Makler verwundert
Diese Geschichte allerdings verwundert den Makler Klaus Schrenk. Er war bei der nun insolventen Firma angestellt und regelte den Verkauf, auch den Erschließungsvertrag mit den Bauherren wie Oliver Katzenberger. Aber Schrenk wunderte sich ebenso, dass auf den Baugrundstücken nichts voranging. "Ich hatte ein ungutes Gefühl, weil sich dort nichts tat", erklärt er.
Mehr zum Thema Wohnen: 10 Tipps, mit denen sie richtig heizen und lüften - und richtig Geld sparen Laut Schrenk hatten die Bauherren jedoch keinen Erschließungsvertrag über seinen Arbeitgeber abgeschlossen, sondern lediglich einen Vertrag darüber, dass das Grundstück vorbereitet werde. "Es waren dort viele Bäume und es lag viel Schrott herum. Das musste freigemacht werden", erläutert Schrenk den Vertragsinhalt.
Vorwurf an die Stadt
"Ich weiß hundertprozentig, dass die Stadt im Bebauungsplan als Vorhabensträger steht. Der Stadtrat hat dem zugestimmt, da verwette ich jeden Betrag. Als Vorhabensträger muss die Stadt erschließen. Es kann nicht sein, dass Kommunen hinterher sagen, es interessiert uns nicht", schimpft Schrenk. Der Bebauungsplan sei seit einem Jahr genehmigt, meint der Makler. Er vermute, die Kommune wolle nur Zeit schinden.
Lesen Sie auch: Hohe Fördersummen für Familien - Die sechs wichtigsten Fakten zum neuen Baukindergeld Bauherr Oliver Katzenberger kann durch seinen Vertrag jedoch aufzeigen, dass die gesamte Erschließung durch die Firma erfolgen sollte, der Vertrag war auch als Erschließungsvertrag bezeichnet.
Verwaltung dementiert Aussage
Die Verwaltungsgemeinschaft Gräfenberg (VG) dementiert Schrenks Aussage ebenfalls. "Das Thema Erschließung ist nie aufgetaucht", betont Stefan Kohlmann, der Geschäftsführer der VG. "Da es sich nicht um einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan handelt, gibt es auch keinen Vorhabensträger", sagt Tanja Kutscher vom Haupt- und Bauamt der Verwaltungsgemeinschaft.
Als Privatstraße festgelegt
Demzufolge gibt und gab es weder Verträge zwischen der Stadt Gräfenberg und den Eigentümern (weder Verkäufer noch Käufer) noch mit dem von der Firma beauftragten Planungsbüro und ebenso nicht mit dem Makler der Firma. Vielmehr sei in dem von dem Planungsbüro der Firma vorgestellten Bebauungsplan die Straße von Anfang an als Privatstraße festgelegt gewesen. Das wurde vom Stadtrat begleitet und im Bebauungsplan festgelegt. "Wenn wir einen Erschließungsvertrag gemacht hätten, hätte sich die Stadt mit Bürgschaften gesichert. Es kam nie so weit", bekräftigt Kohlmann.
Alle aktuellen Nachrichten rund um die Themen Wohnen und Bauen finden Sie hier! "So bedauerlich das ist, aber es ist ein privat verursachtes Problem, das die Stadt weder verursacht hat noch lösen kann. Aber wir helfen, wo wir helfen können", beteuert Kohlmann. Und das bedeutet, wie auch Bürgermeister Hans-Jürgen Nekolla (SPD) bekräftigt, dass die Stadt durchaus bereit wäre, Wasser und Kanal zu legen. Die Straße aber werde eine Privatstraße bleiben. Deshalb müsste zum einen jeder Grundstückseigentümer mit der Regelung Wasser und Kanal durch die Stadt einverstanden sein, was auch bedeute, eine Dienstbarkeit eintragen zu lassen. Zum anderen müssen die Bauherren klären, wer der Bauherr der Straße ist. Zwei der Grundstücke suchen wieder einen neuen Bauherren. Immerhin haben sich die Betroffenen nun an die Stadt gewendet, um Lösungen zu finden, um doch noch das Eigenheim bauen zu können.
https://www.google.com/amp/s/besorgterbauherr.wordpress.com/2009/10/29/warnung-an-alle-zukunftigen-bauherren-vor-dem-angeblichen-projektentwickler-claus-schrenk/amp/
Ist diese Namensgleichheit Zufall?
Eines von vielen Beispielen in Deutschland wie man den Bürger im Regen stehen läßt.
Und was soll die Verwaltungsgemeinschaft tun, wenn sie vertraglich nicht eingebunden war? Wie die Dame sagte, ein privat verursachtes Problem.
Ach, der besorgte Martin wieder... Haben Sie einen konstruktiven Vorschlag, außer auf den Staat zu schimpfen?
Außer die Menschen in skeptischem Denken schulen und aufklären, kann man wenig machen. Die Opfer von Kapitalbetrug fallen halt immer wieder auf einfach "zu gute Angebote" herein. Man muss sich informieren, das ist Privatsache.