Musikverein Buckenhofen kann nicht nur Festzelt

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Die Musiker aus Forchheim-Buckenhofen haben in diesem Jahr auch den Auftakt des Annafests begleitet. Fotos: privat
Die Musiker aus Forchheim-Buckenhofen haben in diesem Jahr auch den Auftakt des Annafests begleitet.  Fotos: privat
Die Musiker beim Faschingszug im vergangenen Frühjahr
Die Musiker beim Faschingszug im vergangenen Frühjahr
 
Renate Zachlod spielt Tuba
Renate Zachlod spielt Tuba
 
 
Beim Weinfest in diesem Jahr
Beim Weinfest in diesem Jahr
 
 
 
 
 
 

Die Mitglieder des Musikvereins Forchheim-Buckenhofen musizieren im Bewusstsein, mehr zu können als nur die Berieselung für Festzelte. Das vergangene Wochenende hat sie in dieser Auffassung erneut bestätigt.

Wenn Vereinsvorsitzender Heinrich Kredel an seinen Musikverein Forchheim-Buckenhofen denkt, dann tut er das mit Stolz. "Wir machen Blasmusik, aber auf einem anspruchsvollen Level."

Das Image der Blasmusik ist landläufig jedoch noch oft ein anderes. Auch Kredel weiß das. Mit ihr verbindet man in erster Linie zünftige Bierzelt-Atmosphäre und Stimmungsmusik. Doch in Buckenhofen ist das noch längst nicht alles. "Bei uns steckt einfach mehr dahinter." Und das tut es in der Wahrnehmung Kredel schon seit vier Jahrzehnten. In diesem Jahr feiert der MV Forchheim-Buckenhofen sein 40. Jubiläum.

Das Aushängeschild des Musikvereins ist das große Sinfonische Blasorchester, das sich inzwischen weitgehend von der Bierzeltmusik verabschiedet hat und sich anspruchsvollen Musikstücken widmet. Das breite Repertoire umfasst Werke zeitgenössischer Komponisten, Transkriptionen klassischer Werke, aber auch Filmmusik.
Bei der Ausbildung des musikalischen Nachwuchses überlässt der Verein nichts dem Zufall.

Über die musikalische Früherziehung ab vier Jahren, die Flöten-Orf-Ausbildung und die Percussionsgruppe, die Bläserklassen, das Juniororchester und das Jugendblasorchester führt der Weg bis hin zum Sinfonischen Blasorchester. Aber auch talentierte Quereinsteiger immer haben die Möglichkeit, dem Blasorchester beizutreten.

Zum besten Orchester gewählt

Kein Wunder ist es da wohl, dass das Ensemble bei nationalen und internationalen Wertungsspielen und Wettbewerben immer ganz vorn mit dabei ist.

Erst am vergangenen Wochenende hat das Jugendblasorchester bei einem Orchesterwettbewerb in Balingen den ersten Platz in seiner Kategorie gewonnen - und wurde gleichzeitig zum besten Orchester des Wettbewerbs gewählt.

Ein Indiz für die Attraktivität des Musikvereins sieht Kredel unter anderem darin, dass junge Leute dem Verein nicht den Rücken kehren: "Sie haben einfach Freude an der sinfonischen Musik." In den vergangenen drei Jahren hat der Verein einigen Zulauf erhalten. Einen Vorteil sieht Kredel zudem darin, dass die Orchester häufig projektbezogen arbeiten. Etwa, um sich auf Konzerte vorzubereiten.

Viele eingefleischte Fans

Sollte ein junger Musiker wegen Klausuren oder Examina eine Zeit lang ausfallen, werde ihm viel Verständnis von Seiten der Orchesterleitung entgegengebracht. So kommt es, dass das Sinfonische Blasorchester einen Altersdurchschnitt von gerade einmal 21 Jahren aufweist.

Die Konzerte sind regelmäßig ausverkauft. Deshalb lohnt sich für eingefleischte Fans das "Premium-Ticket-Abo", das es für die kommende Konzert-Saison bereits zum achten Mal zu kaufen gibt.
"Das Besondere ist unser unglaublicher Gemeinschaftsgeist", sagt Kredel. Jeder könne in Buckenhofen zum gemeinsamen Erfolg beitragen.

Trotzdem ist der MV auf dem Boden geblieben. Das Orchester nimmt traditionell auch an Festzügen teil und spielt Jubiläumsständchen für Vereinsmitglieder. 1250 Mitglieder gehören dem Musikverein an, darunter sind etwa 300 Musizierende. Doch ein derart mitgliederstarker Verein erfordert viel organisatorischen Aufwand. "Wenn unsere Struktur nicht so wäre wie sie ist, dann könnten wir das nicht bewältigen", sagt Kredel.