Heftige Regenfälle haben den Verkehr im Raum Bamberg/Forchheim teilweise lahmgelegt. Zwischen Buttenheim und Eggolsheim musste die A 73 wegen Überflutung gesperrt werden, berichtete die Polizei in Bayreuth. Dort hatte sich ein kleiner Bach in einen reißenden Fluss verwandelt. Auch im Landkreis Forchheim heißt es Land unter.
Die Anruferin kommt gleich auf den Punkt: "Wir saufen hier ab!" Petra Rösch-Kaul ist schockiert vom Hochwasser, das sich in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch in den Straßen und Kellern von Gosberg ausgebreitet hat. "Schlimmer als 2007" lautet das Urteil der Feuerwehrfrau über den Dauerregen.
So pauschal will und kann Georg Götz von der Polizei Forchheim die Situation am Mittwochmorgen im Landkreis Forchheim noch nicht bewerten. "Die Lage ist sehr angespannt", räumt er allerdings ein. Besonders heikel: Der Raum Gosberg/Wiesenthau und die überflutete Autobahn 73 auf Höhe des Parkplatzes bei Eggolsheim. "Hier steht das Wasser 20 Zentimeter hoch, die Fahrzeuge die da hineingefahren sind, werden jetzt mit Polizeibegleitung und in Schrittgeschwindigkeit durch diese Stelle geleitet. Tiefer gelegte Autos müssen zwangsläufig warten." Die A 73 wurde zwischen den Anschlussstellen Forchheim-Nord und Hirschaid gesperrt.
Der Verkehr Richtung Norden wird ab Forchheim-Süd umgeleitet, auf der Gegenfahrbahn wird ab Bamberg-Süd eine großräumige Umleitung über die Bundesstraße 505 und die Autobahn 3 eingerichtet. Da die Regenfälle gegen Abend nachließen, rechnet die Polizei Forchheim damit, dass die Autobahn zwischen 19 und 20 Uhr wieder freigegeben werden kann.
Straßen und Bahnhof unter Wasser
Im Kreis Forchheim sind zahlreiche Kreis- und Ortsstraßen wegen dem Hochwasser gesperrt. Nach Aussage von Götz sind am Mittwochmorgen diese Verbindungsstraßen nicht befahrbar: Kunreuth - Dobenreuth, Gosberg - Wiesenthau, Walkersbrunn - Weingarts, Ermreuth - Dachstadt, Eggolsheim - Weigelshofen, Eggolsheim - Bammersdorf, Kersbach - Bammersdorf.
Auch der Wiesenthauer Bahnhof stehe unter Wasser, so dass ein Zugverkehr hier nicht stattfinden könne. In Schlaifhausen warteten Busfahrgäste um 10.30 Uhr vergeblich auf die Linie Gräfenberg-Forchheim. Wegen der Überflutungen in Mittelehrenbach sei kein Durchkommen möglich, berichtete ein Autofahrer. Wegen des Hochwasser bleiben heute auch die Volksbank-Filialen in Mittelehrenbach, Kirchehrenbach und Leutenbach geschlossen.
Auch aus dem Bereich der Inspektion Ebermannstadt berichtet der stellvertretende Dienststellenleiter Rainer Penning über mehrere Sperrungen. So seien die Orte Kirchehrenbach, Weilersbach und Pretzfeld dicht. Nicht passierbar seien zudem die Verbindungsstraße zwischen Leutenbach und Dietzhof, der Kreuzungsbereich Eckental-Forth-Brand und die Kreisstraße zwischen Weilersbach und Kirchehrenbach.
"Eine Anfangsgefahr besteht auch in Ebermannstadt am Breitenbach", ließ Penning wissen.
