Linda Monatsberger aus Hausen bei Forchheim ist begeisterte Sängerin in einer Band. Mit ihrem eigenen Song will sie jetzt groß rauskommen.
Was der Bieber kann, will die Linda auch schaffen: Superstar. Weltberühmt. Von einem auf den anderen Tag. Ein bisschen peinlich ist es der 19-Jährigen aus Heroldsbach schon, dass sie so für den süßen Teenie-Star schwärmt.
Viele Jugendliche in ihrem Alter bekommen Brechreiz, wenn sie nur an die Musik von Justin Bieber denken. Uncool und so. Das ist der angehenden Abiturientin egal. Schließlich hört sie ja nicht nur Musik. Sie macht Musik. Steht als Sängerin mit Band auf der Bühne. Bastelt im Ton-Studio an ihrem Solo-Projekt. Ihren allerersten Song präsentiert die zielstrebige Nachwuchs- Sängerin der Welt im Internet.
"Sechs Leute haben meinen Song im Netz schon gekauft.
Einer sogar aus Amerika", erzählt Linda und träumt in ihrem fränkischen Musikzimmer daheim in Heroldsbach von Los Angeles, vollen Stadien und der aktuellen Pop-Diva schlechthin: "Beyoncé! Die beste Sängerin der Welt." Die findet Linda noch besser als Bieber, der im Internet entdeckt worden und sofort groß rausgekommen ist. "Beyoncé sieht nicht nur gut aus. Die singt so tief wie ein Kerl, und so hoch wie ein Vogel", sagt Linda, die schon im Kinderchor gesungen hat. Auch über den richtigen Look im Pop-Geschäft hat Linda eine Meinung: "Man muss kein Hungerhaken wie im Model-Business sein. Aber ein bisschen gut ausschauen ist auch nicht schlecht", meint Linda und trinkt noch einen Schluck aus dem Glas mit der Cranberry-Schorle. "Ich bin ein bisschen erkältet." Trinken für die Stimme quasi.
Erst einmal will sich Linda sowieso aufs Abi konzentrieren. Nebenbei bastelt sie am nächsten Song, macht Fotos und schickt ihre erste Debüt-Single "My Way" an Radio-Sender, um noch bekannter zu werden. "Der größte Fan ist mein Papa Dierk", erzählt Linda weiter. Der Papa musste ein bisschen Geld locker machen, um der Tochter den Superstar-Traum nicht zu verbauen. Rund 500 Euro kostet das Starter-Set in Pop-Geschäft. Die Musik und die Melodie kosten, der Ton-Mann und das Ton-Studio kosten, und dann ist da noch das Internet, das auch ein bisschen Geld verdienen will. Den Song-Text hat Linda aber selbst geschrieben. In "My Way" sagt sie einer Freundin, die über ihre Ambitionen im Pop-Geschäft nur müde lächelt, ordentlich die Meinung: "I want to get in the fight. I want to rock you tonight."
Fan Nummer Zwei ist der Freund. "Der hat mit Musik aber nichts zu tun. Der spielt Fußball", erzählt Linda, die mit ihrer Großmama unter einem Dach wohnt. "Manchmal nervt meine Oma Betti der krasse Bass. Aber eigentlich mag sie meine Musik", sagt sie und erzählt von ihrem größten Auftritt. Der ist noch gar nicht so lange her: "Der coolste Auftritt war mit meiner Band 'My Boom!' im Baradies in Forchheim." 200 Fans haben getanzt. Wow. Viel besser als im Jungen Theater, findet Linda, wo das Publikum brav auf den Stühlen hockt.
Trotz Abi-Stress will die 19-Jährige jetzt Gas geben und dran bleiben am Pop-Geschäft. Ein eigener Plattenvertrag mit einem eigenen Song, davon träumt Linda Monatsberger. Den eigenen Song hat sie schon mal, fehlt nur noch die Plattenfirma.
Und wenn es mit der großen Karriere nicht klappen sollte? "Dann studiere ich Architektur. Oder Lehramt. Aber ich versuche, mich vor dem Studieren zu drücken", gibt Linda zu und arbeitet weiter am großen Durchbruch. Dabei kann man ihr nur die Daumen drücken.