Szuszanna Suta ist in Ungarn zur Welt gekommen, hat aber schon immer für die deutsche Kultur und Sprache geschwärmt.
Szuszanna Suta liebt die deutsche Sprache, sie hat sie schon als Kind geliebt. In Tótkomlós, das in Ungarn liegt, lernen die Schüler schon in der Grundschule eine Fremdsprache. Sie haben die Wahl zwischen Englisch und Deutsch. Szuszanna Suta wollte unbedingt Deutsch lernen, und sie lernte es auch.
Aber das genügte ihr nicht. Auch die Mutter war überzeugt, eine Fremdsprache richtig zu beherrschen, könne von Vorteil sein.
Und wo lernt man eine Sprache am besten? "Meine Mutter hatte die Idee, Deutsch lerne ich am besten in Deutschland", erinnert sich Suta. Damals war sie 14 Jahre alt und wechselte gerade ins Gymnasium nach Tótkomlós.
Große Aufregung
Der Idee folgte ein Gespräch mit der Deutschlehrerin. Diese nahm Kontakt auf mit der deutschen Partnergemeinde von Tótkomlós:
Neunkirchen am Brand.
Der damalige Bürgermeister Wilhelm Schmitt brachte Szuszannas Wunsch im Gemeinderat vor und die damalige Gemeinderätin Dagmar Bürzle wollte das junge Mädchen gern vier Wochen bei sich zu Hause aufzunehmen. Also nahm Szuszanna den Hörer in die Hand und wählte Bürzles Telefonnummer in Neunkirchen. "Ich habe mir alle deutschen Wörter, die ich sagen wollte, in ein Heft aufgeschrieben und das neben das Telefon gelegt. Ich war so aufgeregt", erzählt Suta.
Schließlich packte sie die Koffer und stieg in Budapest in den Bus ein und am Nürnberger Hauptbahnhof wieder aus. "Im Nachhinein gesehen, war ich damals ganz mutig. Heute würde ich mir mehr Sorgen machen", beschreibt sie ihre alleinige Reise ins weite Ausland.
Viel Geduld
Am Bahnhof angekommen, war Suta wieder gespannt, denn sie wusste zwar, dass eine Familie sie abholen wird, aber es gab kein Internet und sie wusste nicht, wie die Familie Bürzle aussieht. "Plötzlich kam eine Familie und fragte mich, ob ich die Susi aus Ungarn sei", erinnert sich Suta "Wir haben uns super verstanden. Die Familie Bürzle hatte viel Geduld und mich hatten auch alle akzeptiert", sagt Suta dankbar. Alle, damit sind auch Bürzles eigene Kinder, Sohn Joshua, der gerade ins Gymnasium kam, und Tochter Leona, die in die Grundschule ging, gemeint.
Viele Aktivitäten haben Bürzles mit dem ungarischen Gast unternommen. "Ich habe mich super gefühlt", schwärmt Suta noch heute. Aus den geplanten vier, fünf Wochen sind dann acht Wochen geworden. Am 18. August, pünktlich zum ungarischen Nationalfeiertag am 20. August, kehrte Szuszanna Suta wieder nach Ungarn zurück. Aber nicht alleine. Familie Bürzle fuhr mit nach Tótkomlós und lernte Szuszannas Eltern kennen.
Nach dem Abitur stand für Szuszanna Suta schnell fest, Germanistik zu studieren. In Ungarn aber bekam sie eine Absage. Was also tun? Dagmar Bürzle hatte die Idee, eine Bewerbung an die Uni in Erlangen zu schicken.
Und tatsächlich, Suta erhielt eine Zusage. An einem Deutschprogramm nahm Suta zunächst teil. "Wir hatten rund um die Uhr Deutsch." Nebenbei hatte sie bei Siemens als Werksstudentin gearbeitet und dort ihren Mann Levente Kövar, einen Ungar, kennengelernt. 2003 hat Suta die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten.
Baldiger Umzug
Sie arbeitet als Marktassistentin bei Rewe in Erlangen, wo sie mit ihrem Mann auch lebt. Noch. "Im September ziehen wir nach Neunkirchen", sagt die 28-jährige Szuszanna Suta, für die sich der Kreis damit schließt.
Noch heute ist sie sehr engagiert bei der Partnerschaft mit Tótkomlós dabei. "Ich habe von Deutschland viel bekommen und möchte das zurückgeben", sagt Suta dankbar. Die Bürzles gehören für sie zu ihrer großen Familie.