Kein Christkind aus Fürth für Forchheim

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Drei Engel reichen völlig für den Forchheimer Weihnachtsmarkt, finden die Stadträte aus der Königsstadt. Auf das Christkind aus Fürth könne getrost Forchheim verzichten. Archivfoto: Michael Gründel
Drei Engel reichen völlig für den Forchheimer Weihnachtsmarkt, finden die Stadträte aus der Königsstadt. Auf das Christkind aus Fürth könne getrost Forchheim verzichten. Archivfoto: Michael Gründel

Die Forchheimer lieben ihre Feste. Genauso gerne streiten sie darüber, wie am besten gefeiert wird. Das hat eine Debatte im Stadtrat über Weihnachtmarkt, Altstadtfest und Co. gezeigt.

Keine Angst. Weihnachten steht nicht schon wieder vor der Tür. Sie haben den Advent nicht verpennt. Die Mühlen der Politik sind schuld daran, dass es die drei Forchheimer Engel auch im Frühling (fast) auf das Titelblatt geschafft haben.

Über eine mögliche Ausweitung des Weihnachtsmarktes ist im Hauptausschuss kürzlich heiß diskutiert worden. Und nicht nur das: Auch über das Altstadt- , Apotheken- und Brückenfest haben die Stadträte gesprochen. Und dies durchaus kontrovers.

Doch zunächst zurück zum Weihnachtsmarkt. Eine Schausteller-Familie aus Fürth hatte höflich bei der Stadt angefragt, ob eine Erweiterung des Weihnachtsmarktes möglich sei. Konkret hatte es Adam Leider auf den Pfalzgraben abgesehen. Bereits im Mai 2012 hatte der Schausteller beim Hauptausschuss angefragt. Ein Jahr später hat der Schausteller aus Fürth nun sein Konzept vorgelegt.
"Was da drin steht; das ist das Papier nicht wert. Eine Frechheit, so ein Konzept vorzulegen", sagte Heinz Endres (FBF). "Die ganzen Vorschläge kann man vergessen."


Drei Engel ohne Christkind?

Ins gleiche Horn blies Ulrich Schürr (JB): "Dieses Konzept erfüllt die Erwartungen nicht." Und Manfred Hümmer (FW) fiel beinahe vom Glauben ab. Schließlich wurde vorgeschlagen, die Attraktivität des Forchheimer Weihnachtsmarktes ausgerechnet mit dem Christkind aus Fürth steigern zu wollen. "Wir haben schon drei Engel", sagte Hümmer. Nach dieser Debatte war klar: der Antrag auf Erweiterung des Weihnachtsmarktes hat so keine Chance. Ohne Gegenstimme wurde der Wunsch des Schaustellers abgelehnt.

Eine andere Idee hatte Kulturreferent Dieter George für die Sommer-Feste in der Forchheimer Innenstadt. "Aus drei Festen wollte ich eins machen", sagte George. Konkret träumte George von einem "Frankenfest". Ein Arbeitskreis wurde gegründet, der die Veranstaltungen in der City unter die Lupe nehmen sollte.

Neben den Fraktionen nahm auch die Werbegemeinschaft, die jährlich das Altstadtfest organisiert, an den Gesprächen teil. Um es kurz zu machen: Schnell wurde die Idee verworfen, aus drei nur ein Fest machen zu wollen. Stefan Schick, Vorsitzender der Werbegemeinschaft, will dem Fest allerdings einen stärkeren fränkischen Charakter verleihen. So sollen insbesondere "fränkische Spezialitäten" angeboten werden. Konkret hat Schick das Schäuferla im Blick.

Das knusprige Bratenstück verführte Anita Kern (SPD) zu einem spontanen Kommentar: "Na wunderbar, Schäuferla im Hochsommer." Auch Udo Schönfelder (CSU) zeigte sich zumindest kulinarisch kosmopolitisch: "Langos und Leberwurst! Lassen wir doch die Vielfalt zu. Manchen ist ja schon ein Pizza-Leberkäs dubios." Thomas Werner (CSU) erinnerte daran, dass nicht die Stadt die Feste organisiere. Der Stadtrat habe deswegen auch nur wenig über die Gestaltung der Feste zu entscheiden. Das sei auch gut so. "Stadträte sind nicht die besseren Veranstalter." Außerdem müsse der Rat nicht meckern, wenn die Bürger die Feste mögen.

Bürgermeister Franz Streit (CSU) plädierte schließlich dafür, die Diskussion in dem Arbeitskreis fortzusetzen. Hierauf konnten sich die Räte einigen.