Der Kreisbauhof in Neuses soll energetisch saniert werden. Die Frage der Duschwassererhitzung wurde lange diskutiert.
Dass der Kreisbauhof in Neuses energetisch saniert werden soll, wurde schon in der April-Sitzung des Bauausschusses entschieden. Doch manche Fragen waren offen geblieben. Jetzt diskutierten die Räte über den Brennstoffbunker der Biomasse-Heizzentrale und vor allem über die Brauchwassererzeugung.
Obwohl im Schnitt nur zweimal am Tag im Kreisbauhof geduscht wird, muss immer warmes Wasser zur Verfügung stehen. Das Problem daran: Außerhalb der Betriebszeiten des Nahwärmenetzes bleibt auch das Wasser kalt; das heißt im Klartext: Wenn die Heizung in den Sommermonaten aus ist, ist das Duschwasser kalt. Der Klimaschutzmanager des Landratamts, Dominik Bigge, stellte deshalb die Möglichkeiten vor.
Wärmepumpe oder Solarthermie?
Zum einen gibt es die Möglichkeit, eine Wärmepumpe zu installieren, zum anderen könnte auf die Solarthermie gesetzt werden. Lisa Badum (Grüne) sagte daraufhin, dass die Wärmepumpe mit Vorsicht zu genießen sei, da auch hierfür Rohstoffe gebraucht würden. Wer die Sonne nütze, verbrenne nicht unnötig Rohstoffe. Trotzdem hätten die Argumente des Klimaschutzmanagers (unter anderem, dass bei der Solarthermie überschüssige Wärme nicht genutzt werden könnte) sie überzeugt.
Gegen die Wärmepumpe sprach sich Reinhold Otzelberger (SPD) aus. Er selbst habe seit einem Jahr eine Wärmepumpe zu Hause, erzählte Otzelberger, die Effizienz sei jedoch miserabel. "Ökonomisch gesehen, ist das meiner Meinung nach nicht vertretbar", meinte der SPD-Kreisrat. Auch er habe sich von den Rechnungen der Berater täuschen lassen. "Ein gesunder Menschenverstand ist manchmal mehr Wert als theoretische Berechnungen."
Sebastian Körber (FDP) sah ein weiteres Problem bei der Wärmepumpe: Die Kostenrechnung könne nicht stimmen, da die Wartungsaufwände viel zu niedrig angesetzt seien. 50 Euro im Jahr halte er "nicht für plausibel", wenn man bedenke, was allein eine Arbeitsstunde eines Fachmanns koste. Grundsätzlich stellte Körber auch die Frage, warum nicht ein Elektroboiler angebracht werde, da dieser nur ein Zehntel der Kosten der Wärmepumpe kosten würde.
Er war nicht der einzige, der fand, dass die Wärmepumpe für die wenigen "Duschvorgänge" im Neuseser Kreisbauhof zu teuer wäre. Edwin Dippacher (CSU) gab den Gegnern der Pumpe jedoch zu bedenken, dass das Gesamtprojekt von diesem Teil abhängen könnte.
Förderungsfähigkeit prüfen
Jürgen Schleicher (JB) schlug daher vor, dass man eine Voranfrage stellen könnte, ob das Gesamtprojekt noch gefördert werden würde, wenn die Wärmepumpe aus der Planung rausgenommen werde.
Dominik Bigge erklärte den Räten daraufhin, dass es keinen Richtlinienkatalog gibt, in dem klar festgeschrieben ist, ab wann ein Projekt förderungsfähig ist.
Zum Lager der Biomasse-Heizzentrale wurde weit weniger debattiert. Es soll eine Fertigzelle sein, die laut Bigge auch kostengünstiger ist als ein eigenständiges Gebäude, das dann nicht gefördert werden würde. Die Zelle soll an die Kreisschreinerei angeschlossen werden, da dort leichtes Gefälle herrscht und das Brennstofflager so von oben befüllt werden kann.
Mit der Befüllung durch Abkippen wird vermieden, dass Personal für die Bedienung eines Frontladers benötigt wird. Eine ebenerdige Revisionsöffnung ist allerdings trotzdem geplant, sodass auch anders die Hackschnitzel eingebracht werden können. Auf Nachfrage bestätigte Bigger auch, dass ein Elektrofilter eingesetzt werde, der die Feinstaubpartikel, die beim Verbrennen der Hackschnitzel entstehen, bindet.
Unter der Auflage, dass geprüft wird, ob auch ohne die Wärmepumpe eine Förderung möglich wäre, stimmten sämtliche Ausschussmitglieder für die beiden Klimaschutzmaßnahmen.