Die Bagger sind schon recht nahe an die Gemeindeverbindungsstraße von Kleinsendelbach nach Dormitz herangerückt.
- Die Bagger fahren wieder über das Gelände und nähern sich immer mehr der Gemeindeverbindungsstraße von Kleinsendelbach in Richtung Dormitz. Der dortige Sandabbau wurde wieder aufgenommen. Seit den 70er Jahren gibt es dort das Abbaurecht. "Das besteht nach wie vor", informierte jetzt Bürgermeisterin Gertrud Werner (UWG).
Die Schultheiß GmbH und Co KG hatte damals Sand abgebaut, später aber damit aufgehört. Vor einem einem Jahr hat Sand Hammerand das Gelände übernommen - samt dem weiter bestehenden Abbaurecht. Die ausgehöhlten Sandgruben füllen sich mit Grundwasser.
Das Gelände ist seit der Übernahme durch Sand Hammerand gesperrt. Trotzdem huschen immer wieder Leute hinein. Zum Baden ist es aber noch zu kalt. Das wäre auch nicht mehr erlaubt.
Aber die Schaufelbagger rollen immer näher an die Straße und so mancher Bürger wundert sich. Soll am Ende die Gemeindeverbindungsstraße weichen, nachdem schon der halbe Wald gerodet wurde und der Abbau bereits an der Straße angekommen ist? Anstatt bei diesem auf die Äcker in der anderen Richtung auszuweichen? Die Verantwortlichen beruhigen. "Die Verbindungsstraße bleibt bestehen. Im südlichen Bereich Richtung Schwabach ist kein Abbau vorgesehen", informierte die Chefin der Firma Sand Hammerrand.
Dort eben steht der Wald. Doch auch nördlich der Gemeindeverbindungsstraße, im direkten Anschluss an das riesige Sandareal, standen Bäume, die bereits gerodet wurden. "Das waren früher alles Äcker", sagt Gertrud Werner. Ein Wald habe hier nicht existiert. Die Bäume seien Wildwuchs. Doch was die Sorge um die Gemeindeverbindungsstraße betrifft, kann auch sie Entwarnung geben. "Das ist Gemeindegrund. Der steht zum Verkauf nicht zur Diskussion, da die Landwirte auf diese Zufahrt angewiesen sind", erklärt Werner. "Die Straße besteht weiterhin und wird nicht gekappt. Dazu liegen keine Anfragen und auch kein Antrag vor", beruhigt die Kleinsendelbacher Bürgermeisterin.
Keine Nachteile für Dormitz
Die asphaltierte Ortsverbindungsstraße befindet sich im Gemeindeeigentum von Kleinsendelbach bis zur Gemarkung Dormitz. Dort geht sie in das Eigentum derer Gemeinde über.
Auch der Dormitzer Bürgermeister Holger Bezold (FW) verneint: Die Gemeindeverbindungsstraße werde nicht angetastet. Mit den Betreibern habe er erst neulich Gespräche geführt. Es stimme aber, dass ein Weg, ein Zubringer zu den Grundstücken, verlegt und dort teils schon abgebaut wird. "Der Weg, der Richtung Neunkirchen die Felder erschließt, soll verlegt werden", informiert Bezold. Das ist eine Art Feldweg, der sich dort befindet, wo das jetzige Abbaugebiet endet. Für die Gemeinde Dormitz sieht Bürgermeister Bezold keine Nachteile, sofern der Lieferverkehr nicht durch die Gemeinde Dormitz abgefahren wird.
Das sei ihm vom Betreiber zugesichert worden. Dass der Sandabbau schon so nahe an der Verbindungsstraße ist, bringt bei Gertrud Werner kein Kopfschütteln hervor. Das sei in den Abbauplänen so vorgesehen. Befürchtungen, dass dann auch der Wald auf der gegenüberliegenden Seite der Straße gerodet wird, um dann weiter Sand abbauen zu können, dementiert Werner ebenso wie die Firmenchefin Hammerand. "Vom Wald ist noch viel im Privateigentum", sagt Werner. Diesen Besitz müsste Sand Hammerand erst erwerben. Hier dementiert das Landratsamt Forchheim. Der Wald an der Gemeindeverbindungsstraße und die Straße selbst seien nicht im Abbauplan dabei, die Äcker und Grundstücke um die bisherige Sandgrube herum sind allerdings im Abbauplan verzeichnet und genehmigt. Pläne dazu wurden in den 70er und 80ern erstellt.
"Der vorherige Eigentümer hat nur das bisherige Gebiet abgebaut", sagt Kathrin Schürr, Pressesprecherin des Landratsamts Forchheim. Wenn der jetzige Besitzer die umliegenden Grundstücke dazu erwerben sollte, darf dort abgebaut werden. Dann würde die künftige Sandgrube natürlich wesentlich größer werden.