Die Zentralisierung der Abteilungen am Landratsamt Forchheim schreitet voran. Am Donnerstag wurde am ersten Erweiterungsbau Richtfest gefeiert.
Das Bäumchen steht. Beim Richtfest für den Anbau am Landratsamt
Forchheim sprach Landrat Hermann Ulm (CSU) von einem ersten Höhepunkt der Baustelle am Streckerplatz. Sie ist Teil des Bestrebens, die Landkreis-Verwaltung zu zentralisieren, sie bürgerfreundlicher zu machen. Dafür sind 8,3 Millionen Euro veranschlagt. Das Gebäude, das an Stelle des früheren A-Baus entstanden ist, kostet etwas mehr als drei Millionen Euro.
Er habe selten eine Baustelle gesehen, auf der es so harmonisch zuging, erklärte Landrat Hermann Ulm. Bauleiter Raphael Ziegler, der durch die Räumlichkeiten führte gab das Kompliment zurück. Er habe selten so ein harmonisches Einvernehmen mit dem Bauherrn erlebt.
Zuvor hatte Landrat Ulm an die Vorgeschichte der Baumaßnahme erinnert. Die ersten Skizzen für eine Erweiterung des Landratsamtes reichten zurück bis 2011. Als das Ämtergebäude im Löschwöhrd in das Sanierungsgebiet "südlicher Stadtrand" aufgenommen wurde, galt es die Frage zu klären, die Immobilie zu sanieren - was laut Ulm mit Unwägbarkeiten verbunden gewesen wäre - oder zu verkaufen.
Eine Arbeitsgruppe, die sich mit dieser Thematik befasst hatte, kam schließlich zu der Überzeugung, dass es sinnvoller wäre, das Gebäude zu veräußern und den Erlös in einen Neubau zu investieren. Diese Zentralisierung habe sich nicht nur organisatorisch sondern auch wirtschaftlich als die bessere Lösung erwiesen. Ein erstes Raumprogramm wurde erstellt.
Besonders erfreulich wertete Landrat Hermann Ulm, dass die Immobilie im Löschwöhrd, die noch bis 30. Juni kommenden Jahres von den Mitarbeitern des Landratsamtes genutzt wird, zu einem weit höheren Preis verkauft werden konnte, als ursprünglich gedacht. Als weiteren Glücksfall nannte Ulm das Kommunale Investitionsprogramm (KIP), über das der Neubau mit gut einer Million Euro gefördert werde, ein Betrag, mit dem niemand gerechnet habe, so Ulm. Die Fördermittel seien bewilligt worden, weil der Nachweis erbracht werden konnte, dass ein Neubau die bessere Alternative zu einer Sanierung des inzwischen abgebrochenen Gebäudetraktes dargestellt habe.
Die Bauarbeiten für die Verwaltungs- Funktions- und Besprechungsräume, die hier untergebracht werden sollen, lägen sowohl im Zeit- als auch im Kostenrahmen, betonte Ulm. Er unterstrich: "Es war auch die richtige Entscheidung, von der Bodenplatte aus einen Neubau zu errichten, statt nur aufzustocken. Das hat uns sogar noch Geld gespart."
Während der Anbau zum nächsten Juli bezugsfertig sein muss, weil die derzeitigen Mitarbeiter im Löschwöhrdgebäude am Streckerplatz untergebracht werden müssen, wird der zweite viergeschossige Neubau mit dem künftigen Sitzungssaal voraussichtlich im kommenden Jahr erst in Angriff genommen. Die Fertigstellung ist für 2020 ins Auge gefasst.