Der Gemeinderat Heroldsbach will nach dem "beschleunigten Verfahren" Bauland ausweisen. Doch die Grundstücksbesitzer sind mit den Konditionen nicht einverstanden.
So nicht! Eine Mehrheit der Heroldsbacher Grundstücksbesitzer hat die Bedingungen, die der Gemeinderat für die Ausweisung von Bauland nach dem so genannten beschleunigten Verfahren, beschlossen hatte rundweg abgeleht. Der Flächenanteil, den die Eigentümer an die Kommune abtreten sollten, sei zu groß, der Preis zu niedrig und die Frist, binnen derer die Grundstücke bebaut werden sollen, zu kurz.
In den Gesprächen mit den Grundstücksbesitzern hätten die Eigener die Vorteile des beschleunigten Verfahrens durchaus eingesehen, informierte Bürgermeister Edgar Büttner (SPD). Allerdings seien sie nicht bereit gewesen, 40 Prozent ihres Grundes, an die Kommune abzutreten. "Raus aus de Büsch', Vorschläge", ermunterte Bürgermeister Büttner, die Räte, Farbe zu bekennen.
"Die Herausforderung bestehe darin, jedem Betroffenen das Gefühl zu geben, dass er vom Kuchen das größte Stück bekommt", fasste Jasmin Frank (Frauenforum) die Herausforderung zusammen. Peter Münch (FW Oesdorf), der ebenso wie Hermann Vortmann (CSU) dazu gerne einen Vorschlag von der Verwaltung vorgelegt bekommen wollte, verwies auf die Pflicht der Gemeinde, bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen.
"Da sieht es bei uns düster aus", stellte Münch fest. Damit keine weiteren Baulücken entstünden, führe an einem Bau-Zwang kein Weg vorbei. Allerdings erklärte er sich dazu bereit, die Frist von den vorgeschlagenen fünf auf acht Jahre auszudehnen.
Prozente oder Zahlen
Während CSU-Chef Hermann Vortmann dafür plädierte, den Kaufpreis mit 20 Prozent unter dem Bodenrichtwert festzulegen, konkretisierte Münch diesen Vorschlag. "Das sind für Heroldsbach 125 und für Oesdorf 90 Euro." Da wüssten die Betroffenen, was sie zu erwarten hätten.
Außerdem, so Münch, sollten die Grundstücksbesitzer 20 Prozent ihres Brutto-Baulandes an die Gemeinde abtreten. Zum besseren Verständnis skizzierte Münch seinen Vorschlag an der Tafel. Vom gesamten Bau-Areal müssten die Erschließungsflächen in Abzug gebracht werden, denn für Wege den Baulandpreis zu bezahlen, sei nicht sinnvoll. Bei einem 1000 Quadratmeter großen Grundstück seien dies 200 Quadratmeter, die für die Erschließung benötigt würden und weitere 200, die an die Kommune gehen.
Diesem Vorschlag schlossen sich die restlichen Ratsmitglieder der Reihe nach an. Matthias Abbe (SPD) argumentierte, dass es Hauptziel sein müsse, mit den Grundstückseigentümern zu einem Konsens zu kommen. Es gehe darum, rasch Bauland anbieten zu können. Die Idee, möglichst viel Land kostengünstig zur Verfügung stellen zu können müsse deshalb zurückgestellt werden.