Viele Jahre lang hat die Gemeinde einen Radweg zwischen Gosberg und Wiesenthau gekämpft. Jetzt hat sich das Durchhaltevermögen ausgezahlt.
Als Erste durften die Viertklässler der Grundschule Pinzberg mit Schulleiterin Barbara Groh-Eberle den neuen Fahrradweg befahren, der von Gosberg zum Bahnhof Wiesenthau führt. Unmittelbar zuvor hatten Pfarrer Michael Gehret aus Pinzberg und Pfarrerin Brigitte Müller aus Kunreuth dem neu zu eröffnenden Radweg den ökumenischen Segen erteilt.
"Auf dem Weg sein und dem Weg seine Zeit lassen - das tut gut für Seele und Geist", sagte Pfarrerin Müller in ihrer kurzen Ansprache. "Damit kommen wir zu uns und zu Gottes Natur", beschrieb sie diese spezifische Form der Fortbewegung.
Auf offene Ohren gestoßen
Bürgermeister Reinhard Seeber (CSU) konnte außerdem zur Eröffnung am Ortseingang von Gosberg seine Bürgermeisterkollegen aus Wiesenthau, Bernd Drummer (JB/CSU) sowie Konrad Ochs (BB/CSU) aus Kunreuth begrüßen.
Unter den Gästen waren auch MdL Michael Hofmann, Landrat Hermann Ulm (CSU) sowie die Vertreter des Straßenbauamtes. Seeber blickte zurück bis ins Jahr 2000, wo die Gemeinde mit Bahn und Straßenbauamt standhaft um einen Rad- und Wirtschaftsweg entlang der Bahnlinie gerungen habe. Mit dem Amtsantritt von Uwe Zeuschel als Chef des Straßenbauamtes nahm Seeber seinerzeit einen neuen Anlauf - und stieß auf offene Ohren. Das Projekt wurde 2014, wenn auch in veränderter Form, in die Planung aufgenommen. Mit der Verlegung der ursprünglichen Trasse auf die andere Seite der Staatsstraße 2236 und der Verrohrung des Baches war weitestgehend staatliches Land verfügbar, was die Realisierung erheblich erleichterte.
Damit war die Grundstücksabtretung, häufig das größte Hindernis, weitgehend erledigt. Zeuschel verwies auf die "zügige Verwirklichung" aus seiner Sicht.
Stolzer Bürgermeister
Im November 2016 begannen die Baumaßnahmen. Nach fünf Monaten, pünktlich zum Beginn der Radsaison steht der ein Kilometer lange lange Radweg nun zur Verfügung.
Das Gros der Investition von 900 000 Euro zahlte der Staat. Von den 650 000 Euro für den Radweganteil im Ortsbereich Gosberg zahlt die Gemeinde Pinzberg 80 000 Euro. Zusätzlich sanierte das Straßenbauamt die Fahrbahn der Staatsstraße für 250 000 Euro. Bürgermeister Seeber verwies, nicht ohne Stolz, auf das gelungene Projekt, das den sicheren Verkehr für Radfahrer, Fußgänger und Autofahrer gewährleistet.
Ein Traum ging in Erfüllung, an den schon viele nicht mehr glaubten. Die Ausdauer der Gemeinde Pinzberg und ihrer Verantwortlichen hat sich ausgezahlt auf dem Weg zu einer fahrradfreundlichen Kommune.