Bischof Crispin Barrete Varquez nimmt sich zwei Stunden lang Zeit, um Pinzberger Grundschülern über das Leben in seiner philippinischen Heimat zu berichten. Als Grundübel nennt er Naturkatastrophen und Korruption.
Voller Spannung haben die 46 Kinder der zweiten bis vierten Klasse an der Grundschule Pinzberg auf die Herkunft von Bischof Crispin Barrete Varquez aus der Diözese Borongan. Diese liegt auf den Philippinen. Der Bischof war eingeladen vom katholischen Hilfswerk Misereor, dessen Fastenaktion 2015 für die Philippinen bestimmt ist.
Bischof Crispin Barrete Varquez möchte Verständnis schaffen für die Situation in seinem Land. Bischof Varquez nahm sich zwei Stunden Zeit, um den Schülern über das Leben auf den Philippinen zu erzählen.
90 Prozent sind arm Begleitet wurde er vom Weltkirchenreferenten der Erzdiözese Bamberg, Michael Kleiner, und Katja Holzwarth, die ebenfalls aus Bamberg kommt.
Sie übersetzte kindgerecht und anschaulich die Ausführungen des Gastes.
Schulleiter Ulrich Raab hatte mit modernen Medien einen kurzen Film zu den Philippinen als Einstieg vorbereitet. Eindrucksvoll berichtete der Bischof anschließend von seinem Land. Rund zehn Prozent der Bevölkerung seien wohlhabend, 90 Prozent dagegen arm. Viele verdienten ihr Auskommen als Fischer oder als Bauern auf dem Land. Der Staat bestehe aus mehr als 7000 Inseln.
100 Millionen Menschen sprechen 60 verschiedene Sprachen. Kinder müssten oft bis zu fünf Kilometer zur Schule laufen, Schülerklassen bis zu 70 Kindern seien keine Seltenheit. "Da würden hier die Lehrer davon laufen", warf Schulleiter Ulrich Raab spontan ein. Außerdem bekämen die Kinder am Tage oft nur eine Mahlzeit. Auf dem Lande hätten Familien noch acht bis zwölf Kinder, in der Stadt eines bis zwei.
Fragen über Fragen Der Film über Hochwasser und den gewaltigen Taifun Hayan mit seinen Zerstörungen, den der Bischof mitgebracht hatte, beeindruckte die Schüler besonders.
Eine nur mangelhafte Infrastruktur, Naturkatastrophen und eine korrupte Regierung nannte Bischof Varquez als Hauptprobleme in seinem Land. Anschließend hatten die Schüler unzählige Fragen, die sie los werden wollten: Wie heißt das Geld? Welche Tiere gibt es auf den Philippinen? Wie sicher sind die Schulwege? Warum sind die Menschen dort so arm?
Es waren intensive zwei Stunden, die der Gast und die Kinder miteinander verbrachten. "Der Glaube an Gott macht die Armen stark", fasste der Bischof seine Sicht auf die Dinge zusammen. Anschließend lauschten die Kinder gebannt dem Lied "Ein Blut, ein Herz, eine Welt".