Es handelt sich um ein ökologisches Baugebiet, doch das Eggolsheimer Gremium konnte den Wunsch der Bauherren nachvollziehen.
Eine geplante Lärmschutzwand beschäftigte den Bauausschuss Eggolsheim bei seiner jüngsten Sitzung. An einem Grundstück am östlichen Ortsausgang von Eggolsheim wollen die Eigentümer eine Schall- und Sichtschutzwand mit maximal zwei Meter Höhe, entweder in Beton oder in Holz mit Stahlstützen errichten und beantragten dafür eine Befreiung vom Bebauungsplan. Da das Baugebiet Eggolsheim-Ost als ökologisches Baugebiet konzipiert wurde, sind nach Bebauungsplan eigentlich nur Zäune aus Holzlatten, Trockenmauern oder Maschendraht mit Kletterpflanzenbegrünung zulässig.
Das Grundstück liegt allerdings an der Kreisstraße, so dass der Wunsch der Anwohner für die Mitglieder des Bauausschusses nachvollziehbar ist, sie stimmten der Errichtung einer sogenannten "grünen Schallschutzwand" zu: "Mit einer Betonwand hätte ich Probleme", wies Schwarzmann darauf hin, dass die Grundstücke am Ortsrand
schließlich auch prägend fürs Ortsbild sind.
Ja zu Planungen in Tiefenstürmig
Zuvor war die Zeit knapp, als die Mitglieder des Bauausschusses ihre Ortsbesichtigungen durchführten: Schließlich lauerten dicke Wolkenberge am Horizont. Und so fiel die in Bammersdorf vorgesehene Besichtigung des Vorplatzes am Sportheim aus. Dafür zeigte Landschaftsarchitektin Sonja Pelz-Lindner die Pläne im trockenen Sitzungssaal des Rathauses, so dass sich alle ein Bild machen konnten, bevor sie einstimmig den Planungen zustimmten, ebenso wie den Plänen zur Umgestaltung des Umfeldes rund um das Feuerwehrhaus in Tiefenstürmig zu einem neuen Dorfplatz. Für beide Maßnahmen sollen Mittel aus dem ELER-Programm beantragt werden, das Fördermittel aus der EU bereitstellt.
In Unterstürmig wurden neue Wasserleitungen verlegt und dabei die Straßendecke zerstört.
Die Firma Höllein hatte daraufhin die Straßendecke neu geteert, die Kreuzung erneuert, neue Rinnsteine eingebaut und auch die Fußwege erneuert - allerdings ohne einen Auftrag von der Gemeinde Eggolsheim. Zwar wurde mündlich gesagt, dass alles gemacht werden solle, nur wurde weder ein Angebot abgegeben, noch ein Auftrag erteilt.
Fachlich und preislich in Ordnung
Georg Kötzner, einer der Geschäftsführer der Firma Höllein, und Hans-Jürgen Sauer vom Ingenieurbüro Sauer und Harrer erläuterten den Mitgliedern des Bauausschusses den Umfang der geleisteten Arbeiten, für die inzwischen die Rechnung im Rathaus eingegangen war.
Die Kosten für die Straßensanierung seien alle im Rahmen, versicherte Hans-Jürgen Sauer, und in der Rechnung sei weder ein Planungs-, noch ein Verwaltungsaufwand ausgewiesen.
"Müssen wir dafür jetzt dankbar sein?" fragte Bürgermeister Claus Schwarzmann (Bürgerblock) und wunderte sich über die doch recht hemdsärmelige Vorgehensweise der Straßenbaufirma. Auch wenn gesagt wurde: "Macht des!", hätte es eines Angebotes und einer ordentlichen Ausschreibung bedurft, bevor der Auftrag erteilt worden wäre, kritisierte Schwarzmann.
"Das darf nicht passieren", gab Hans-Jürgen Sauer dem Bürgermeister Recht. Die Straße ist zwar jetzt solide gebaut und wird die nächsten dreißig Jahre halten, ist sich Thomas Hüppe, Leiter des Eggolsheimer Bauamtes, sicher, doch da kein qualifizierter Unterbau erstellt wurde, könne die Gemeinde die entstehenden Kosten nicht auf die Anlieger umlegen. Allerdings wären im anderen Fall die Kosten für die Sanierung der Straße etwa viermal so hoch geworden. Fachlich und preislich ist die Sanierung völlig in Ordnung, urteilte Hüppe, nur wurden leider die Formalitäten nicht eingehalten.