Hallerndorf: Darum heißt das Märzenbier wie der Monat März
Autor: Josef Hofbauer
Hallerndorf, Freitag, 16. März 2018
Das Märzen verdankt seinen Namen dem dritten Monat im Jahr. Ein Bier-Sommelier aus dem Kreis Forchheim erklärt, warum. Plus einem kleinen Bierlexikon.
Fastenzeit ist Starkbierzeit! Das Märzen dagegen, das seinen Namen dem Monat verdankt, in dem es früher gebraut wurde, ist ein kräftigeres Bier mit mehr Malz und Hopfen, aber nicht ganz so stark wie Bockbier. "Getrunken wurde es erst später", erklärt Bier-Sommelier Norbert Winkelmann vom Brauhaus am Kreuzberg bei Hallerndorf. "Streng genommen ist auch das Oktoberfest-Bier ein Märzen", verdeutlicht Winkelmann, während er einmaischt.
Märzenbier fürs Erntedankfest
"Früher", erklärt der Bier-Sommelier "schrieb die bayrische Brauordnung von 1516 vor, dass nur zwischen dem Tag des Heiligen Michael ( 29. September) und dem Tag des Heiligen Georg (23. April) gebraut werden durfte." In den Monaten dazwischen erschien den Behörden die Brandgefahr beim Biersieden zu hoch. Außerdem waren die Temperaturen generell zu warm für das Brauen untergäriger Biere - die künstliche Kühlung war ja noch nicht erfunden. Mit dem Bier wurden die Erntedankfeste zu Beginn des Wirtschaftsjahres immer gebührend gefeiert und das letzte eingelagerte Märzenbier wurde in München auf dem Oktoberfest ausgeschenkt.
Märzen ist eher eine etwas für Genießer
Heute wird das Märzen dann ausgeschenkt, wenn die Gäste danach verlangen. "Nimmt man den gesamten Bierausstoß als Maßstab, stellt das kräftigere Märzen nur eine Randsorte dar", verdeutlich Norbert Winkelmann. Andererseits sei gerade das Märzen unter Bierkennern eine geschätzte Spezialität. Ein Grund, warum er nach wie vor Märzenbier braut. Wie ein richtiges Märzen entsteht, lesen Sie auf inFrankenPLUS oder in der Ausgabe des Fränkischen Tags Forchheim vom 17. April.
Das kleine Bierlexikon der wichtigsten Sorten
Märzen malzbetont, süffig, leicht süß, körperreich mit leichter Hopfenbittere und malzblumiger feinporiger Krone. 13,5 %. Stammwürze, ca. 6 % AlkoholBockbier sehr vollmundig, malzbetont süffig mit dezenter Hopfennote. 16 bis 18 % Stammwürze, ca. 7 % Alkohol
Dunkles Bier malzaromatisch und vollmundig, malzblumig, 12 % Stammwürze, ca. 5,5 % Alkohol
Pils ausgeprägt feinherbe Hopfenbittere, prickelnd, hopfenblumig; Über 11 % Stammwürze, ca. 5 % Alkohol.
Kellerbier vollmundig mit leichter Hopfenbittere, unfiltriert mit wenig Kohlensäure, hefeblumig, 12 % Stammwürze, ca. 5 % Alkohol
Weizenbier spritzig, mild, leicht malzaromatisch ,mit dezent hefe- oder malzblumiger Krone. Über 11 % Stammwürze, 5,3% Alkohol
Rauchbier rauchig, malzaromatisch, vollmundig mit dezent malzblumiger Krone. Über 11 % Stammwürze, ca. 5 % Alkohol
Schwarzbier leicht malzaromatisch, röstaromatisch und hopfenbitter, malzblumig. Über 11 % Stammwürz