Im Gemeinderat Kleinsendelbach ging es um den weiteren Sandabbau. Zweimal gab es Disput: wegen der Terminierung der Sitzung in Corona-Zeiten und wegen eines Planungsbüros.
Elisabeth von der Grün (DG) fragte in der Gemeinderatssitzung in Kleinsendelbach, die in der Mehrzweckhalle abgehalten wurde, zu Beginn Bürgermeisterin Gertrud Werner (UWK), warum sie in Anbetracht der aktuellen Situation eine Sitzung durchführt. Selbst wenn man noch so großen Sicherheitsabstand wahre, halte sie die Durchführung für "unangebracht", ja sogar für "verantwortungslos". Von der Grün forderte die Bürgermeisterin auf, weitere terminierte Sitzungen angesichts der Coronakrise auf unbestimmte Zeit zu verschieben. Diesem Appell kam Werner nicht nach. Sie verwies auf wichtige Punkte auf der Tagesordnung. Unter anderem nannte sie die Vergabe der Planungsleistungen zur Kanalsanierung in Schellenberg und die Auftragsvergabe der Zufahrt am Feuerwehrhaus Schellenberg. "Wir haben für die Einhaltung des Mindestabstands nach den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts gesorgt und den Sitzabstand zwischen den Ratsmitgliedern erhöht", sagte Gertrud Werner.
Sandabbau
Die Firma Sand-Hammerand hat als Miteigentümerin und Baulastträger des Langstrichwegs den Antrag auf Einziehung des Flurwegs 435/2 gestellt. Der Weg ist im Bestandsverzeichnis als öffentlicher Fahrt- und Gehweg gewidmet. Eine Flurnummer existiert inzwischen nicht mehr, wodurch die Lage des Weges nicht exakt nachvollzogen werden kann. Das Unternehmen plant auf Basis vorliegender Abbauplanungen den stufenweisen Abbau des Flurweges, womit die Verkehrsbedeutung des Weges erloschen sei, argumentiert die Antragstellerin. Auch die weiteren Eigentümer befürworten die Einziehung des Flurwegs. In der Diskussion wurde von einigen Räten bezweifelt, dass alle Miteigentümer einer Einziehung des Weges zugestimmt hätten. Daraufhin stellte die Bürgermeisterin den Tagesordnungspunkt zurück bis zur Klärung. Allerdings ergänzte Werner, dass bei Einziehung des Flurwegs unbedingt ein Ersatzweg geschaffen werden müsse, damit die Eigentümer der anderen Grundstücke weiterhin eine Zufahrt haben.
Zum vierten Mal
Zum vierten Mal musste sich das Gremium mit der Bauvoranfrage eines Bauherrn befassen. Insgesamt 760 Quadratmeter sind für die beiden Doppelhaushälften an der Amselstraße vorgesehen, obwohl der Bebauungsplan mindestens 400 je Hälfte vorschreibt. In der Diskussion wurde von den Räten weiter bemängelt, dass der Bauherr für die Zufahrtsstraße drei Meter Breite für ausreichend hält. Gemeinderat und Kreisbrandmeister Berthold Burkhardt sieht diese Straßenbreite für das 2,55 Meter breite Fahrzeug der Feuerwehr Kleinsendelbach als nicht ausreichend an. Das Gremium stimmte dem Vorhaben unter der Bedingung zu, wenn die Zufahrt auf 3,5 Meter Breite erweitert und die Straßeneinfahrt konisch angelegt wird.
Kanal in Schellenberg
In Schellenberg müssen etliche Abwasserkanäle saniert und erneuert werden. Hierfür lag ein Sanierungskonzept sowie das Honorarangebot vom Planungsbüro Gaul vor. Darüber entwickelte sich ein Disput zwischen den Gemeinderätinnen Hildegund Fischer und Michaela Kellner (beide DG) und Bürgermeisterin Gertrud Werner. Beide Räte hielten das Planungsbüro für nicht kompetent und forderten, man solle ein anderes Büro beauftragen. Bürgermeisterin Werner wies daraufhin, dass die Verwaltungsgemeinschaft Dormitz sowie Nachbargemeinden gute Erfahrungen mit dem Büro gemacht hätten. Nur in Kleinsendelbach seien es immer die gleichen Räte, die mit der Arbeit nicht zufrieden seien. "Wie lange wollen Sie die Kanalsanierung noch hinausziehen?", fragte Werner und ließ abstimmen: Der Gemeinderat beauftragte mit 8:4 Stimmen das Planungsbüro Gaul mit der Durchführung des Sanierungskonzepts zum Preis von 35.053 Euro.
Feuerwehrhaus in Steinbach
Einstimmig beauftragte das Gremium die Bürgermeisterin nachträglich mit der Vergabe von Kunststofffenstern für das Feuerwehrhaus in Steinbach an den wirtschaftlichsten Anbieter, das Unternehmen Mehl aus Hetzles, zum Preis von 5583 Euro. Nachdem das neue Tor im Feuerwehrhaus Schellenberg eingebaut wurde, müssen nun der Außenbereich und die Zufahrt hergestellt werden. Aufgrund der momentanen Situation ist es schwierig, adäquate Angebote einzuholen. Da das Fahrzeug bereits im Mai geliefert wird, muss schnellstmöglich gehandelt werden. Die Räte erteilten Werner einstimmig die Erlaubnis, nach Eingang der Angebote den wirtschaftlichsten Anbieter zu beauftragen.