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Nach Brand am Kaiserstrand in Forchheim: Veranstalter will am 3. Mai eröffnen


Autor: Ronald Heck

Forchheim, Donnerstag, 19. April 2018

Am 9. April brannte die Ausschankhütte an der Bastion in Forchheim komplett aus. Die Kripo Bamberg ermittelt nach wie vor. Die Veranstalter des Kaiserstrandes wollen alles daran setzen, in zwei Wochen zu öffnen.
Vor knapp zwei Wochen stand die Kaiserstrand-Hütte in Flammen, die Brandursache ist nach wie vor unklar. Foto: Ronald Heck


Trinkgläser in geschmolzenen Plastikpaletten, Asche, Schutt und verkohlte Küchengeräte: Von der abgebrannten Ausschankhütte am Kaiserstrand in Forchheim ist nur noch ein Gerüstskelett übrig. Trotzdem soll auf dem Gelände an der Kaiserpfalz im historischen Stadtkern Forchheims heuer wieder der Stadtstrand stattfinden. Die Veranstalter der Erlanger Eventagentur "Dinger + Boubaker" erklären auf Nachfrage, dass sie alles daran setzen, den Eröffnungstermin am 3. Mai halten zu können. Denn vor knapp zwei Wochen erreichte die Veranstalter die "Schreckensnachricht", schreiben sie in der Pressemitteilung.

Am 9. April brannte die Ausschankhütte am Forchheimer Stadtstrand, in unmittelbarer Nähe zur Kaiserpfalz, lichterloh. Anwohner alarmierten gegen 2 Uhr nachts die Forchheimer Feuerwehr. Die Einsatzkräfte waren mit drei Wasserstrahlern und zehn Atemschutzgeräten im Einsatz und konnten den Brand löschen. "Wir sind sehr froh, dass keine Menschen zu Schaden gekommen sind und danken den aufmerksamen Anwohnern und der Feuerwehr vielmals", so Jan Dinger von der Eventagentur.


Ermittlungen zur Brandursache am Kaiserstrand gehen weiter

Die Feuerwehrleute konnten verhindern, dass sich der Brand weiter ausbreitet. Nach Angaben des Polizeipräsidiums Oberfranken entstand rund 50 000 Euro Sachschaden. Noch in der Nacht nahm die Kriminalpolizei Bamberg die Ermittlungen zur Brandursache auf. Nach ihren Erkenntnissen gibt es keine Hinweise auf eine Brandstiftung. Die Brandursache ist auch zehn Tage danach weiterhin ungeklärt, sagt Jürgen Stadter, Pressesprecher des Polizeipräsidiums. Welche Ermittlungen im Detail noch laufen, verriet Stadter nicht. Die Untersuchungen vor Ort an der Bastion und die Vernehmungen seien aber durchgeführt.

Der Kaiserstrand liegt auf städtischem Gelände auf Teilen der Bastion auf Höhe des sogenannten "Mäuseturms", nordwestlich der Kaiserpfalz. Die gastronomische Nutzung sei von einer Mehrheit des Stadtrates befürwortet worden, erklärt die Pressesprecherin der Stadt Forchheim, Britta Kurth. Der Forchheimer Stadtrat genehmigte in seiner Sitzung vom 28. Januar 2016 der Eventagentur "Dinger + Boubaker", die Kaiserpfalz-Bastionsfläche für drei Jahre als Sommergastronomie zu nutzen. Der Veranstalter erhielt am 21. März 2017 die bauordnungsrechtliche Genehmigung. Dazu gehörten Auflagen zu Brandschutz, Rettungswegen, Absturzsicherungen und Immissionsschutz.


Forchheimer Kaiserpfalz blieb unbeschädigt

Das Bauordnungsamt betone, dass der damalige Bauantrag "selbstverständlich sorgfältig bauordnungsrechtlich und brandschutztechnisch geprüft worden ist", schreibt die Stadtsprecherin. Auch die untere Denkmalschutzbehörde, die Brandschutzbehörde und das Landesamt für Denkmalpflege sei mit einbezogen worden. Die baulichen Anlagen, wie die Ausschankhütte, hätten die gesetzlich vorgeschriebenen Abstandsflächen eingehalten. Und weiter: "Der Verlauf des jetzt geschehenen Brandereignisses zeigt, dass die städtischen ordnungsbaurechtlichen Maßnahmen unumgänglich waren und auch gegriffen haben: Es kam eben nicht zu Beschädigungen des Kaiserpfalz-Gebäudes."

Bezüglich der Nachfragen von Stadträten im letzten Finanzausschuss am 11. April, teilt die Pressesprecherin mit, dass der Kaiserstrand-Betreiber, selbstverständlich im entsprechenden Umfang mit einer Betriebshaftpflichtversicherung versichert ist. "Natürlich bringt das jetzt den Zeitplan durcheinander, weil wir nun erst mal nicht mehr auf die geplante Infrastruktur am Kaiserstrand zurückgreifen können, aber wir sind zuversichtlich, dass wir den Strand trotz allem eröffnen können und den Besuchern wieder ein tolles Sommererlebnis bieten können", erklärt Ines Boubaker.

Um das zu ermöglichen, ist derzeit die Firma Robert Bucher Landtechnik aus Weisendorf (Kreis Erlangen-Höchstadt) an der Bastion im Einsatz. Robert Bucher und zwei seiner Kollegen sind die kommenden Tage damit beschäftigt, die Überreste der Ausschankhütte am Kaiserstrand zu entsorgen. Mit Akkuschrauber, Motorsäge und Muskelkraft müssen sie die verbliebene Hütte in ihre Einzelteile zerlegen, da große Maschinen nicht zum Kaiserstrand-Gelände gelangen. "Das alles wegzuräumen wird aber mindestens bis Samstag dauern", betont Bucher.