Poxdorfer sind bei jedem Auswärtsspiel dabei

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Die Poxdorfer Glubberer mit ihrer großen Schwenkfahne im Innenraum des Nürnberger Grundig-Stadions Foto: privat
Die Poxdorfer Glubberer mit ihrer großen Schwenkfahne im Innenraum des Nürnberger Grundig-Stadions Foto: privat
Die Poxdorfer auf Auswärtsfahrt zum Spiel gegen Dynamo Dresden im vergangenen August Foto: privat
Die Poxdorfer auf Auswärtsfahrt zum Spiel gegen Dynamo Dresden im vergangenen August Foto: privat
 
Beim Fanclub wird gerne gefeiert. So gibt es auch ein Sommerfest. Die Aufnahme stammt aus dem Jahr 2009. Foto: privat
Beim Fanclub wird gerne gefeiert. So gibt es auch ein Sommerfest. Die Aufnahme stammt aus dem Jahr 2009. Foto: privat
 
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Seit zehn Jahren gibt es die "Poxdorfer Glubberer 07". Als einer von wenigen Fanclubs des FCN folgt er der Mannschaft auch in gegnerische Stadien.

Es war im Juli vor zehn Jahren, kurz nach dem legendären DFB-Pokalsieg der Nürnberger gegen Stuttgart in Berlin. Horst Ilgner wollte eigentlich zum Endspiel nach Berlin fahren, doch es gab keine Karten mehr. 30 Mann trafen sich daraufhin bei einem Bekannten im Carport, um das Endspiel auf der Leinwand zu verfolgen. Aus dieser Bier- und Feierlaune heraus schlug Horst Ilgner vor, einen 1. FCN-Fanclub zu gründen. Schon als Gegenstück zum langjährigen ortsansässigen Bayernfanclub.

"Wenn wir schon in Oberfranken sind, muss man zu einem fränkischen Verein halten", erklärt Ilgner, der 1966, mit zehn Jahren, zum ersten Mal im Stadion war. Damals gab es nur den Club, selbst Bayern spielte in der zweiten Liga.

Die Freunde jedenfalls waren Feuer und Flamme, doch dann kam der Vereinsgründung das Jahrhunderthochwasser dazwischen. Alle waren persönlich betroffen, die Hochwasserschäden mussten beseitigt werden, der Fanclub war zweitrangig. "Erst als alle Wunden geheilt waren, wurde ich wieder auf den Fanclub angesprochen", erinnert sich Ilgner.

Die Gründungsversammlung war dann am 28. Dezember, bei der gleich 70 aktive Mitglieder dabei waren. Mit 50 hatte Ilgner gerechnet. Die Glubberer wollten jedenfalls die Bayern übertreffen, die 65 hatten. "Mitte Januar waren wir schon über einhundert Mitglieder. Jetzt sind wir 280 Mitglieder", sagt Ilgner.

Eine große Clubfamilie, finden die anderen Mitglieder. Schon das ist einmalig, doch die Poxdorfer Glubberer sind auch bei den Aktivitäten vorne dabei - im Stadion selbst. "Unsere riesige Poxdorfer Glubberer-Fahne läuft bei jedem Spiel mit ein", sagt Ilgner. Ein Mann hat nämlich die Aufgabe, auf dem Platz präsent zu sein. Mit der kleinen Fahne laufen auch sieben bis acht Kinder mit ein.

Das riesige Banner der Poxdorfer Glubberer ist schon bekannt. "Ihr seid doch in Hamburg gewesen", werden sie dann gefragt. Ja, die Poxdorfer Glubberer haben sich einen guten Namen gemacht, denn welche zehn Fanclubs bei den Auswärtsspielen einziehen dürfen, entscheidet der 1. FCN selbst. Die Poxdorfer Glubberer sind immer dabei. Aber sie fahren auch zu jedem Auswärtsspiel. "Wir sind einer der wenigen Fanclubs, die alle Auswärtsspiele besuchen", sagt Ilgner. Die Dauerkarten stellen sie den Mitgliedern zur Verfügung, damit jeder die Gelegenheit hat, im Stadion dabei zu sein.

Horst Ilgner und vor allem dessen Frau Claudia organisieren diese Auswärtsfahrten, oft in einem großen Reisebus, so groß ist der Anklang. Das Ehepaar Ilgner steht vor den Fahrten schon um 3 Uhr nachts in der Küche, denn auf jeder Fahrt gibt es warmen Leberkäse. "Wir machen das gerne, weil alles so harmonisch ist", sagt Ilgner. Alles - das ist das gesamte Miteinander. "Auch Heroldsbacher, Adelsdorfer sind dabei, und unsere Mitglieder kommen auch aus Hagenau, Langensendelbach und Baiersdorf. Das zeigt, dass die geleistete Arbeit anerkannt wird", sagt Ilgner. Die Poxdorfer Glubberer sind so bekannt, dass selbst der Bayerische Rundfunk auf sie aufmerksam geworden ist.

Bei den Fahrten lässt sich Vorstand Ilgner immer etwas Besonderes einfallen. Für das Auswärtsspiel Würzburg gegen den Club fuhren sie mit dem Bus nach Eiblstadt und von dort aus mit dem Schiff nach Würzburg. Auch vier andere Fanclubs waren auf dem Schiff. In Würzburg angekommen, wurden sie von der Presse begrüßt. Auch der BR war dabei. Solche Auswärtsspielfahrten sind schon so legendäre Highlights wie der Verein selbst.


Zwei Tage für St.Pauli

Wenn der Club in St. Pauli spielt, wird eine Zweitagestour daraus, oder es steht eine Stadtrundfahrt auf dem Programm, wenn sie beispielsweise dem Club nach Düsseldorf folgen. "Es läuft immer friedlich ab", sagt Ilgner und auch der Poxdorfer Bürgermeister Paul Steins hebt das hervor und bestätigt die Einmaligkeit der Fahrten. Das Verhalten der Ultras lehnen sie ab. Pyrotechnik ist sogar nach ihrer Satzung ausgeschlossen, und neue Mitglieder werden genau angeschaut, denn der Fanclub will eine gute und große Fußballfamilie bleiben, mit dem Fußball als schönster Nebensache der Welt. Sicher sind auch die Glubberer froh, wenn Saisonpause ist. "Nach sieben Wochen sind wir dann froh, wenn es wieder losgeht", sagt Ilgner.