Pfleger unter Mordverdacht: Ein Todesfall in Forchheim

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Tod durch Insulin - womöglich gib es auch einen Fall in Forchheim. Symbolfoto: Gero Breloer, dpa
Tod durch Insulin - womöglich gib es auch einen Fall in Forchheim. Symbolfoto: Gero Breloer, dpa

Im Zusammenhang mit dem unter Mordverdacht stehenden Hilfspfleger gaben die Ermittler nun vier weitere Todesfälle bekannt - einer davon in Forchheim.

Die Münchner Polizei und Staatsanwaltschaft ermittelt gegen einen 36 Jahre alten Hilfspfleger aus Polen. Er wird verdächtigt, einen 87-Jährigen mit Insulin getötet zu haben. Am Donnerstag gaben die Ermittler bekannt, dass sich in Forchheim einer von vier weiteren Fällen ereignet haben soll, "in denen das Ableben einer betreuten Person in einem unmittelbaren zeitlichen und räumlichen Zusammenhang mit dem Aufenthalt des Tatverdächtigen stand". Laut Polizei gibt es Hinweise darauf, dass der verdächtige Pfleger im Juli 2017 in Forchheim tätig war.

Die größten ambulanten Pflegedienste in der Stadt Forchheim erklären auf Nachfrage, dass sie der Meinung sind, so ein Vorfall wäre bei etablierten Trägern nicht möglich wäre. Der Pole arbeitete laut Polizei ab 2008 als ungelernte Pflegehilfskraft im Ausland - in England und in Deutschland. Der Kontakt zu den Pflegebedürftigen und ihren Familien kam über ein Geflecht von Vermittlungsagenturen zustande. "Insulin darf bei uns nur eine examinierte Pflegefachkraft verabreichen", betont Eva Wichtermann, die Geschäftsführerin der Arbeiterwohlfahrt (Awo) Forchheim. Die ambulanten Pflegedienste würden genau darauf achten, wen sie einstellen, betont auch Peter Ehmann, der Geschäftsführer der Caritas im Landkreis Forchheim. "Im Vorfeld prüfen wir natürlich alle unsere Mitarbeiter - egal ob haupt- oder nebenberuflich. Wir erwarten von allen sogar ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis."

Mehr dazu, wie bewerten die Experten Awo und der Caritas den aktuellen Fall des ungelernten Hilfspflegers einschätzen, lesen sie aufinFrankenPLUSoder in der gedruckten Ausgabe des Fränkischen Tags Forchheim vom 9. März.