Er ist einer von ihnen geblieben, und deswegen lieben sie ihn hier vielleicht so sehr: Hans Söllner, der bayerische Liedermacher mit Hang zum Haschisch-Genuss, ist nach Uehlfeld ins Wirtshaus gekommen. Gesungen hat er auch.
Der Tanzboden des Brauereigasthofs ist schon rappelvoll, da fragt sich Söllner noch: "Wo bin ich eigentlich?" Ein Meer aus Karpfenweihern mit zwei Häusern begrüßen den Rasta-Mann aus Reichenhall im Aischgrund. Nirgends Palmen, keine Kokos-Drinks, überhaupt keine Spur von Reggae. Nur Teiche und stumme Fische.
"Ich war total überrascht, dass hier Menschen leben", sagt Hans Söllner später, die Gitarre auf dem Schoß, die Mütze auf dem Kopf. Die Bühne ist spärlich beleuchtet. Im Saal ist es noch finsterer. Es ist richtig gemütlich "beim Prechtel" in Uehlfeld.
Keine Szene, keine Kohorte sitzt da im Publikum - das ganze Dorf ist gekommen. Bunte Mischung, quasi richtige Menschen. Die einen haben nichts besseres vor, die anderen unterstützen die Dorfkultur und die Dritten, die lieben einfach den "Rebel".
Dabei schaut Söllner gar nicht aus, als sei er auf Krawall gebürstet.
Im Gegenteil: lammfromm blickt er drein. Von der Seite betrachtet könnte man meinen, der Mann, der einmal sowas wie ein Popstar war, sei mit seinem Vollbart und der Luis- Trenker-Nase just von seiner Almwiese ins Tal herab gestiegen.
Ein kleiner Joint hinter der Kirche
Trotzdem ist da was: ein Leuchten in den Augen. Ein loses Mundwerk. Ein breites Grinsen im Gesicht. Manche im Publikum schieben das später in der Pause auf das Marijuana. Die richtigen Fans ficht solche Fragen nicht an. Vielleicht rauchen sie selber hinter der Dorfkirche gemütlich einen kleinen Joint.
Dabei ist die Stimmung im Saal zu Beginn gar nicht so berauschend. Ektase quasi Fehlanzeige: Mehr so asketisch.
Eine Flasche Wasser steht auf dem Verstärker. Musik kommt da aber nicht raus. Söllner balanciert nur seine Klampfe, zupft sie aber nicht. "Manchmal spiele ich überhaupt nicht bei dieser Wirtshaus-Tour. Es tut mir wirklich leid, ich kann euch auch keine Schwänke aus meinem Leben erzählen."
Stimmung im Saal schon mal besser. Die meisten bestellen sich vorsichtshalber noch "a Schnapperla" (das ist Prechtels süffiger Gerstensaft in der schicken Plopp-Flasche) und denken sich: "Mist! Deswegen bin ich doch hier. Um ihn zu hören."
Schließlich ist Söllner für viele ein Vorbild. Er soll in jungen Jahren aus dem Trachtenverein geflogen sein. Grund: Haarlänge. Später hat er sich in München durchgeschlagen und vier Akkorde auf der Gitarre gelernt.
Seine Wut über das Folklore-Bayern, die Anti-Cannabis-CSU und das "sich zum Seppel machen" im Allgemeinen hat den Söllner Hans irgendwann richtig berühmt gemacht. Frage nicht. Alben und so weiter. Der Mann war populär und ist Kult geblieben. Nicht im schicken Schwabing, nicht in den hippen Clubs - aber hier beim Prechtel zwischen Karpfen und Bier, da halten sie zu ihm, haben ihn ins Herz geschlossen und lassen ihn einfach nicht mehr los.
Was geht ab auf dem Land
Das merkt der 57-jährige Söllner schnell. Es macht ihm sichtlich Spaß, den Menschen abseits der Citys aus der Seele zu sprechen. Hier auf dem Land. Wo sonst nichts abgeht. Überhaupt nichts los wäre, wenn der Kulturverein "Bänkla" (fränkisch für Sitzbank) hier nicht seit 20 Jahren kulturelle Veranstaltungen auf die Beine stellen würde.
Das kann man alles erzählen, weil der Liedermacher sich immer noch weigert loszulegen. Stattdessen klopft er Sprüche und schimpft über Merkel und die Politiker im Allgemeinen. Das ist manchmal sogar witzig. Noch besser ist der Söllner vielleicht, wenn er wie ein Priester zum Umdenken, wie ein Vorkämpfer zur Revolution aufruft. Dann hängen sie ihm an den Lippen. Vergessen im Publikum, dass sie vielleicht lieber seine Musik, als seine Geschichten gehört hätten. Dann wird er richtig nachdenklich auf der Bühne. Fragt, warum die Gesellschaft jeden Skandal, jede Gewalttat ohne Aufzuschauen, wie eine Huftier- Herde , einfach hinnimmt.
Seine Frage lautet nicht: "Wie gibt es denn sowas?" Söllner will wissen: "Warum ist keiner vorher dagegen aufgestanden?" Das sei wie im Nationalsozialismus, warnt Söllner: "Wie kann man denn so ein grausiger Mensch wie der Hitler sein?" Keiner habe damals gefragt: "Wie kann eine ganze Nation zuschauen, was der macht?" Das sei heute das Problem. "Wir machen mit, bei jedem Scheißdreck."
Den Söllner-Sound serviert der Hans seinen Freunden in Uehlfeld irgendwann dann auch. Wenn er wie bei "Nordwind" noch zur Mundharmonika greift, klingt er richtig gut - der bayerische Dylan aus dem schönes Berchtesgadener Land. Eine richtige Kommune wird aus dem Publikum, als die "Edeltraud" besungen wird. Die Dame baut bekanntlich ein "saugutes" Gras an. Und alle singen mit. Sind glücklich. Nur die richtige Razzia gibt es nicht. Keine Polizei auf "Kiffer-Jagd" in Uehlfeld. Nur einsame Straßen und wunderschöner Sternenhimmel.
es könnte so schön u. liebenswert sein in DE...wenn denn unsere lügen in der Politk u. damit verbundene Polizeigewalt vor allem in Bayern....endlich aufhören würden...
die FAKTEN liegen seit jahren auf dem Tisch.
Tote durch ALK nachweislich ca. 70.000 PRO JAHR
Tote durch Cannabis 0...zero keine WELTWEIT.....
Jugendschutz aufgrund vom Verbot nicht machbar...denn der Dealer hat auch andere Sachen...
Deutschland macht sich schuldig...halb Europa u. USA zeigen uns derzeit wie es anders gehen könnte.
Aber die deutschen Lobbyisten(Agrar, Pharma, Holz) haben in DE ihrer Hausaufgaben leider ZU GUT gemacht...
informiert euch u. WEHRT euch...goggt euch "breaking the taboo" auf youtube an...liked den DHV
WACHT auf u. WEHRT euch...nix anderes hat Hans euch auch erzählt....
so schönes WE euch allen.
jemand der keinen weh tut u. sich informiert hat.