Sarah durfte gleich ran an den Lachs

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Der stellvertretende Küchenchef des Gößweinsteiner Hotels Stempferhof zeigt Sarah Feigl aus Trägweis wie man einen Lachs richtig filetiert. Foto: Thomas Weichert
Der stellvertretende Küchenchef des Gößweinsteiner Hotels Stempferhof zeigt Sarah Feigl aus Trägweis wie man einen Lachs richtig filetiert. Foto: Thomas Weichert
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"Mitmachen und ausprobieren" hieß die Devise bei der ersten Berufsmesse der Mittelschulen Gößweinstein und Pottenstein.

Die erste Berufsmesse der Mittelschulen Gößweinstein und Pottenstein in der Mittelschule Gößweinstein, an der sich zehn Firmen von Pegnitz bis Obertrubach beteiligt haben, war ein voller Erfolg. Die Schüler der siebten bis zehnten Klassen aus Gößweinstein und Pottenstein bekamen dabei viele Einblicke in die unterschiedlichsten Berufe aus Handel, Handwerk und Industrie.

Deutlich wurde bei dieser Veranstaltung, dass vor allem Handwerks- und Gastronomiebetriebe händeringend Auszubildende suchen, aber keine bekommen, weil sich niemand für diese Berufe bewirbt.

Für den Malermeister Winfried Eckert aus dem Pottensteiner Ortsteil Kühlenfels war es jedoch ein kleiner Erfolg. Gleich zwei Schüler haben sich bei ihm gemeldet, die ein Praktikum als Maler machen wollen. Vielleicht lag dies ja auch am riesigen Truck des Farbenherstellers Brillux, den Eckert organisiert hatte. Ein Hightechtruck, der über den vielfältigen Beruf des Malers informierte.


Laptop und Schmiedehammer

Auch Metallbaumeister Klaus Will aus Geschwand sucht händeringend nach einem Lehrling und findet keinen. Er würde auch ein Mädchen als Auszubildende einstellen und zeigt zwei Mädchen, wie eine Rose geschmiedet wird. Dies fängt bei der Planung am Laptop an und endet in der technischen Ausführung am Amboss mit dem Schmiedehammer. "Metallbauer", früher hieß dieser Beruf Schlosser, "ist ein schöner und vielseitiger Beruf mit dem man richtig gutes Geld verdienen kann", sagt Will.

Auch Heinrich Schmitt vom Gasthof Drei Linden in Bärnfels sucht verzweifelt nach Auszubildenden als Koch und im Service. "Stellenweise herrschen noch falsche Meinungen über den Beruf Koch vor. Tarifmäßig und in der Arbeitsweise haben wir uns inzwischen aber so weiterentwickelt wie die Großbetriebe auch. Auch die Arbeitsweise als Koch hat sich geändert. Wir setzten auf die leichte Küche von vegetarisch bis vegan, auch die Produktionsweise hat sich verändert", sagt Heinrich Schmitt. Bei ihm auf der Speisekarte stehen nicht nur fränkische Gerichte. Sondern zum Beispiel auch der amerikanische Signalkrebs aus der Wiesent und dem Ailsbach. "Koch ist ein sehr abwechslungsreicher und interessanter Beruf", so Schmitt. Er rät den Schülern so viele Praktika wie möglich in den verschiedensten Berufen zu machen.

Die meisten Schüler wüssten gar nicht, welch gute Arbeitgeber es in der Region gibt, die auch überregional, teilweise sogar weltweit tätig sind. "Da ist so eine Berufsmesse sehr gut, um dies vermitteln zu können", sagt Daniela Singer, Chefin von Schmetterling-Reisen aus Geschwand. Ihre Auszubildenden kommen aus der gesamten Republik.

Die Auszubildenden Florian Hartmann aus Trockau und Elisabeth Distler aus Obertrubach von der Pegnitzer Firma BEKA (Baier und Köppel) informierten mit ihrem Ausbilder Alexander Körner über die Berufe Industriemechaniker und Zerspanungsmechaniker. Florian Hartmann ist im dritten Lehrjahr zum Zerspanungsmechaniker und Elisabeth Distler im ersten Lehrjahr zur Industriemechanikerin. Mit über 650 Mitarbeitern ist die Firma BEKA ein wichtiger Arbeitgeber in Pegnitz und im Zweigwerk in Pottenstein und bildet jährlich etwa zehn Lehrlinge aus, die sie dann auch übernimmt.


Traumberuf Hotelfachfrau

"Das macht sehr viel Spaß, zusehen ist interessant und selbst mitmachen spannend und lehrreich", sagt Sarah Feigl aus dem Pottensteiner Ortsteil Trägweis, die die Klasse M 7 besucht. Sie darf mit dem stellvertretendem Küchenchef des Gößweinsteiner Hotels Stempferhof einen Lachs filetieren. Michelle Zeitler, ebenfalls vom Stempferhof, ist im zweiten Lehrjahr zur Hotelfachfrau und zeigte Katharina Hengel aus Geusmanns von der 7 Klasse der Mittelschule Pottenstein, wie man einen Tisch richtig eindeckt. Für Michelle Zeitler ist es der Traumberuf. "Ich bin total gerne mit Menschen zusammen und als Hotelfachkraft immer in Bewegung", schwärmt sie und wirbt so gleichzeitig für Nachwuchs im Gastronomiegewerbe.

Der künftige Leiter der Volksbankfiliale Gößweinstein, Johannes Sebald, leitete den Workshop "Assessmentübungen". Solche Übungen werden bei Einstellungen immer beliebter. Dabei müssen die Bewerber um einen Ausbildungsplatz zusammen mit anderen in der Gruppe Aufgaben lösen. Nina Götz aus Sattelmannsburg, die Schulsprecherin der Mittelschule Gößweinstein, findet die Erklärungen von Banker Johannes Sebald "total klasse, weil wir viel dabei lernen."

Weitere Workshops bietet die Sparkasse, Schmetterling Reisen, Aldi, Tonkom und die Arbeitnehmerbildungs- und Begegnungsstätte Obertrubach an. Am Stand des Pegnitzer Ingenieurbüros BaurConsult informieren sich die Schüler über das Berufsbild des Technischen Zeichners, das sich gravierend verändert hat. Gezeichnet wird heute nicht mehr am Reißbrett, sondern mit dem Computer. Und zwar dreidimensional, erfahren sie. Auch der Beruf einer Einzelhandelskauffrau kann spannend sein, wie man am Stand von Edeka sehen kann.

Die Berufsmesse soll nun jedes Jahr wechselweise in Pottenstein und Gößweinstein stattfinden, betont Gößweinsteiner Bürgermeister Hanngörg Zimmermann. "Ich finde es grandios, wie anschaulich die Firmen ihre Berufsbilder den Schülern darstellen", so Rektorin Andrea Kohl. "Wenn man dann die Bewerbung schreibt, kann man sich daran erinnern, was man bei der Berufsmesse selbst ausprobiert hat", so Kohl.