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Rathaussturm in Heroldsbach gerät zur Biberjagd


Autor: Pauline Lindner

Heroldsbach, Montag, 12. November 2018

Der Rathaussturm der Faschingsnarren in Heroldsbach entwickelte sich zu einer Biberjagd. Zwei Wilde Burschen und Naturschützer gerieten aneinander.
Der Rathaussturm in Heroldsbach Foto: Pauline Lindner


Spät stürmten die Heroldsbacher Narren das Rathaus, dafür umso gründlicher. Um 19.11 Uhr zogen die Garden, der Elferrat und die neuen Prinzenpaare vor das Rathaus. Die Vereinspräsidentin Anita Hofmann inthronisierte routiniert die Tollitäten: das Kinderprinzenpaar "Freifrau Elisa von den Häusner Wetterbären" und "Jüngling Moritz von den Schwarzbeerreißern". Das närrische Zepter tragen bis Aschermittwoch "Prinzessin Ines vom Brenner rüber" und "Thomas von Poppcity".

Doch selbst die flotten Weisen der Heroldsbacher Volksmusik konnten wenig ausrichten. Bürgermeister Edgar Büttner (SPD) hatte sich in seinem Amtszimmer verschanzt. Da kamen "zufällig" die Biberjäger der "Firma Fang-mich-doch" aus "Biberbach" zum Rathaus. Die beiden hatten vom Gemeinderat den Auftrag erhalten, den Biber einzufangen, der seit einiger Zeit die Bäume am Hirtenbach umlegt. Just an diesem Abend ging er in ihre Falle.

"Den Biber reigschlaaft und a Festessen draus gmacht", tönten die zwei wilden Burschen. Doch sofort entstand eine Bürgerinitiative zur Rettung des Nagers. Mit Transparenten zogen die Tierfreunde auch vors Rathaus. Da blieb Büttner nichts anderes übrig, als seine Amtsstube zu verlassen und den Streit zu schlichten.

Die Lösung fand das neue Prinzenpaar: Büttner begleitet den Biber zum Eingewöhnen in den "Hundspark Wildhaupten". Bis Aschermittwoch müsste die Zeit dafür ausreichen. Büttner nahm den Vorschlag an und übergab dazu Rathausschlüssel und Gemeindekasse dem närrischen Hochadel.

Der richtige Wildpark Hundshaupten hat in den Wintermonaten von 10 bis 17 Uhr geöffnet; wer Glück hat, trifft den Biber und seinen Betreuer am Bach im Gelände.