Kinder- und Jugendzirkus begeistert Buckenhofen

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Auftritt der Clowns Fotos: Sonja Lengenfelder
Auftritt der Clowns Fotos: Sonja Lengenfelder
 
 
 
 
 
 

Viel Spaß bereitete Artisten und Zuschauern die Show des Kinder- und Jugendzirkus "Kizibu" des SV Buckenhofen. Dabei wurde auch die eine oder andere Träne vergossen.

Marion Knauer, die Leiterin des Kinder- und Jugendzirkus "Kizibu" des Sportvereins Buckenhofen, hatte sich im Vorfeld der großen Zirkusshow in der Turnhalle der Volksschule Burk einiges an Kritik anhören müssen. "Warum sucht ihr denn ein Supertalent?", schüttelten vor allem Eltern mit Unverständnis die Köpfe, als sie erfuhren, dass der Titel der Show - in Anlehnung an ein bekanntes TV-Format - "Kizibu sucht das Supertalent" sein würde. Doch wer zur Vorführung gekommen war, wurde bald eines Besseren belehrt.

Es dauerte nicht einmal eine halbe Stunde, da schickten die Artisten ihre Juroren mit Protestplakaten und Aufschriften wie "Weg mit der Jury" schon in die Wüste. Dieter Hohl, der bayerische Bruce und Lena Gurke hatten sich zuvor ohnehin nur unnötig kritisch geäußert. Die klare Botschaft der jungen Künstler und ihrer Trainer: Supertalent? Das brauchen wir nicht. Am Ende waren dann alle, egal ob groß oder klein, Stars für einen Abend.

Der Kinder- und Jugendzirkus und die Bewegungskünste-Gruppen des SV Buckenhofen hatten zu einer Vorführung eingeladen, deren Zirkusnummern das Ergebnis monatelangen Trainings war. "Jeder hat Talent", ist Knauer überzeugt.

Zum Erfolgsrezept von "Kizibu" gehört, dass die Kinder ausprobieren dürfen und sich nicht auf Biegen und Brechen auf ein Gebiet spezialisieren müssen. Knauer: "Im Vordergrund steht ganz viel Spaß an vielseitiger Bewegung. Wir sind nicht leistungsorientiert und jeder findet bei uns seine Nische." Dabei wird auch gerne improvisiert. Akrobaten, die wegen eines Sehnen- beziehungsweise Kreuzbandrisses für das Trapez ausfielen, wurden kurzerhand als Moderatoren der Show eingesetzt.

Während manche während der Zirkusvorstellung ihr Können am Trapez oder Vertikal-Tuch zeigten, haben andere humoristische Begabung oder zeigen tolle Stunts auf dem Trampolin oder mit Pezzi-Bällen.

Das Programm, das von mehreren kreativen und akrobatischen Werbespots "unterbrochen" wurde, zeichnete sich durch viel Abwechslung aus. So hatte etwa auch eine Hip-Hop-Gruppe eine Choreographie einstudiert. Ein Schwarzlicht-Theater entführte die Zuschauer in andere Welten. Ein weiteres Highlight war eine originelle Schattenwand-Nummer, bei der viel sehenswerte und auch anspruchsvolle Akrobatik hinter einem weißen Tuch gezeigt wurde.

Ein halbes Jahr wurden Ideen gesammelt, experimentiert und weitere sechs Monate lang dann die Nummern eingeübt. Dabei unterstützen sich die jungen Artisten auch gegenseitig. "Besonders toll für uns ist die Altersheterogenität", so die Zirkusleiterin weiter. "Kizibu", das sind Kinder und Jugendliche im Alter von acht bis 21 Jahren. Die Jüngeren lernen von den Älteren, die den Anfängern mit vielen Tipps - die sie auch in speziellen Workshops erlernen - zur Seite stehen.

Viel Arbeit hinter jeder Nummer

Beim zeitaufwändigen Bühnen-Aufbau halten alle zusammen. Viel Arbeit und persönliches Engagement aller Mitwirkenden - egal ob Artisten oder Trainer - steckt hinter jeder einzelnen Nummer. Eineinhalb Jahre hatte der Zeitraum seit der letzten Zirkus-Aufführung gedauert, weil diese viel Kraft von den Mitwirkenden gefordert hatte, so dass eine längere Pause nötig war.

Und obwohl Künstler in der Aufführung versuchte stets sein Bestes zu geben, ging doch auch mal etwas schief. Während der Einrad-Nummer, die in der Generalprobe tadellos über die Bühne gegangen war, kam es zu Stürzen, was hinter den Kulissen für Tränen der Enttäuschung sorgte. Trotzdem wurde die Nummer am Ende der Vorstellung mit einem Extra-Applaus gewürdigt.

Ein "Dinner-for-One"-Sketch musste ausfallen, da eine Interpretin krank geworden war. "Das macht nichts. Dann haben wir für nächstes Mal schon eine feste Nummer", sagte Knauer. "Jeder hat ein anderes Talent, den kann man nicht einfach ersetzen."

Zum Schluss wurden mehrere Artisten und auch Helfer verabschiedet, die den Zirkus wegen der Schule oder aus anderen Gründen verlassen. Auch sie werden nur schwer zu ersetzen sein.