Forchheim
Bauvorhaben

Kritik am Kredit für Katharinenspital in Forchheim

Um das Katharinenspital abreißen und neu bauen zu können, machen die Pfründnerstiftungen acht Million Euro Schulden. Zu viel, meint CSU-Stadtrat Gerhard Käding.
Mitte nächsten Jahres wird das Katharinenspital und der Anbau aus den 80er Jahren (links) abgerissen, damit in der Bamberger Straße ein neues Seniorenwohnheim entstehen kann. Foto: Roepert
Mitte nächsten Jahres wird das Katharinenspital und der Anbau aus den 80er Jahren (links) abgerissen, damit in der Bamberger Straße ein neues Seniorenwohnheim entstehen kann. Foto: Roepert
Ein Acht-Millionen-Euro-Kredit wird den Neubau des Katharinenspitals möglich machen. Das beschloss am Dienstag der Stiftungsausschuss der Vereinigten Pfründnerstiftungen. Im Oktober letzten Jahres hatte die Stiftungsverwaltung begonnen, laut über den Abriss des 1949 erbauten ehemaligen Bürgerheims und des 1980 fertig gestellten Anbaus in der Bamberger Straße 3 bis 5 nachzudenken. Damals reagierten Teile des Stadtrates mit Befremden auf das Verschwinden des stadtbildprägenden Katharinenspitals.

Mittlerweile hat sich die Stimmung gedreht. Wie Stiftungsverwalter Gerhard Haagen gestern anmerkte, sei allen klar geworden, dass es keine Alternative zum Abriss und zum Neubau gebe, wenn man ein modernes und gewinnbringendes Seniorenheim betreiben wolle.

Allerdings gibt es nun Bedenken anderer Art.
CSU-Stadtrat Gerhard Käding unterstrich, dass die Stiftung neben dem Klinikum und dem Katharinenspital "auch noch Wohnungen betreibt, die saniert werden müssten". Vor diesem Hintergrund sei es nicht nachvollziehbar, über acht Millionen Euro Schulden zu machen.
"Die Stiftung kann sich ein Altenheim in dieser Größenordnung nicht leisten", kritisierte Käding. Es käme zu einer "Überschuldung", die nicht dem "Stifter-Wille" entspreche. Dem widersprach Oberbürgermeister Franz Stumpf (CSU/WUO): "Der Stifter-Wille betrifft die Sozialleistung." Und selbstverständlich müssten diese sozialen Leistungen so gestaltet sein, "dass das Stiftungsvermögen erhalten bleibt", sagte Stumpf.

Pflege als Zusatz-Service

Dass das Vermögen erhalten bleiben wird, daran lässt Stiftungsverwalter Gerhard Haagen keinen Zweifel. "Es kommt auf die Betriebsform an. Wenn wir vermieten, dann rechnet es sich." Es soll eine Einrichtung werden, in der Senioren wohnen und zugleich den Service einer Tagespflege oder einer ambulanten Pflege genießen. "Mietwohnung in dem Bereich, sucht immer jemand", ist der Stiftungsverwalter überzeugt. Es wird also nicht das Katharinenspital dieses Senioren-Wohnhaus bauen, sondern die Stiftung als Vermögensverwaltung; um dann zu vermieten.

Erfreulich an der Finanzplanung findet Gerhard Haagen vor allem die Bedingungen für den kommunalen Kredit: Bei einer Zinsbindung von 20 Jahren liege der Zinssatz momentan bei 0,29 Prozent.

Außer durch den Kredit wird der Neubau durch ein Eigenkapital der Stiftung in Höhe von 3,4 Millionen Euro finanziert, so dass in der Bamberger Straße insgesamt ein Zwölf-Millionen-Euro-Projekt entsteht. "Das sind immer noch Kostenschätzungen", betonte Detlef Winkler (Leiter der Kämmerei) im Stiftungsausschuss, nachdem FGL-Rat Gerhard Meixner gefragt hatte, ob die Ausgabenplanung von drei Mal vier Millionen Euro in den Jahren 2016 bis 2018 "nicht ein bisschen hoch gegriffen" sei.

Was bedeutet das für die Mitarbeiter?

Was mit dem Personal des Katharinenspitals (aktuell 51 Mitarbeiter, davon 31 Halbtageskräfte) passiert, ist noch ungeklärt. Die Personalfrage hänge vom Betreiber ab, sagt Haagen. Über die Betriebsform werde im April entschieden.

Läuft alles nach Plan, werden die beiden alten Gebäude Mitte 2016 abgerissen; anschließend ist Baubeginn. Das neue Haus könnte dann frühestens in der zweiten Hälfte des Jahres 2018 fertig werden.