Neunkirchner Mittelschüler machen Computerführerschein

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Stolz präsentieren die Schüler ihre Urkunden. Foto: Petra Malbrich
Stolz präsentieren die Schüler ihre Urkunden.  Foto: Petra Malbrich

Die Jugendlichen versprechen sich von der Zusatzqualifikation auch bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

Geschafft! 36 Führerscheinfragen in 35 Minuten beantwortet. Und alle sechs Teilnehmer haben bestanden, wie das Zertifikat bestätigt. Dabei waren die Fragen gar nicht so einfach. "Ordne von Terabyte zu Bit?" Oder auch: "Wofür ist der ROM- Speicher und was ist ein USB-Stick"?
Antworten darauf waren von den Schülern der 10. Klasse der Neunkirchner Mittelschule gefordert. Mit diesem ersten bestandenen Modul sind sie einen Schritt weiter am ECDL. Das steht für European Computer Driving Licence und ist der Name für den europäischen Computerführerschein.

Die Mittelschule Neunkirchen übernimmt damit eine Vorreiterrolle im Landkreis. Auch Schüler aus anderen Schulen können in Neunkirchen die ECDL-Prüfung ablegen. Aus 13 Modulen besteht der ECDL. Doch schon nach den vier Modulen "Computer-Grundlagen", "Online-Grundlagen", "Textverarbeitung" und "Tabellenkalkulation" hat man automatisch den ECDL.
"Sonst gibt es Einzelzertifikate", sagt Stephanie Butschek, die Fachberaterin für Wirtschaft und Lehrerin an der Neunkirchner Mittelschule.


Einheitliches Niveau

"Europäisch sagt, dass europaweit dieselben Fragen gestellt wurden", erklärt Butschek. Auch in Polynesien wüssten die Arbeitgeber damit, welchen Inhalt, welche Fähigkeiten am PC der Schüler beherrscht.
Mit dem ECDL wurde somit ein einheitliches Level geschaffen. "Es geht nicht mehr ohne den PC. Bei Präsentationen ist es weniger vorteilhaft, wenn man mit einem Plakat ankommt", benennt Tim. Er weiß, wie wichtig es ist, sich mit dem Computer auszukennen. Abgesehen davon, dass der Führerscheinbesitzer ein anderes Hintergrundwissen habe, legen auch Firmen ein Augenmerk darauf.


"Das schadet nicht"

"Bei einem Bewerbungsgespräch eine Zusatzqualifikation vorzulegen, schadet nicht", sagt Moritz. Trotzdem wollten nicht alle Jungen aus der Informatikklasse die Führerscheinprüfung ablegen. "Ich kenne mich ganz gut aus und brauche das für mich nicht", sagt beispielsweise Andi. Ein Zertifikat könne ein wenig angeberisch wirken.

Die meisten aus der Klasse haben deshalb auf die Führerscheinprüfung verzichtet.
Pro Person kostete die Anmeldung immerhin auch 43,50 Euro für den Computerkurs. Für jedes Modul mit der anschließenden Prüfung kamen weitere 13,50 Euro dazu.