Kreis Forchheim: Feuerwehren nach starkem Schneefall im Dauereinsatz

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Neben der Beseitigung von zahlreichen umgestürzten Bäumen mussten die Feuerwehren bei Geschwand bei der Bergung eines Milchtransporters unterstützen. Foto: Kreisbrandinspektion Forchheim
Neben der Beseitigung von zahlreichen umgestürzten Bäumen mussten die Feuerwehren bei Geschwand bei der Bergung eines Milchtransporters unterstützen. Foto: Kreisbrandinspektion Forchheim
Hartmut Kreisl macht selbst die Straße frei. Foto: Petra Malbrich
Hartmut Kreisl macht selbst die Straße frei. Foto: Petra Malbrich
 

So lange blieb er bisher aus, am Donnerstagabend kam der Schnee dann plötzlich und heftig. Vor allem umgestürzte Bäume hielten die Feuerwehren und die Straßenmeisterei auf Trab. Vielerorts mussten Straßen gesperrt werden.

Der Schnee am Donnerstagabend kam plötzlich und heftig. Er verwandelte die Straßen binnen weniger Minuten in gefährliche Rutschbahnen und forderte die Räum- und Streudienste sowie die Einsatzkräfte der Polizei.

Sachschäden blieben allerdings aus. Auch Verletzte gab es Gott sei Dank nicht, berichten sowohl die Polizei in Forchheim als auch in Ebermannstadt. "Wir hatten ein paar Grabenrutscher, da verlief aber alles glimpflich", erzählt Astrid Helmrich von der Ebermannstadter Polizei.

Das größte Problem waren dennoch weniger die Straßenverhältnisse als der Schneebruch. Bäume fielen unter der Last des schweren Schnees auf die Straßen oder drohten zu brechen. Als wir mit der Straßenmeisterei und der Feuerwehr am Freitag Nachmittag telefonieren, sind nach wie vor noch einige Straßen im Landkreis gesperrt, da die Aufräumarbeiten anhalten.

So unter anderem zwischen Oesdorf und Zeckern, der Sachsenmühler Berg Richtung Gößweinstein, zwischen Behringersmühle und Doos sowie zwischen Behringersmühle und Oberailsfeld. "Bäume sind teilweise entwurzelt und den Hang hinuntergerutscht. Nachts war ein Einsatz zu gefährlich", sagt Peter Scheinost, Leiter der Straßenmeisterei in Forchheim, zuständig für die Bundes- und Staatsstraßen im Landkreis Forchheim und im südlichen Landkreis Bamberg. Sie waren mit neun Fahrzeugen die gesamte Nacht unterwegs.

Mit der "gesamten Flotte", sprich mit insgesamt zehn Einsatzfahrzeugen, wurden auch die Kreisstraßen geräumt. "Das Problem war der Schneebruch. Es lagen viele Bäume und Äste auf den Straßen, so dass wir manchmal zunächst gar nicht durchgekommen sind", erzählt Tiefbauamtsleiter Dieter Els.

Auch eine Vielzahl von Feuerwehren aus dem Landkreis war Donnerstagnacht im Einsatz. 31 Einsätze waren es im Landkreis Forchheim (45 im Landkreis Bamberg). "Das war schon relativ viel", bestätigt Kreisbrandrat Oliver Flake. Der Fokus lag besonders in Gößweinstein, wo in der Nacht auch eine Abschnittsführungsstelle eingerichtet wurde. "Das kommt nicht so häufig vor. Nur bei Großschadenslagen. Von dort wurden alle Einsätze koordiniert", sagt Flake.

Vermeintlicher Scheunenbrand

Einsatzschwerpunkte mit gleich mehreren Einsätzen wegen der umgefallenen Bäume waren auch in Heroldsbach, Hausen und Oesdorf. "Gerufen wurden wir auch zu einem vermeintlichen Scheunenbrand in Poppendorf. Tatsächlich war es allerdings ein Baum, der auf eine Oberleitung fiel", meint Flake. Der dadurch entstandene Lichtbogen erweckte lediglich den Anschein, dass die nahe stehende Scheune brannte. "Es war schon außergewöhnlich. Insgesamt ist ungewöhnlich viel abgebrochen und umgestürzt", findet Flake.

Aufgrund des Wintereinbruchs fiel auch vielerorts vorübergehend der Strom aus, wie in Heroldsbach, Thurn, Poppendorf, Wimmelbach, Gräfenberg, Igensdorf, Kleinsendelbach und Thuisbrunn, berichtet Flake.

Unter der Schneelast brach auch ein Baum und versperrte die Ortsverbindung von Oberlindelbach nach Großenbuch. Die gesamte Straßenbreite war betroffen, auch der Winterdienst konnte nicht fahren. Bürger Hartmut Kreisl zögerte nicht lange und griff zur Motorsäge, um gemeinsam mit einem Nachbarn die Straße von dem Baum zu befreien, da Gefahr in Verzug war.

Kreis Erlangen-Höchstadt

Dichtes Schneetreiben und matschige Fahrbahnen hielten die Feuerwehren und die Beamten der Polizeiinspektion Erlangen-Land vom Donnerstagabend auf Freitagvormittag auf Trab. Insgesamt ereigneten sich im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Erlangen-Land zehn Verkehrsunfälle.

Meist blieb es beim Blechschaden. Eine Person musste leicht verletzt in die Klinik gebracht werden. In Marloffstein rutschte ein 22-Jähriger mit seinem Fahrzeug bei Schneeglätte gegen ein geparktes Auto.

Zudem ließ der schwere Schnee mehrere Bäume auf die Straßen stürzen. Kurzzeitig musste die Bundesstraße 2 auf Höhe von Heroldsberg gesperrt werden. Dort war ein Baum auf ein Auto gestürzt. Der Fahrer blieb dabei unverletzt. Für einen 41-jährigen Kalchreuther ging es nicht so glimpflich aus: Auf der Ortsverbindung zwischen Kalchreuth und Nürnberg-Neunhof stürzte ein Baum vor seinen Wagen, so dass er nicht mehr ausweichen konnte. Der Fahrer kam mit leichten Verletzungen in ein Krankenhaus.

Auf der B 2 kurz vor Heroldsberg-Nord übersah ein 41- jähriger Fahrer eines Kleinlasters einen auf der Straße liegenden Baum und fuhr drüber. Ein dahinter fahrender 50-jähriger Fahrer eines Kleinlasters übersah den Baum ebenfalls.

Die Feuerwehren mussten mehrfach ausrücken, um umgestürzte Bäume zu entfernen. Die Straße von Kalchreuth nach Buchenbühl musste gesperrt werden, da mehrere Bäume durch die Schneelast abzubrechen und auf die Fahrbahn zu stürzen drohten.

Aufgrund des Sturmtiefs war auch auf der Bahnstrecke Nürnberg-Nordost - Gräfenberg zwischen 21.30 bis 6 Uhr kein Zugverkehr möglich.