Inzwischen hat sich auch das Landratsamt Forchheim ein Bild von der Lage gemacht. Kathrin Schürr von der Pressestelle teilt mit: "Nachdem die Einsatzleitung die Lage derzeit im Griff hat, handelt es sich um eine Groschadenslage und um keinen Katastrophenfall." Im Einsatz seien das Technische Hilfswerk (THW) aus Forchheim, Kirchehrenbach und Erlangen sowie 43 Feuerwehren mit insgesamt 400 Personen. Auch die Polizei müht sich nach Kräften im Kampf gegen das Wasser. Wie der Forchheimer Ortsbeauftragte des THW, Christian Wilfling, berichtet, ist seine Mannschaft seit 3 Uhr morgens im Einsatz. "Zunächst galt es Sandsäcke nach Igensdorf zu liefern, um ein Wohnhaus vor dem Hochwasser eines nahen Baches zu schützen. Weitere Sandsäcke wurden nach Weingarts gebracht.
Gegen 5.45 spitzte sich die Lage in Gosberg und Mittelehrenbach zu, nachdem die Kanalisation die Wassermassen nicht mehr aufnehmen konnte und ein Teil des Ortes unter Wasser stand. Das THW Forchheim wurde um 5.55 Uhr mit seiner Großeinsatzpumpe 'Hannibal' alamiert", heißt es in seinem Bericht. Eine gute Stunde später sei dann der komplette Pumpensatz angefordert worden.
Regenintensität lässt nach
Für die Rettungskräfte ist das Hochwasser eine wahre Herkulesaufgabe, denn der Regen hört so schnell nicht auf. Wie der lokale Meteorologe Stefan Ochs prognostiziert hatte, ließ "erst ab dem späteren Nachmittag die Regenintensität insgesamt nach." Feuerwehrfrau Petra Rösch-Kaul leistete in Gosberg ihren Beitrag und ließ sich so schnell nicht entmutigen, obwohl "das Wasser schon in unseren Gummistiefeln steht."
...aber auch, dass die Autobahn an dieser Stelle nicht das erste mal überflutet war! War es nicht erst letztes Jahr, dass Autofahrer mit dem Boot(!) von der Autobahn gerettet werden mussten!?! Dieser -ach so kleine- Bach führt scheinbar immer öfter zu Problemen auf der Autobahn. Entweder das ist erst über die Zeit (vielleicht Jahre) entstanden oder es war wirklich Pfusch am Bau, bei der Planung! Man sollte dieses Problem schnellst möglich gelöst bekommen!
Ich kann Ihre Kritik gut nachvollziehen.
Es gibt eben manchmal Extreme die zu solchen Ereignissen wie heute führen.
So etwas wird auch in 100 Jahren passieren, genau so wie sich solche Dinge auch schon in der Vergangenheit ereigneten.Nur damals gab es nicht diese omnipräsente mediale Verfügbarkeit.
Wer denkt man könne alles berechnen oder kalkulieren irrt.Die Natur wird uns immer wieder eines besseren belehren.
Einerseits ist es natürlich tragisch für die Betroffenen,andererseits gibt es uns auch die Chance zu beweisen wie die Gemeinschaft zusammenhalten kann wenn unvorhergesehene dinge eintreffen.
Meine ganze Hochachtung gilt daher allen Einsatzkräften sei es von Feuerwehr,THW,Polizei etc.!Außerdem den Nachbarn der Betroffenen sowie allen anderen die helfen und nicht jammern oder meckern.Respekt!
... da sage ich gar nichts mehr. Wer plant denn eine solche Straße ohne ausreichendes Entwässerungssystem?!!! Das ist staatlicher Pfusch und nix anders!!! Na, dann gute Nacht für die Autobahndirektion Nordbayern, die hier zuständig war und noch ist. Jetzt muss man wohl teuer "umbauen?!?
Herr Roth, ich hoffe Sie sind Bauingenieur oder woher kommt dieses gefühlte Halbwissen garniert mit einer stammtischparolen Anklage. Fehlt nur noch das einige von denen da oben gelyncht gehörten, die großkopferten die nur steuergelder verschwenden...