. Bei den Brücken und im Straßenbau müsste mehr geschehen. "Und dass es bei der Adalbert-Stifter-Schule nicht vorangeht, das tut mir weh."
Gleichzeitig warnte Stumpf vor einer "Glorifizierung" der Vergangenheit. "Früher war auch nicht mehr Geld da." Er lehne es ab, Projekte wie das Kolpinghaus, die Gestaltung des Paradeplatzes oder die Sanierung des Rathauses anzugehen, solange beispielsweise die Versorgung mit Kindergartenplätzen nicht gelöst sei. In Forchheim sei sie gelöst - "das ist wichtiger, als wenn der Paradeplatz drei Blumen mehr hat."