Karl-Heinz Exner aus Bischberg ist Krippenbauer. Seine Leidenschaft gilt den Passionskrippen, die den Leidensweg Jesu darstellen.
Wenn Karl-Heinz Exner durch die Marienkapelle neben der Kaiserpfalz läuft, dann strahlen seine Augen. Dort präsentiert er vom 7. bis 23. April einen Teil seiner Passionskrippen. "Ich baue hier seit Januar auf", sagt der Krippenbauer aus Bischberg, "ich musste zwischen 15 und 20 Mal fahren, bis das alles hier war." Seine Begeisterung für die Krippen ist zu spüren.
Das "alles" ist eine Ausstellung von 13 Passionskrippen. Diese stellt Exner nun seit mehreren Jahren in
Forchheim aus. "Ich bin 2006 angefragt worden und habe gleich zugesagt", erzählt er, "ich hatte aber nicht gedacht, dass es gleich so viele sein sollten. Zwölf Stück waren es im ersten Jahr, mittlerweile sind es 13." Dabei wechseln die Motive seiner Krippen jedes Jahr. "Ich bin gerne hier", versichert der Bischberger, "in Forchheim läuft das alles sehr unkompliziert." Außerdem genieße er es als Marienverehrer in der Marienkapelle so viel Zeit verbringen zu können. 2017 hat Exner nun eine ganz neue Krippe dabei. "Jesus unterm Kreuz" heißt die neue Darstellung. "Dafür habe ich die Figuren erst im Februar bekommen", sagt er. Diese wurden extra für ihn in Südtirol angefertigt.
"Das wichtigste ist, dass die Figuren auch miteinander korrespondieren, zum Beispiel die Hohen Priester bei dieser Darstellung zum Kreuz blicken."
Karl-Heinz Exner ist mit Leib und Seele Krippenbauer. "1949 hat meine Nachbarin mir ihre Krippe gezeigt", erinnert sich der 75-Jährige. Im Januar 1950 bekam er dann die Figuren der Nachbarin geschenkt - und so kam er zu seiner ersten Krippe. "Das Jesus-Kind von damals habe ich immer noch", verrät der Krippen-Experte. Ende der 70erJahre sei er dann richtig eingestiegen ins Krippengeschäft, ging 1986 auf die Krippenbau-Schule in Innsbruck, die er 1990 mit dem Krippenbau-Diplom abschloss.
13 Kojen sind bestückt
Sein Können zeigt er nun in 13 1,22 Meter breiten, 0,85 Meter hohen und 1,03 Meter tiefen Kojen. Passionskrippen sind seltener als Weihnachtskrippen, für Exner aber auch die spannendsten, denn die verschiedenen Szenen sind zeitlich und thematisch eng zusammen.
In diesem Jahr sind in Forchheim die Darstellungen der "Beweinung Jerusalems", "Ölberg: Jesus findet seine Jünger schlafend vor", "Judas erhängt sich", "Verhandlung bei Pilatus", "Verhöhnung", "Jesus unterm Kreuz", "Krippe und Kreuz, "Jesus wird in den Schoß seiner Muter gelegt", "Grablegung", "Auferstehung", "...sie erkannten ihn am Brotbrechen", und "Jesus überreicht Petrus die Schlüssel des Himmels" zu sehen. In der 13. Koje zeigt Karl-Heinz Exner seine Spezialität: Laternenkrippen.
"Die sind sehr beliebt", erklärt der rüstige Rentner, "besonders in kleinen Wohnungen, oder wenn die Menschen älter sind und ihre großen Krippen nicht mehr aufstellen können."
Mittlerweile stehen seine Laternenkrippen in 15 Ländern. Verschicken tut er die kleinen Kunstwerke aber nicht. "Obwohl man sie auseinanderbauen kann, es ist einfach zu riskant", erklärt Exner.
Zu seinen Laternen, aber auch zu den ausgestellten Krippen gibt der Fachmann in Forchheim gerne Auskunft. Über die Schulter können Besucher ihm am 8. und 15. April schauen. An diesen Tagen zeigt er im Gewölbekeller der Kaiserpfalz jeweils von 10 bis 17 Uhr, wie er Krippen baut. Der Bayerische Rundfunk zeigt am 5. April in der Sendung "Wir in Bayern" von 16.15 bis 17.30 Uhr auch einen Beitrag zu den Krippen von Karl-Heinz Exner.
Passionskrippen-Ausstellung in der Marienkapelle in Forchheim
Titel "... und die Welt ward erlöst."
Aussteller Karl-Heinz Exner, Bischberg, Krippenbauer
Öffnungszeit Marienkapelle, 7. bis 23. April, täglich 9.30 bis 18 Uhr.
Eintritt 2 Euro