Mit offenen Augen durch die Forchheimer Innenstadt

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Solche Werbung soll - wenn es nach dem FBF geht - künftig nicht mehr erlaubt sein. Foto: Werner Grau/FBF
Solche Werbung soll - wenn es nach dem FBF geht - künftig nicht mehr erlaubt sein. Foto: Werner Grau/FBF

Der Innenstadt mangelt es an Einheitlichkeit. Zu viele Plakate, zu grelle Farben: Der Freie Bürgerblock Forchheim wünscht sich eine Gestaltungssatzung - und bekommt keine Reaktion von städtischer Seite.

Plakate, die meterhoch für Rabatte werben, beklebte Fenster und Schilder in grellen Farben: Das Stadbild leide unter solchen Ladengestaltungen, finden die Vertreter des Freien Bürgerblocks (FBF).

Deshalb arbeiten sie im Frühjahr einen Antrag zur Erstellung einer Gestaltungssatzung aus, erklärt Mitglied des FBF-Vorstands Werner Grau. "Die Plakatierung ist so nicht akzeptabel", sagt er. Im Mai wurde dann der Antrag bei Oberbürgermeister Franz Stumpf (CSU/WUO) eingereicht.


Keine Reaktion der Stadt

Die Zeit verstrich, doch es tat sich nichts, woraufhin der FBF Ende August ein Erinnerungsschreiben an den OB schickte. Wieder nichts, keine Antwort, keine Stellungnahme. "Uns geht es darum, einen gewissen Standard in der Stadt zu haben", sagt Grau. Deshalb habe man sich Gestaltungssatzungen vier anderer Städte angeschaut und daraus eine eigene Satzung entworfen. Diese liegt nun seit einer Woche Stadtbauamtsleiter Gerhard Zedler und OB Franz Stumpf vor.

Die städtische Pressesprecherin Brigitte Fuchs sagte auf Nachfrage, dass der Antrag "in Arbeit" sei. Gedanken über eine solche Satzung mache man sich aber schon länger.

Als Fuchs 1994 im Bauamt der Stadt angefangen hatte, wurde auch schon über dieses Thema gesprochen, erklärt sie. "Man denkt immer wieder darüber nach", sagt Fuchs, "bisher lief das aber über den Ensemble-Schutz und Herrn Zedler, der das gut gelöst hat."

Trotzdem prüft Andreas Ramisch vom städtischen Rechtsamt aktuell vergleichbare Statuten. Dem FBF geht dies offenbar zu langsam. "Das muss ja kein Riesenwerk sein", sagt Grau, "man muss sich halt prinzipiell Gedanken machen, was man möchte."

Die Satzung solle eher ein roter Faden sein, für den es sicherlich auch Ausnahmemöglichkeiten geben kann, zum Beispiel für die ersten beiden Monate bei einer Ladenneueröffnung. Was allerdings nicht gehe, sei beispielsweise wie der Ausverkauf bei der ehemaligen Parfümerie Höfer beworben wurde. Dort hingen monatelang große Plakate.


Entwicklung könnte Problem sein

Als problematisch sieht der FBF auch die kommende Entwicklung an. "Das Stadtbild verändert sich nach und nach", erklärt Grau. Dabei wolle man die Geschäfte definitiv nicht ausbremsen. "Wenn das einzige Merkmal, um sich abzugrenzen, große Werbung ist, sollte man sich über sein Warenangebot Gedanken machen." Eine solche Satzung soll laut FBF auch einen Denkanstoß geben, damit die Bürger mit offenen Augen durch die Stadt gehen.