Chorleiter Christoph Michael Pesch will die Menschen mit seiner Musik aus ihrem entfremdeten Leben reißen. Am Sonntag singt die Singgruppe Bärnfels seine Lieder.
Alle Freunde von Gesang und Musik sollten sich den Sonntag, 3. März, schon einmal rot im Kalender anstreichen. Dann lädt um 18 Uhr die Singgruppe Bärnfels des Fränkische- Schweiz-Vereins (FSV) zum Konzert in die Pretzfelder Pfarrkirche St. Kilian ein. "Die Sänger haben dieses Mal vorgeschlagen, das Konzert mit meinen eigenen Kompositionen zu bestreiten", sagt Chorleiter Christoph Michael Pesch.
In diesen Tagen sind die gut 30 Sänger noch damit beschäftigt, die letzten Klippen in den Stücken zu umschiffen. Mehr als zwei Monate Vorbereitung liegen schon hinter ihnen. Die Sänger sind guter Dinge. Das erkennt man, wenn man sie zum Beispiel bei ihrer Teepause beobachtet. Unbeschwert plaudern sie dann und strahlen viel Lockerheit aus.
Die Liebe zur Natur Das bedeutet aber nicht, dass sie es an der nötigen Ernsthaftigkeit mangeln ließen.
Das würde im Übrigen auch schon Chorleiter Pesch zu verhindern wissen. Er achtet auf kleinste Nuancen und hat keinerlei Scheu, auch sofort einzugreifen.
Es ist richtig harte Arbeit, was da bei der Probe abgeliefert wird. Es soll kein Volkslieder-Mundartkonzert im fränkischen Vereinsstil werden. Sondern ein klassisches Konzert mit gehobenem Niveau. Es soll auch ein musikalisches Bekenntnis zur Naturliebe und Spiritualität sein. "Der FSV ist der Wegweiser zu einem Stück Paradies", formuliert Pesch.
Langeweile und Lebensdurst 14 ausgewählte Werke sollen helfen, gute Momente, Gefühle, Gedanken nicht dem Zufall zu überlassen, sondern bewusst wahrzunehmen.
Pesch wünscht sich "ein breites Publikum und einen ansteckenden Flächenbrand, der viele vor Fernsehen, Computer und Handys an Langeweile und Lebensdurst leidende Zeitgenossen wieder an die Wasserlöcher der sinnvollen und innerlich bereichernden, ja befreienden Aktivitäten treibt".
Auch seine Sänger bekommen es zu spüren, dass Pesch seine Musik gerne in höhere Zusammenhänge setzt. "Alles was Ihr nicht bewusst lebt oder nicht bewusst singt, das habt Ihr nicht getan", wendet er sich an seine Sänger. Fordernd. Anspruchsvoll.
Dabei klingt das, was die Pretzfelder Sänger mittlerweile bieten, doch nahe an der Perfektion. Im Moment üben sie noch alleine. Ihre Aufführungen am Sonntag in Pretzfeld und acht Tage später in Obertrubach wird dann aber ein Orchester bereichern, das speziell für diesen Anlass zusammengestellt worden ist.