Kleine Forscher gewinnen großen Preis

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Das Segelschiff von Leonhard, Christian und Andre. Fotos: Sonja Lengenfelder
Das Segelschiff von Leonhard, Christian und Andre. Fotos: Sonja Lengenfelder
Der Lastinator. Über ein Förderband werden Materialien transportiert und auch nach oben gekurbelt.
Der Lastinator. Über ein Förderband werden Materialien transportiert und auch nach oben gekurbelt.
 
Die Schüler erhielten Urkunden und 1000 Euro Preisgeld.
Die Schüler erhielten Urkunden und 1000 Euro Preisgeld.
 
Lehrerin Silke Schür
Lehrerin Silke Schür
 
Robin, Marc, Niklas und Yannik haben einen Roboter gebaut
Robin, Marc, Niklas und Yannik haben einen Roboter gebaut
 
Justus und Martin erklären wie ihre Schleifmaschine funktioniert.
Justus und Martin erklären wie ihre Schleifmaschine funktioniert.
 

1000 Euro sind der Lohn: Die Eggolsheimer Grundschüler können mit ihren Erfindungen beim bayernweiten Wettbewerb "Es funktioniert?!" des Bildungswerks der bayerischen Wirtschaft überzeugen.

Justus und Martin sind beide acht Jahre alt. Sie haben ein Mühlrad mit Schleifmaschine gebaut. "Manche Mädchen aus der anderen Gruppe haben lackierte Fingernägel, und wir dachten, dass eine automatische Schleifmaschine bestimmt Eindruck auf sie macht", geben sie als Begründung für ihre Erfindung an. Anstatt mit Strom sollte die automatische Fingernagelfeile mit Wasserkraft angetrieben werden. Mit ihrer Betreuerin haben sie Skizzen angefertigt, Material beschafft, gesägt und die Einzelteile zusammengesetzt.

Doch die Schleifmaschine ist nur eine von vielen tollen Erfindungen, die die Eggolsheimer Grundschüler zum Thema "Maschinen" geschaffen haben. Neben der Technik stand auch der Umweltschutz im Vordergrund.
So entstanden ein Roboter, ein Lastinator, ein Segelschiff, ein Vogelhaus mit Überwachungskamera, eine Aussaatmaschine, eine Bewässerungsanlage und ein Flugzeug.

Die Kinder haben um die Wette geforscht und am Ende gewonnen. Die Grundschule Eggolsheim gehört zu den Preisträgern der bayernweiten Auszeichnung "Es funktioniert?!" des Bildungswerkes der bayerischen Wirtschaft (bbw). Jedes Jahr werden beispielhafte technische Projekte mit 1000 Euro prämiert. Die Preisverleihung fand in der Eggerbach-Halle statt. Unter anderem gratulierten Bügermeister Claus Schwarzmann, Landrat Hermann Ulm und Jürgen Rödel von den bayerischen Metall- und Elektroarbeitgebern (bayme), Hauptsponsor der Bildungsinitiative "Technik - Zukunft in Bayern", den Grundschülern, ihrer engagierten Lehrerin Silke Schür und den Betreuern.

Rödel erklärte, warum es so wichtig ist, schon bei Kindern Technikbegeisterung zu wecken: "Wir können es uns in Zukunft nicht mehr leisten, Talente zu vernachlässigen." Schon heute herrsche schließlich an vielen Orten ein Fachkräftemangel.

In Eggolsheim haben insgesamt 32 Schüler der zweiten bis vierten Klassen an dem Projekt teilgenommen und sich als echte Forscher erwiesen. In acht Gruppen tüftelten sie mit Hilfe ihrer Betreuer - Lehrer, Eltern und ältere Schüler - an ihren Arbeiten. Dafür opferten alle Beteiligten über Wochen hinweg ihre Freitagnachmittage.
Die betreuenden Schüler der Klassen Sieben bis Neun haben selbst schon unter anderem den ersten Preis im Wettbewerb "Jugend forscht" abgeräumt und konnten ihr Wissen an ihre jüngeren Kameraden weitergeben.
Kinder haben einen natürlichen Forscherdrang und setzen sich spielerisch mit Naturwissenschaft und Technik auseinander. Sie wollen herausfinden, wie etwas funktioniert. Die Eggolsheimer Schüler gehören unter anderem deswegen zu den Gewinnern, weil sie Fragen stellten und ihre Projekte selbst entwickelten ohne dass die Lehrer sie darin beeinflussten. Außerdem hat die Jury, die aus Pädagogen und Bildungsexperten besteht, die "Bildungslandschaft" in Eggolsheim positiv bewertet. Den Schülern standen viele Betreuer zur Seite und sie konnten an speziellen Lernorten, wie in der "Lernwerkstatt" der Schule, arbeiten. Auch wurde mit der Vielzahl der Projekte auf die Bedürfnisse der verschiedenen Jahrgangsstufen eingegangen.

Seit neun Jahren schon gibt es die Auszeichnung "Es funktioniert?!". Mitmachen konnten Kindergärten, Horte und Grundschulen, die in diesem Schuljahr mit eigenen Projekten dem Thema "Technik" auf den Grund gingen. Insgesamt haben sich 43 Einrichtungen aus allen Regionen Bayerns an dem Wettbewerb beteiligt. Nur sechs konnten sich am Ende durchsetzen, darunter gleich drei Einrichtungen aus Oberfranken. Neben der Grundschule Eggolsheim gehören auch die Kindertagesstätte Kinderzeit in Weismain und der St. Franziskus Kindergarten in Hallstadt zu den Siegern.