Schule und Kindergarten unter einem neuen Dach

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Die Schulkinder gestalten die Einweihungsfeier mit einem Lied. Auch die Kindergarten- und die Hortkinder sangen und tanzten. Fotos: Georg Wolf
Die Schulkinder gestalten die Einweihungsfeier mit einem Lied. Auch die Kindergarten- und die Hortkinder sangen und tanzten. Fotos: Georg Wolf
Die drei Pfarrer Heinrich Schuster, Christian Kaiser und Reinhold Brunkel, hier unter der großen Gästeschar, weihten das erneuerte Gebäude.
Die drei Pfarrer Heinrich Schuster, Christian Kaiser und Reinhold Brunkel, hier unter der großen Gästeschar, weihten das erneuerte Gebäude.
 
Gemeinsam singen die Kindergartenkinder und die Schüler ein Lied.
Gemeinsam singen die Kindergartenkinder und die Schüler ein Lied.
 
Die drei Pfarrer sprechen den Segen.
Die drei Pfarrer sprechen den Segen.
 
Tanzeinlage der Hortkinder
Tanzeinlage der Hortkinder
 
Schulleiterin Christine Weininger (links) und Kindergartenleiterin Gabriele Fabritius
Schulleiterin Christine Weininger (links) und Kindergartenleiterin Gabriele Fabritius
 
Bürgermeister Helmut Krämer hält seine Rede.
Bürgermeister Helmut Krämer hält seine Rede.
 
Landrat Günther Denzler bei seinem Grußwort
Landrat Günther Denzler bei seinem Grußwort
 

Schul- und Kindergartenkinder werden nun in einem rundum sanierten Gebäude betreut. Bei der Einweihung war die Freude groß.

Gute Rahmenbedingungen für die Bildung und Früherziehung waren das Ziel der Marktgemeinde Heiligenstadt. Mit Hilfe des Konjunkturprogrammes und der staatlichen Förderungen konnte das Großprojekt energetische Sanierung der Schule und Zusammenführung von Grundschule und Kindertagesstätte realisiert werden. In das zukunftsorientierte Projekt sind insgesamt 3,5 Mio. Euro geflossen.

Mit Liedern und Grußworten wurde die Einweihungsfeier der neuen Kindergartenstätte und der renovierten Schule am Sonntagnachmittag durch die Pfarrer Heinrich Schuster, Christian Kaiser und Reinhold Brunkel feierlich eingeweiht. Viele Ehrengäste waren dabei, die Eltern, ihre Kinder und die Bevölkerung, als Bürgermeister Helmut Krämer (Einigkeit) sein Grußwort sprach. Mit diesem Projekt sei für die Sicherung des Schulstandortes Heiligenstadt ein deutliches Zeichen gesetzt worden, sagte er.

Ein Gebäude wie die sanierte Schule spiegelt die Entwicklung der vergangenen vier Jahrzehnte. Vor etwa 40 Jahren wurde das Gebäude als Hauptschule für die Kinder der gesamten Gemeinde Heiligenstadt, Teile der Gemeinden Wiesenttal und Aufseß durch den Schulverband Heiligenstadt unter Federführung von Altbürgermeister Johann Daum gebaut. Dann kamen mehrere Faktoren zusammen, die bewirkten, dass nur noch Heiligenstadter Grundschüler in diese Schule gingen: Wegen des Geburtenrückgangs, des veränderten Übertrittsverhaltens in weiterführende Schulen sowie der Einführung der sechsstufigen Realschule musste der Hauptschulbetrieb zum Ende des Schuljahres 2007 eingestellt werden.

2008 erfolgte eine Neuorganisation der Regierung für die Volksschulen Hollfeld, Waischenfeld, Wiesenttal und Heiligenstadt. Vorausgegangen waren Anträge der Kommunen. Ergebnis war, dass die Kinder aus Aufseß und Wiesenttal aus dem Schulverband Heiligenstadt ausgegliedert wurden -noch weniger Schüler in Heiligenstadt.

Nur noch 140 Schüler

Nach diesen Veränderungen hatte der Markt Heiligenstadt ein Schulgebäude mit zwölf Klassenräumen, drei Kurs-, sechs Fachräume, aber nur noch 140 Schulkindern. Das in die Jahre gekommene Gebäude belastete den Gemeindehaushalt immer stärker. Ein undichtes Schuldach, Sicherheitsmängel, eine fehlende Brandschutzmeldeanlage und vieles andere mehr standen im Bereich Gebäudeunterhalt an. Anfang 2009, als der Kindergarten Raumbedarf für eine Kinderkrippe anmeldete, zeichnete sich eine Möglichkeit ab, aus der alten Schule ein Zentrum der Kinderbetreuung und Bildung zu machen. Ende Januar 2009 wurde bekannt, dass der Bund ein Konjunkturprogramm mit einem Fördersatz von nahezu 90 Prozent plant und der Schwerpunkt auf energetische Sanierung gelegt wird.

Nach der Verkündung der Förderrichtlinien wurde Heiligenstadt aktiv. Bürgermeister Krämer dankte dem Schulamt, dem Landratsamt Bamberg, der Regierung von Oberfranken und dem beauftragten Architekten Hartmut Schmidt. "Mit der Entscheidung, Schule und Kindergarten zusammenzulegen, hat der Marktgemeinderat Mut und Weitblick gezeigt", sagte Krämer.

Im Mai 2009 kam die Zusage der Regierung von Oberfranken, dass Heiligenstadt eine von sechs Schulen im Landkreis Bamberg ist, die gefördert werden kann, und das mit einem Zuschussbetrag von 1,35 Millionen Euro.
"Nun ging es darum, möglichst schnell dieses gute Konzept umzusetzen. Es war ein schwieriger, oftmals sehr steiniger Weg", erinnerte Krämer. Die energetische Sanierung begann im Juli 2010, bis zum 31. Dezember 2011 musste sie abgeschlossen sein. "Der Markt Heiligenstadt hat mit 1,54 Millionen Baukosten, davon 1,35 Millionen Euro, 78,5 Prozent, Zuschuss eine Punktlandung erreicht", freute sich der Bürgermeister. "Wir haben ein Gebäude, das fast wie neu ist und viel Platz und noch mehr Möglichkeiten bietet", sagte er weiter.

Einmalig im Landkreis

Die integrierte Kindertagesstätte hat vier Gruppen und bietet Plätze für 40 Hortkinder- und zwölf Krippenkinder. Die Kindergarten- und Hortkinder können auch die Sportanlagen sowie die Turnhalle der Grundschule nutzen. "Mit der Zusammenlegung Schule/Kindergarten hat Heiligenstadt ganz im Sinne der Staatsregierung, im Sinne der Eltern und der Kinder gehandelt", sagte Krämer. Landrat Günther Denzler (CSU) freute sich, dass der Kostenrahmen dank der vier Förderprogramme eingehalten werden konnte. Der Zusammenschluss aus Kindertagesstätte und Grundschule sei einmalig im Landkreis Bamberg.