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Heinz Schwab sagt Forchheim ade


Autor: Andreas Oswald

Forchheim, Donnerstag, 04. Oktober 2012

Nach 19 Jahren als Wirtschaftsförderer und Chef der städtischen Sanierungsgesellschaft geht Heinz Schwab in den Ruhestand. Bevor seine Nachfolger ihre Ämter antreten, gab es für Schwab eine "Überdosis Lob".
Ein emotionaler Abschied:  Der scheidende GWS-Chef Heinz Schwab (l.) und sein Amtsnachfolger Alexander Dworschak liegen sich in den Armen. Foto: Oswald


An der Tür des Rathaussaales hing schon vorsichtshalber ein Hinweiszettel: "Höchstbesucherzahl: 200." Man schien schon die Gästezahl erahnt zu haben, die zur Verabschiedung von Heinz Schwab gekommen war. Um dem in den Ruhestand gehenden Chef der städtischen Sanierungsgesellschaft (GWS) und kommunalen Wirtschaftsförderer ihren Dank und Respekt für seine fast 19-jährige Tätigkeit zu zollen, standen die Spitzen der hier ansässigen Wirtschaftsunternehmen und die Vertreter der Kommunalpolitik schon auf der Rathaustreppe Schlange.

"Es ist schon ein eigenartiges Ereignis für mich, dass ich als Vorgänger im Amt meinen Nachfolger in den Ruhestand verabschiede", bemerkte Oberbürgermeister Franz Stumpf (CSU/WUO) in seiner Laudatio auf den scheidenden GWS- Geschäftsführer. In einer persönlichen Anspielung zu Schwabs früheren sportlichen Ambitionen - er war einmal Handball-Verteidiger und Rückraumspieler - bemerkte Stumpf, dass er ihn schon bei seinem Bewerbungsgespräch ohne weiteres als Mittelstürmer eingeschätzt habe. Und jetzt, am Ende seiner beruflichen Tätigkeit bekam Schwab von Stumpf bescheinigt: "Die in ihn gesetzten Hoffnungen hat er bei weitem übertroffen."

Stumpf schildert dabei die vielfältigen Aufgaben des GWS-Chefs und Wirtschaftsförderers. Ein Bereich sei dabei für Heinz Schwab sicher der heikelste, "und für mich persönlich der ergiebigste gewesen", gestand Stumpf: "Er sah sich verpflichtet, mir persönlich Empfehlungen in aller Vorsicht, aber auch Deutlichkeit zu geben, wenn er sah, dass etwas in der Stadtpolitik oder in der Bevölkerung aus dem Ruder zu laufen drohte."

Das lachende Auge überwiegt


Seine Verbundenheit dafür verlieh Stumpf Ausdruck mit dem Kompliment an Schwab: " Dass mir von Dir erst vor wenigen Monaten angebotene Du habe ich als Ritterschlag einer guten Freundschaft empfunden." Schwabs Nachfolgern, bei der GWS Alexander Dworschak und in der Wirtschaftsförderung Viktor Naumann, wünschte Stumpf viel "Fortune".

Denn: " Ihre Fortune ist mein Vorteil." Als Vorsitzender der Wohnungsbaugenossenschaft (WVG) sprach Wolfgang Bonengel und verabschiedete Schwab, frei nach Trapattoni, mit den Worten: "Du kannst nun mit Recht sagen: Ich habe fertig." Der so Geehrte betonte, dass man Lob normalerweise nur in "homöopathischer Dosierung" verabreicht bekomme. Dies sei aber eine "Überdosis" gewesen. Dies könne zu Nebenwirkungen führen, meinte Schwab zu seiner Frau gewandt: "Du wirst mich jetzt noch ein paar Nächte mit Krawatte ins Bett steigen sehen." Schwab gestand, dass er mit einem weinenden und einem lachenden Auge gehen werde. Weinend deshalb, weil ihm Forchheim und vieles was diese Stadt lebenswert mache, fehlen werde.

Das lachende Auge aber überwiege: "Weil ich eigentlich ein Familienmensch bin - ich habe es nämlich satt, jedes Wochenende zwischen Arbeitsplatz und meinem Zuhause hin und her fahren zu müssen". Wenn er nun daheim für immer einziehe, "wird das spannend". Immerhin hat er jetzt 19 Jahre lang eine Wochenend-Ehe geführt.