Pautzfelderin setzt mit T-Shirts ein Zeichen gegen Fremdenhass

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Lydia Eickels wird am Samstag mit diesem Plakat (rechts) gegen Fremdenfeindlichkeit in der Fußgängerzone auftreten und 100 T-Shirts verschenken. Foto: Josef Hofbauer
Lydia Eickels wird am Samstag mit diesem Plakat (rechts) gegen Fremdenfeindlichkeit in der Fußgängerzone auftreten und 100 T-Shirts verschenken. Foto: Josef Hofbauer
 

Die fremdenfeindlichen Auftritte der Pegida empören Lydia Eickels. Daher ist die Geschäftsfrau aus Pautzfeld (Kreis Forchheim) entschlossen, sich gegen Fremdenfeindlichkeit zu stellen. Am Samstag tritt sie in der Forchheimer Fußgängerzone auf.

Lydia Eickels reagierte empört, als sie im Dezember die ersten Berichte über die Pegida in Dresden sah. "Ich dachte für mich, da muss ich irgendetwas tun", erinnert sich die 51-Jährige aus Pautzfeld. Am Samstag schreitet sie zur Tat - gemeinsam mit ihrem Sohn und dessen Freundin.

Lydia Eickels hat 100 weiße T-Shirts bedrucken lassen. Der Aufdruck zeigt ein Stoppschild mit dem Wort "Fremdenfeindlichkeit", das von einem roten Balken durchstrichen ist. Das Logo hat die gelernte Medien-Gestalterin selbst entworfen. Unter dem Stoppschild steht der Satz: "...denn am Ende hat es wieder keiner gewusst!"
Eine Anspielung auf den häufig ignoranten Umgang mit der NS-Vergangenheit. Die Pegida- Demonstrationen seien ja nicht nur von Fremdenfeindlichkeit geprägt, sondern auch davon, "dass dort viele Nazis mit marschieren".

Mit Forchheimern ins Gespräch kommen

Den Satz "Wir haben ja nichts davon gewusst" kennt Lydia Eickels aus der eigenen Verwandtschaft. Über die deutsche Vergangenheit, das Verdrängen von Schuld, aber vor allem über die aktuelle Fremdenfeindlichkeit möchte die 51-Jährige am Samstag (ab 9.30 Uhr) in der Forchheimer Fußgängerzone mit den Menschen ins Gespräche kommen.

"Ich will niemanden missionieren", sagt Lydia Eickels. Sie könne auch Menschen verstehen, die Ängste hätten angesichts der Flüchtlingspolitik. "Aber jeder kann was tun, um zur Aufklärung beizutragen. Es müssen keine 100 T-Shirts sein, es können auch 100 Tassen Kaffee sein. Sich trauen, das ist entscheidend."

Wie gut Aufklärung funktionieren und zur Fremdenfreundlichkeit beitragen kann, das hat die Pautzfelderin an ihrem Wohnort erlebt. Sie lebt direkt neben einem Asylbewerberheim. "Der Bürgermeister hat sehr gut reagiert und sofort einen Kontakt zwischen der Bevölkerung und den Asylbewerbern hergestellt", lobt Eickels den Hallerndorfer Bürgermeister Torsten Gunselmann (FWG). Beide Seiten, die Bewohner und die Asylbewerber von Pautzfeld, sind sich beim Kaffeetrinken begegnet. Und Lydia Eickels merkte, dass es gar nicht so leicht ist, "den inneren Schweinehund zu überwinden und den ersten Schritt auf den anderen zuzumachen".

Am Samstag würde sie gerne auch auf jene Leute zugehen (und sie mit einem T-Shirt beschenken), "die skeptisch sind".

Natürlich hoffe sie, dass diejenigen, die ein Shirt nehmen, es dann auch tragen: "Jeder kann so zum Werbeträger werden und andere auf das Thema Fremdenfeindlichkeit aufmerksam machen."