Wenn mittags der Magen knurrt, gibt es viele Möglichkeiten, den Hunger zu stillen. Eine davon bieten die fahrenden Händler mit ihrem "Essen auf Rädern".
Food-Trucks sind momentan in aller Munde. Während viele sich nur ein selbstbelegtes Brot, einen mitgebrachten Joghurt oder einen gesunden Obstsalat in der Mittagspause genehmigen, gibt es in
Forchheim auch die "üblichen Verdächtigen" wie Döner, Mittagstisch in Gastwirtschaften, Bäckereien und Metzgereien, die versuchen, die hungrigen Mäuler in der Pause zu stopfen. Seit geraumer Zeit wollen auch die Food-Trucks mit ihrem "Essen auf Rädern" die Mittagspausen der Forchheimer mitgestalten.
In größeren Städten wie zum Beispiel Nürnberg finden immer wieder wieder "Food-Truck roundups" statt, an denen mehrere Wägen teilnehmen. In Forchheim ist eine solche Veranstaltung momentan aber noch Wunschdenken einiger Stadträte. Angekommen sind die Essenswagen aber bereits, sie stehen fast täglich im Stadt-Süden.
Zwischen 11 und 14 Uhr
"Wir sind erst zum dritten Mal hier", sagt Heike Fürle. Sie stellt neuerdings jeden zweiten Freitag ihren Food-Truck "Don Burrito" auf dem Parkplatz der Firma Prechtel in der Forchheimer Daimlerstraße ab. Zwischen 11 und 13.30 Uhr gibt es dort dann die mexikanisch-gefüllten Weizentortillias.
Fürle kommt aus Wilhermsdorf im Landkreis Fürth. Sie , wurde von der Firma Prechtel angefragt, ob sie ihren Wagen nicht dort aufstellen wolle, erzählt sie.
Markus Schmidt, Geschäftsführer der Firma Prechtel in Forchheim, bietet den Food-Truckern die Stellfläche.
"Der erste Truck ist vor mindestens zwei Jahren zum ersten Mal gekommen", erinnert er sich, "es ist eine Win-Win-Situation."
Die Food-Trucks seien zu großen Teilen autark und nutzen nur die Stellfläche. "Die gehört zu zwei Dritteln uns und zu einem Drittel dem Fitnesstudio ,Clever Fit'. Wenn ein neuer Truck kommen möchte, sprechen wir das ab, es wird aber überall positiv angenommen."
Gerade die Angestellten der näheren Umgebung nutzen die Essenswagen. "Ich gehe aber auch regelmäßig selbst raus und hol mir etwas", erzählt Schmidt. Er ist großer Fan der Food-Trucks und hat sich dafür eingesetzt, dass es immer mehr wurden. Seit Herbst sei fast täglich ein Truck da. "Bei Redflag ist die Schlange immer sehr lang", weiß Schmidt, "er ist schon am längsten da und es hat sich rumgesprochen. Die anderen müssen erst noch bekannt werden." Auf der Facebook-Seite der Trucks könne man aber immer sehen, wann sie Stopp in Forchheim machen.
Den Wochenanfang bestreitet auf dem Parkplatz in der Daimlerstraße der Truck der "Koch Rockers" aus Fürth. Von 11 bis 13.30 Uhr servieren sie verschiedenste Sandwiches: mit Shrimps, vegetarisch, mit Rind, Schwein oder Hühnchen. "Monatlich im Wechsel bieten wir noch zwei andere Sandwiches an" sagt Robert Zibert, Chef des Trucks von den Koch Rockers. Sie kommen seit August nach Forchheim. "Es ist wetterabhängig wie viel Kunden kommen", sagt Steffen Schachler, der mit ihm zusammen im Truck arbeitet.
Dem nudeligen Laster frönen können die Mittagshungrigen am Dienstag, wenn der "Pasta Laster" aus Nürnberg Station in Forchheim macht. Er kommt allerdings nur alle zwei Wochen. Wer aber Spaghetti Bolognese erwartet, wird enttäuscht werden. Die Nudelkreationen sind meist etwas ausgefallener und die Karte wechselt. Gleich bleibt aber, dass sie ihre Nudeln selbst machen.
Jeden Tag ein Truck
Markus Schmidt führt bereits mit einem anderen Food-Truck-Inhaber Gespräche, der an den anderen Dienstagen kommen könnte. "Ich fände es schön, wenn jeden Tag sicher einer hier wäre, dann würden die Leute einfach kommen, weil sie wissen, dass es immer was gibt", sagt Schmidt.
Mittwochs gibt's an der selben Stelle "amerikanischen BBQ-Spezialitäten" - ebenfalls aus einem Foodtruck. "Redflag-BBQ" hat Sandwiches mit Pulled Pork, Huhn Beef Brisket, Shrimps und Gemüse sowie Salatcups auf der Speisekarte. Betrieben wird dieser Food-Truck von Michael Gröschel aus Adelsdorf. Er war der erste Food-Truck, der bei Prechtel seinen mobilen Imbiss aufstellte.
Knackiges und Kipfla
Donnerstags kommt ein oberfränkischer Food-Truck vorbei: "FrankenGrillA" schmeißen das auf den Rost, was der Franke will: knackige Bratwürste. Dazu bietet Bambergs erster Food-Truck hausgemachtes Sauerkraut "Spezial" im Kipfla sowie Burger und HotDogs.
Die Food-Trucks brauchen keine Genehmigung vom Ordnungsamt, da sie auf privatem Grund stehen, erklärt Sigrid Mauser vom Ordnungsamt. Nur die Imbisswagen auf dem Paradeplatz müssen sich ihre Genehmigung bei Mauser holen. "Das sind momentan aber nur zwei", sagt sie. Dienstags steht ein indischer Imbiss, Mittwochs kommt der Hähnchenbräter. Markus Schmidt träumt indes von einem kleinen Food-Truck-Treffen auf seinem Parkplatz. "Wenn wir eine Hausmesse haben, würde sich das anbieten, wenn mehrere gleichzeitig da wären", sagt Schmidt, "aber das ist noch nicht spruchreif."