Am 26. März werden die Pläne präsentiert, dann können die Stadträte die baurechtliche Voraussetzung für das Jahn-Gelände schaffen. Allerdings hat der Umzug der SpVgg Jahn Forchheim noch einen Haken.
Die Planungen für den Umzug der SpVgg Jahn Forchheim in den Stadtnorden zieht sich schon Jahre hin. Doch die Hauptakteure, der Sportverein und die Stadt Forchheim, betonen vor allem die Fortschritte: "Wir sind bei diesem äußerst komplexen Thema sehr viel weiter als vor einigen Jahren", sagt Jahn-Vorsitzender Gunter Bierfelder. Und Gerhard Zedler, der Chef des Bauamtes betont: "Das Projekt stockt nicht. Wir haben getan, was wir machen müssen." In der kommenden Ratssitzung (26. März) werde der Investor seine Ideen für eine Wohnbebauung des Jahn-Geländes dem Stadtrat vorstellen. Dann, so Gerhard Zedler, müsse der Stadtrat "die baurechtlichen Voraussetzung schaffen".
Bevor aber auf dem Gelände nördlich der Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße Wohnungen entstehen können, will der Umzug der SpVgg Jahn Forchheim bewältigt sein. "Die Aufgabe des Geländes und der Umzug müssen in einem Vorgang geschehen, das macht die Sache nicht unbedingt einfach", sagt Gunter Bierfelder.
Er unterscheidet "tatsächliche und rechtliche Probleme". Zu den tatsächlichen zählt der Jurist und Jahn-Vorsitzende die Grundstücksverhandlungen für die neue Sportanlage im Norden; da seien der VfB Forchheim, der Landkreis Forchheim sowie private Eigentümer beteiligt. "Da ist noch nichts unterschrieben", sagt Bierfelder.
Eine Hürde beim Jahn-Umzug sieht Oberbürgermeister Franz Stumpf (CSU/WUO) aber auch im sogenannten Rückübertragungsrecht. Es stammt aus den 20er Jahren. Damals verkaufte die Stadt das Jahn-Gelände an die Sportler unter einer Bedingung: Sollte der Verein eines Tages seinen Betrieb beenden und das Gelände verkaufen, dann hat die Stadt ein Vorverkaufsrecht. Es wurde ein Preis festgelegt, der heute einer Summe von etwa 20 000 Euro entspricht.
Natürlich ist das Gelände nach fast 100 Jahren ein Vielfaches wert. Und an diesem Punkt kommt die kommunale Dienstaufsicht des Landratsamtes in Person von Frithjof Dier ins Spiel. "Die Stadt darf ihr Geld nicht verschleudern", sagt der Amtsjurist. Das heißt: Zwar kann die Stadt dem Jahn die Vermarktung des Geländes überlassen, aber sie muss etwas dafür bekommen, was mindestens genauso viel Wert ist. "Ein Verzicht, das wäre Verschwendung", mahnt Dier.
30-jähriges Warten erspart Gunter Bierfelder dachte, das Thema sei vom Tisch. Denn die SpVgg Jahn Forchheim habe sich bereit erklärt, die Tennisplätze südlich der Jahn-Straße aufzugeben. Statt noch 30 Jahre zu warten, bis der Erbpachtvertrag abläuft, hat die Stadt demnach sofort die Möglichkeit, das Tennis-Platz-Gelände zu vermarkten. Diese Chance und die Tatsache, dass auf dem Jahn-Fußballplatz Wohnungen entstehen, sieht Bierfelder als Gewinnsituation für alle Beteiligten: Der Jahn könne mit dem erwirtschafteten Geld ein Vereinsheim und Übungsplätze bauen "und die Stadt Forchheim steht unterm Strich besser da als vorher". Doch genau das "unterm Strich" will Frithjof Dier noch genauer haben: "Als Kommunalaufsicht brauche ich eine schlüssige Rechnung, die das dokumentiert."
Schlüssig ist die Gegenrechnung mit dem Tennisplatz-Gelände für Dier offenbar deshalb nicht ganz, weil die Stadt das Areal ja ohnehin besitzt; sie müsste nur warten, bis der Erbpachtvertrag abgelaufen ist. Wie hoch wird nun der Wert dafür beziffert, dass die Stadt Forchheim nicht auf das Ende des Pachtvertrages warten muss und das Gelände umgehend versilbern kann? Darüber gehen die Meinungen offensichtlich auseinander.
"Noch vor zwei Wochen beim Gespräch mit dem Oberbürgermeister war das kein Thema", erinnert Gunter Bierfelder. Dass nun wieder neue Zahlen im Umlauf sind, irritiert den Jahn-Vorsitzenden aber nur am Rande: "Am 30. März ist das nächste Treffen in großer Runde." Monatlich gebe es nun einen Jour fix mit dem OB. Entscheidend sei der Konsens, sagt Gunter Bierfelder: "Die Sache soll zu Ende gebracht werden."