Sanierung des Forchheimer Königsbads: Kosten in Millionenhöhe erwartet
Autor: Ekkehard Roepert
Forchheim, Dienstag, 05. Mai 2020
Über eine Million Euro wird die Stadt Forchheim in die Sanierung des Königsbads investieren. So sollen jene Schäden behoben werden, für die nachweislich die Planer des Bads verantwortlich sind. Der Rechtsstreit geht weiter.
Der Streit um die Baumängel im Königsbad ist fast so alt wie das Bad selbst. Diese Mängel sind gravierend - selbst Stimmen, der Bestand des Königsbads sei gefährdet, gab es schon. Mittlerweile steht zumindest fest, dass die Statik des Gebäudes nicht angegriffen ist. Im April hat der Stadtrat 800 000 Euro genehmigt, um das Ganzjahresbad wieder in Schuss zu bringen.
Zwei Sanierungsgespräche habe es seitdem gegeben, sagt Walter Mirschberger. Der Forchheimer Bäderchef erläuterte dem Stadtrat vergangene Woche, worum es dabei ging: Trinkwasser- und Heizungsleitungen müssen erneuert, Duschen saniert, durchnässte Außenwände getrocknet werden.
Sanierungsbedarf: Rohrleitungen sind marode
Im Lehrschwimmbecken sind die Rohrleitungen und Zuleitungen marode. Auch in der Sauna müssen sie ausgetauscht werden. Im Gastroraum ist ein neues Parkett fällig, im Technikraum ist Wasser ausgetreten und hat die Sauna beschädigt. Insgesamt, schätzt Mirschberger, wird die Stadt 1,2 Millionen Euro in die Sanierung stecken müssen.
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Der Umfang der Schäden ist so groß, dass die Stadt eigens einen Juristen beschäftigt, um Schadensersatz einzuklagen. Wer kommt für welchen Schaden auf? Darüber streitet sich die Stadt mit dem Planungsbüro Plafog (Kulmbach), dem Ingenieurbüro Hölzlein (Bamberg) und dem Statikbüro Hofmann (Forchheim).
Im Februar vergangenen Jahres schien es einen Lichtblick zu geben. Ein 60-seitiges Gutachten belegte, dass "planerische Mängel" zu den Schäden im Rohrleitungssystem des Königsbads geführt hätten. Nach einem monatelangen Beweissicherungsverfahren im Streit um die Schadenskosten schien schließlich im Oktober ein Durchbruch möglich.
Rechtsstreit um Schäden: Außergerichtliche Einigung platzte
Doch dann ließen die Versicherer der Bad-Planer die angekündigte außergerichtliche Einigung platzen. Stattdessen forderten sie ein Ergänzungsgutachten. "Mit den Planern sind wir baden gegangen und wir müssen das jetzt ausbaden", kommentiert Manfred Hümmer (FW-Stadtrat) die "dilettantische Bauüberwachung", die zu der verfahrenen Lage geführt hat.