Karl Heilmann macht weiter an dem Franken-Krimi in Forchheim. Wichtige Teammitglieder wurden ausgetauscht. Die neue Mannschaft steht voll hinter dem Projekt. Das Fernsehen kommt am Freitag und berichtet darüber.
Film ist Krieg, hat Patrick Süßkind einmal behauptet. Ganz so schlecht ist die Stimmung im Forchheimer Krimi-Team nicht. Aber Querelen und Streitereien gibt es schon.
"Ich habe mein Engagement als lichtsetzender Kameramann für das ehrgeizige Film-Projekt ,Franken Krimi' in meiner Heimatstadt Forchheim abgesagt", hat Sebastian Wiegärtner aus Forchheim auf seiner Facebook-Seite geschrieben. "Grund für meine Entscheidung, welche mir nicht leicht gefallen ist, sind Differenzen mit dem Produzenten Karl Heilmann. Mit mir verlassen auch Regisseur und Hauptdarstellerin das Projekt."
Karl Heilmann kann die Entscheidung der jungen Filmleute verstehen. "Ich kann Sebastian nur loben", sagt Heilmann, der nicht nur den Film produziert, sondern auch als Hauptkommissar vor der Kamera steht. Auch die Absage von der Schauspielerin Sina Wilke bedauert Heilmann.
Heimat oder Hollywood
Hintergrund der Differenzen innerhalb der Filmcrew seien unterschiedliche Vorstellungen über das Ziel gewesen. Heilmann will einen Franken-Krimi machen, keinen Bewerbungs-Film für den großen Tatort, der demnächst auch in Franken gedreht werden soll. "Wir haben nicht gesagt, wir wollen den nächsten Tatort machen. Das ist Quatsch", sagt Heilmann heute. Zunächst solle eine Kurzfilm als Ausschnitt aus einem 90-Minuten-Film entstehen, der dann diveresen Produzten gezeigt wird.
Eine Lawine sei mit dem berühmten Fernsehkrimi-Namen losgetreten worden. "Dafür sind wir nicht die richtigen Leute", gibt Heilmann offen zu. Die Kino-Enthusiasten um den bekannten Kameramann Sebastian Wiegärtner hatten hingehen eher einen Spielfilm im Kopf. Nicht in der Länge, aber in der Qualität. "Ich wollte etwas hochwertiges machen. Optisch wie ein Kinofilm. Aber dazu war vieles zu unprofessionell", sagt Wiegärtner und wünscht der Heilmann-Crew trotzdem Erfolg. Nach wie vor habe er Lust für Forchheim "was richtig cooles" auf die Beine zu stellen. "Im Stil des Film Noir. Dunkle Gassen im Regen."
Wiegärtner hat einen Thriller im Kopf, will filmisch erzählen. Heilmann ist Theater- und Fernseh-Mann - kein Kino-Mann. Sein Talent ist die Schauspielerei. "Einen Hollywood-Film bekommen wir nicht hin", sagt Heilmann auch.
Nicht an die große Glocke
Beide wollen die Differenzen nicht an die große Glocke hängen. Schließlich gehe es um das Ergebnis. Und um Forchheim. Meinungsverschiedenheit am Film-Set sind wahrlich keine Forchheimer Spezialität. Die Filmgeschichte strotzt vor Beispielen, in denen Stars und Sternchen wutentbrannt den Drehort in letzter Sekunde verlassen. Oder von todesmutigen Regisseuren wie Werner Herzog daran gehindert werden. Kinski lässt grüßen.
Auch wenn die Zusammenarbeit kurz vor Drehbeginn gescheitert ist. Einige fruchtbare Ideen sind erhalten geblieben. Heilmann will nicht mehr nach der Leiche im Parkhaus fahnden. Stattdessen will der Forchheimer-Krimi-Kommissar nun im Kellerwald und bei der Brauerei Hebendanz auf Verbrecherjagd gehen. "Die Leiche wird auf dem Eichhorn-Keller gefunden", verrät Heilmann.
"Das Bayerische Fernsehen ist mit der Abendschau Franken am Freitag live in Forchheim dabei, wenn der Oberbürgermeister vor der Kamera steht", freut sich Heilmann und betont: "Unser Ziel ist, eine Serie von Franken-Krimis zu machen." Zwei Drehbücher lägen bereits vor.